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138 - Der schwarze Druide

138 - Der schwarze Druide

Titel: 138 - Der schwarze Druide
Autoren: A.F.Morland
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Frank Esslin und Kayba fanden wir keine Spur.
    »Sie spielen mit uns«, knurrte ich, »halten uns in Trab, beschäftigen uns laufend, damit wir zu unserer eigentlichen Aufgabe nicht kommen. Warum mußte Mickey Weaver, der kleine Dieb, sterben, Metal?«
    »Er muß auf ein Geheimnis gestoßen sein.«
    »Glaube ich auch«, sagte ich. »Wo war Mickey Weaver? Verflucht, wenn er doch bloß imstande wäre, uns das zu sagen.«
    Wir verließen die Höhle. Im Westen ging die Sonne unter, zur Hälfte war sie schon hinter einer Bergkuppe verschwunden, ein feuerroter Ball, der sich mit letzten grellen Strahlen verabschiedete.
    Wir kletterten die Felswand hinunter. Loch Massmond lag vor uns wie ein schwarzer Spiegel. Ganz glatt war die Oberfläche des Sees. Er erweckte den Eindruck, erstarrt zu sein. Man war fast versucht zu glauben, auf ihm gehen zu können.
    Ich schaute an mir hinunter. Meine Kleidung war voller Blutflecken.
    »Und was nun?« fragte Metal.
    »Erst mal zurück ins Gasthaus. Ich möchte mich umziehen. Ich sehe ja aus wie ein Metzger.«
    Ich wandte mich um, da gewahrte ich plötzlich eine Bewegung.
    Auf dem Wasser entstand etwas! Ein Gesicht! Das Gesicht des Mord-Magiers Frank Esslin!
    ***
    Reenas, der schwarze Druide, ging durch die schmalen Gassen der alten Stadt. Der Himmel hatte sich blutrot gefärbt, und in den Häusern wurden die Öllampen angezündet.
    Der schwarze Druide trug einen goldbetreßten Umhang, dessen Kapuze er hochgeschlagen hatte. Vor seiner Brust baumelte der blaue Kristall, über dessen Herkunft nur wenige Bescheid wußten.
    Auch war so gut wie niemandem die geballte magische Kraft bekannt, die sich darin befand.
    Reenas blieb stehen. Ein harter Ausdruck kerbte sich in sein scharf geschnittenes, sehr männliches Gesicht. Ein dichter, rotbrauner Haarschopf lugte unter der Kapuze hervor.
    Sein Leben war den Mächten des Bösen geweiht, und er war der Hölle schon oft nützlich gewesen. Als Zero, einer der Grausamen 5, ihn um Unterstützung gebeten hatte, sagte er sofort zu.
    Die Grausamen 5 verkörperten für ihn Kraft und Macht, und es war für ihn eine Ehre, einem von ihnen dienlich sein zu können. Noch dazu wo es darum ging, einen abtrünnigen Dämon fortzuholen.
    Reenas blickte sich um. Finstere Gesellen hatten sich an seine Fersen geheftet, das war ihm nicht entgangen. Jetzt verschwanden sie ganz schnell wie Ratten in schattigen Löchern. Sie hielten ihn für wohlhabend, rechneten damit, daß er einen prall gefüllten Geldbeutel bei sich trug, den sie ihm abnehmen wollten. Sie waren verdorbene, verkommene Subjekte, Wegelagerer, Straßenräuber. Männer ohne Ehre und Gewissen.
    Eigentlich waren sie der Hölle genehm, und Reenas hätte nichts gegen sie unternommen, wenn sie ihn in Ruhe gelassen hätten. Es war ihr Pech, daß sie sich ihn als Opfer ausgesucht hatten.
    Ohne es zu ahnen, setzten sie sich einer großen Gefahr aus. Der schwarze Druide fürchtete sie nicht. Er hätte sich ganz leicht in eine andere Zeit absetzen können, dann hätten diese Männer das Nachsehen gehabt, doch er wollte nicht fliehen.
    Es gefiel ihm, ihnen seine Macht zu demonstrieren.
    In Kürze würden diese Kerle im wahrsten Sinne des Wortes ihr blaues Wunder erleben.
    Reenas setzte seinen Weg fort. Er hörte die Schritte der Verfolger und lächelte kalt.
    Geld wollten sie haben - und der Tod würde sie ereilen!
    ***
    Ein riesiges Gesicht grinste mich an.
    Frank Esslin!
    In mir stieg sofort wieder die Wut hoch.
    »Bisher hast du Glück gehabt«, sagte der Mord-Magier höhnisch. »Aber das bleibt nicht so. Wir haben noch lange nicht alle Trümpfe ausgespielt.«
    »Wenn du denkst, mich mit deinen magischen Mätzchen beeindrucken zu können, bist du auf dem Holzweg, Frank.«
    »Diese Mätzchen können dir sehr leicht zum Verhängnis werden«, behauptete der Söldner der Hölle.
    »Nun, bisher hattest du damit noch nicht den gewünschten Erfolg.«
    »Es ist noch nicht aller Tage Abend«, sagte Frank Esslin. »Ich muß zugeben, daß du nicht schlecht bist. Ich hätte nicht geglaubt, daß du in Caldymull auftauchen würdest. Wie hast du unsere Spur gefunden?«
    »Tucker Peckinpah fand sie«, antwortete ich. »Die Verbrennungen von Mickey Weaver… Die Lavaspuren an seinem Körper…«
    »Meinen Glückwunsch. Das war gut kombiniert«, sagte das schwimmende Gesicht. »Wir sahen euch ankommen, und ich bat Kayba, er möge sich deiner annehmen, aber was er erreichte, befriedigte mich nicht. Du bist verdammt hart im
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