Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1382 - Das Siegeszeugnis

Titel: 1382 - Das Siegeszeugnis
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Swoon haben wir hier besonders gern", ertönte Tostans rauhe Stimme. „Die notwendigen Schaltungen erledigen sich wohl von selbst, oder?"
    „Unhold, Grobian!" kreischte das Gürkchen und stieß sich mit den Händen von Mayntis Schulter ab. „Ich weiß sehr genau, was ich zu tun habe."
    „Warum tust du es dann nicht?
    Maynti, hast du tatsächlich die Absicht, gegen das Unternehmen zu plädieren? Das wollte er dir doch klarmachen." .
    Posy schimpfte in Ultraschallfrequenzen. Gleichzeitig flog er zu seinem Sitz an der Wandverkleidung des Fremd - Programm-Adapters zurück.
    Tostan lachte unterdrückt. Posy und er kannten sich zu lange und zu gut. Sie waren zusammen durch die Hölle mehrerer Strangeness-Schocks gegangen. „Gut so, Superkämpfer", grinste der Spieler. „Sei friedlich, und erkläre mir lieber, wie ich auf dich wirke."
    „Unerhört scheußlich", zirpte Posy erbost. „Wie kann man nur die Bordmontur eines Hauri anziehen. Das ist ganz und gar anstößig."
    Der Spieler schaute an seinem Körper hinunter. Die Tatsache, daß man ein echtes Symbol der Sechs Tage auf seine eigene Montur geklebt hatte, war ihm plötzlich als unzureichend erschienen. „Nichts ist echter als das Echte", belehrte er Posy. „Die Kombi gehört immerhin dem wirklichen Kommandanten der HAUREX, der - wie wir erfahren haben - nebenbei noch der Chef eines größeren Verbandes war. Wer sagt dir, daß dieses Kleidungsstück nicht Besonderheiten aufweist, die wir mit unseren Sinnen nicht wahrnehmen können?
    Schon durch die Farbe unterscheidet sich die Kombi von der anderer Hauri. Sie ist goldgelb, und das Symbol leuchtet besonders kräftig. Außerdem paßt sie mir hervorragend."
    Er fühlte Mayntis skeptischen Blick. „Na ja", meinte sie gedehnt. „Ist das alles?" murrte Tostan. „Wo bleibt deine Phantasie? Gehört sie nicht zur Überraumlogistik?"
    „Deine Entschlüsse sind schlecht darin einzuordnen. Ich denke zum Beispiel an schädliche Mikroben, die sich in der Haurikombi befinden könnten."
    „Großartig!" lachte der Spieler. Anschließend räusperte er sich. Es war ihm peinlich, der blonden Terranerin nicht melodischer antworten zu können. Maynti durchschaute es. „Du wirst sie sterilisiert haben", fügte sie schnell hinzu. „Nebenbei gesagt, halte ich es für fragwürdig, ob die fremden Roboter auf Farbnuancen reagieren. Aber bitte, schaden kann das Original sicherlich nicht."
    „Geheimnisvolle Ausstrahlungen konnten nicht festgestellt werden", meldete sich Pittenburg. „Die erwähnten Besonderheiten sind nicht vorhanden."
    Tostan nickte zufrieden vor sich hin. Die Diskussion dämpfte die steigende Nervosität unter den Besatzungsmitgliedern.
    Tifflors Verband war auf den Orterschirmen nur noch in Form von Leuchtpunkten zu sehen. Die zwölf Schiffe umliefen den neunundfünfzigsten Planeten in einem weiten Orbit. Die HAUREX flog dagegen in enger werdenden Bahnellipsen auf ihn zu.
    Die großen Monitoren des Beuteschiffs zeigten bereits das glitzernde Weiß gewaltiger Eismassen. Zerenghaas frühere Atmosphäre hatte sich längst niedergeschlagen. Dort konnte kein humanoides Wesen ohne technische Hilfsmittel überleben. „Position für Sendung wird in drei Minuten erreicht", meldete sich der syntronische FPA. „Maschinenleistung zufriedenstellend. Die Hauptsysteme sprechen im Unterlichtflug an."
    Der FPA hielt es für überflüssig zu erwähnen, daß diese Systeme von haurischen Spezialrobotern repariert worden waren. Tostan hatte ihrem Wirken mit größtem Unbehagen zugesehen. Offenbar hatten sie aber gute Arbeit geleistet.
    Er warf nochmals einen Blick auf die Leuchtpunkte. Die drei letzten Schiffe des Tifflor-Verbands tauchten soeben aus dem Planetenschatten auf. „Klar zur Abstrahlung", forderte Tostan. „Posy, gut aufpassen. Der Schiffssender muß tadellos funktionieren. Nur soviel Energie eingeben, wie sie von einem vernunftbegabten Wesen auf gewendet werden würde, um eine so geringe Entfernung zu überbrücken. Ein Mehr an Saft könnte Argwohn erwecken - nicht nur bei den Zerenghaa-Robotern!"
    Maynti Herkrol kam nicht umhin, Tostan einen umfassenden Überblick zu bescheinigen. Er schien in der Tat an jede Kleinigkeit zu denken; an Kleinigkeiten, von denen - wie er sagte - das Gelingen eines Vorhabens grundsätzlich abhing. Den großen Rahmen konnte jedermann überblicken, nicht aber die Minimalfaktoren. „Rundstrahlantenne aktiviert", gab Pittenburg nervös bekannt. „Man wird uns in einem Radius von einer
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher