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138 - Der schwarze Druide

138 - Der schwarze Druide

Titel: 138 - Der schwarze Druide
Autoren: A.F.Morland
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Bernard Hospital gebracht.
    Diese Frau strotzte vor Kraft und war mindestens zwanzig Jahre jünger als Mrs. Weaver. Wie kam sie dazu, ihm diese dicke Lüge aufzutischen!
    »Was soll denn das?« fragte er ärgerlich. »Denken Sie, ich kenne Anne Weaver nicht? Wer sind Sie wirklich? Wie ist Ihr richtiger Name?«
    »Anne Weaver.«
    »Na schön«, sagte der junge Mann zornig. »Sie werden jetzt die Güte haben, mich zu meinem Vater zu begleiten. Lassen Sie sich inzwischen eine gute Geschichte einfallen, sonst sehen wir uns nämlich gezwungen, Sie der Polizei zu übergeben.«
    Polizei schien ein Reizwort für die Frau zu sein. Ihr Blick verfinsterte sich und wurde feindselig, doch Joe Dickinson ließ sich davon nicht beeindrucken.
    »Also«, sagte er streng. »Kommen Sie! Folgen Sie mir!«
    Anne Weaver zuckte mit den Schultern, als würde sie sich in das Unvermeidliche fügen, und Joe Dickinson kaufte ihr das auch ab. Er fand es geschmacklos von der Frau, sich als Anne Weaver auszugeben.
    In Caldymull kannte jeder jeden. Wie konnte diese Frau glauben, er wüßte nicht, wie Anne Weaver aussah?
    Er ließ sie nicht aus den Augen, doch das nützte nichts.
    Sie griff ihn trotzdem an…
    ***
    Reenas ließ die Halunken näher kommen. Er ging mit verhaltenem Schritt und registrierte jedes Geräusch der Verfolger. Die Straße, durch die er ging, mündete in einen menschenleeren Platz, der von einer schlanken, hoch aufragenden Kathedrale beherrscht wurde.
    Der schwarze Druide verabscheute Gotteshäuser. Er haßte diese Gebäude, in dem sich die Gläubigen einfanden, um zu ihrem Gott zu beten, ihm zu huldigen und Hymnen und Lobpreisungen auf ihn zu singen.
    Niemals hätte Reenas seinen Fuß freiwillig in so ein Haus gesetzt. Er ignorierte es jetzt, wandte den Kopf zur Seite, um es nicht zu sehen.
    Asmodis war doch so stark. Warum riß er diese verfluchten Bauten nicht ab? Wieso unternahm er nichts gegen Kirchen und Dome?
    Wenn ich auf dem Höllenthron säße, würde ich Befehl geben, diese Häuser, die jedem schwarzen Wesen ein Dorn im Auge sind, dem Erdboden gleichzumachen, dachte Reenas, Er überquerte den Platz, tauchte ein in die Dunkelheit eng beisammenstehender Gebäude und trat an einen Brunnen. Aus einem steinernen Drachenmaul rann Wasser in seine hohle Hand.
    Er trank und wußte die finsteren Gestalten ganz nahe. Als er sich aufrichtete, erblickte er sie - drei Männer, schwarz wie Krähen, mit gemeinen Visagen.
    Sie traten aus den Schatten und kamen langsam auf ihn zu. Er musterte sie furchtlos. Nicht er war es, der hier Angst haben mußte.
    Die Räuber waren unterschiedlich groß.
    »Seht nur, Freunde, wie teuer dieser Herr gekleidet ist«, sagte der kleine.
    »Er scheint sehr wohlhabend zu sein«, sagte der mittlere.
    »Vielleicht sogar reich«, bemerkte der große.
    »Und unsereiner weiß nicht, womit er die nächste warme Mahlzeit bezahlen soll«, klagte der kleine. »Die Güter sind schon sehr ungerecht verteilt auf dieser Welt.«
    »Bisweilen muß man der Gerechtigkeit eben auf die Zehen treten«, sagte der große und zog ein Messer mit einer erschreckend langen Klinge. »Du solltest uns keinen Ärger machen, mein Freund. Wir spaßen nicht. Wenn du nicht tust, was wir wollen, schneide ich dir die Gurgel durch und werfe dich in den Brunnen.«
    »Und was soll ich tun?« erkundigte sich der schwarze Druide.
    »Wir scheinen es mit einem vernünftigen Menschen zu tun zu haben«, sagte der mittlere zufrieden.
    »Solltest du um Hilfe schreien, bist du ein toter Mann«, sagte der kleine und zog ebenfalls sein Messer.
    Als letzter zeigte der mittlere dem schwarzen Druiden die blinkende Klinge. Reenas blieb unbeeindruckt.
    »Leere deine Taschen!« verlangte der große. »Leg alles auf den Brunnenrand, was du bei dir trägst.«
    »Ihr seid ein habgieriges Pack!« sagte Reenas verächtlich.
    Der kleine grinste. »Wir nehmen dir nicht alles. Wenn du gehorsam bist, darfst du dein Leben behalten.«
    Er machte das Spiel mit, das er nicht verlieren würde. Von seinem Gürtel nahm er einen kostbaren Dolch ab, dessen Griff mit Edelsteinen besetzt und dessen Scheide fein ziseliert war.
    »Beste Handarbeit«,, sagte er, als er den Dolch neben sich legte. »Von einem wahren Künstler geschaffen.«
    »Nimm auch den Gürtel ab«, verlangte der Kleine. »Die Schnalle ist aus massivem Gold.«
    Reenas bestätigte das und legte den Gürtel nében den Dolch.
    »Und nun wollen wir deinen Geldbeutel sehen«, sagte der mittlere.
    Reenas holte ihn
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