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1378 - Wenn die Totengeister kommen

1378 - Wenn die Totengeister kommen

Titel: 1378 - Wenn die Totengeister kommen
Autoren: Jason Dark
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sie waren sich ihrer Sache sehr sicher, das stand auch fest, und sie würden eingreifen, wenn ein bestimmter Zeitpunkt eingetroffen war.
    »Überlegen Sie nicht zu lange, Stone. Geister sind in der Regel ungeduldig.«
    Er überlegte noch. Er schaute sich um. Nicht nur seine Lippen zuckten, sondern auch die Augen. Und von der Seite meldete sich der schweißnasse Harry Jenkins.
    »Verdammt, Aldo. Wir alle haben keine andere Wahl. Du musst was tun. Und ich will auch nicht gekillt werden.«
    Auch Jenkins hatte den Regisseur nicht überzeugen können. »Verdammt!«, fluchte Stone. »Wenn wir alle zusammen halten, dann muss es uns doch gelingen, die Geisterbrut zu vernichten.«
    »Das hat Ronny auch nicht geschafft.«
    »Ach, hör auf. Er war schon immer leicht dämlich!«
    Es gab die Abstände zwischen uns allen, und in sie waren noch recht groß. Das wollte Lucille, die ehemalige Schamanin nicht mehr so belassen. Ihr Geist setzte sich nach einem leichten Schwung in Bewegung, und ihr Ziel war Aldo Stone.
    Der Mann hatte sich noch immer nicht entschieden. Er war einfach zu verbohrt. Zwar bewegte er seinen Kopf, doch seinen Körper brachte er nicht von der Stelle.
    Der Geist kam näher.
    Ich schaute zu Suko hin. Er stand wie auf dem Sprung. Glenda war die Spannung ebenfalls anzusehen, nur unser Freund Bill stand im Hintergrund und war nicht eben in Top-Form.
    »Ich mache es!«, flüsterte ich Suko zu. »Achte du mit Glenda auf die anderen Gestalten.«
    »Schon klar.«
    »Stone, kommen Sie her!«
    Mein Befehl erreichte ihn zwar, aber er brachte ihn nicht dazu, sich in Bewegung zu setzen.
    »Sind Sie ein Selbstmörder?«
    »Überlasse ihn mir!«, vernahm ich die Warnung der Lucille. »Es ist besser für euch. Das hier geht euch nichts an.«
    Doch es ging uns etwas an. Es ging nämlich um Menschen, auch wenn sie sich oft unmenschlich benahmen. Ich sah, dass Aldo Stone zitterte. Er war noch unentschlossener geworden, seit er nicht mehr auf die Hilfe seiner Freunde vertrauen konnte.
    Ich wollte und konnte nicht mehr länger warten. Mit einem langen Schritt geriet ich in seine Nähe. Er riss in einer Reflexbewegung die Arme in die Höhe, doch das hielt mich von meiner Aktion nicht ab.
    Ich griff zu und zerrte ihn zu mir heran!
    ***
    In den folgenden Sekunden kam mir der Körper des Mannes wie der einer Puppe vor. Er »klebte« förmlich an mir ich hörte nur, dass er atmete, er bewegte sich nicht.
    Mit ihm im Klammergriff ging ich zurück. So war die Distanz zwischen mir und Lucille größer.
    Es konnte durchaus sein, dass sie überrascht war, aber sie zeigte es nicht. Zunächst regierte sie mit einem ungläubigen Kopfschütteln, weil sie sich wohl darüber wunderte, dass es jemand gewagt hatte, sich gegen sie zu stellen.
    Stone, der noch immer vor mir stand, hatte wieder etwas von seiner Überheblichkeit zurückgefunden.
    »He, bin ich ein Kind?«
    »Das sollten Sie sich lieber wünschen.«
    »Was soll der Mist?«
    Das hätte ich mich auch fragen können, aber er war ein Mensch, und ich war es auch. Selbst wenn ich anders dachte als er.
    Ich packte den schweißtriefenden Kerl im Nacken und drückte ihn zur Seite. »Bleiben Sie hinter mir!«
    »Und dann?«
    »Stehen bleiben.«
    Er lachte viel zu hoch für einen Mann. »Sie wollen doch nicht gegen diese Lucille angehen.«
    »Genau das will ich.« Für mich war Stone zunächst mal zweitrangig, denn ich hatte seine Mitarbeiter nicht vergessen. Noch war Zeit genug, sie wegzuscheuchen, und das tat ich mit den entsprechenden Worten. Ich fuhr sie an, die Flucht zu ergreifen, wobei Suko und Glenda mir akustisch mithalfen.
    Sie reagierten so, als hätten sie nur darauf gewartet. Plötzlich gab es für sie kein Halten mehr. Die Männer ließen alles liegen und stehen. Aus dem dunklen Hintergrund lösten sich drei Frauen, die ich bisher nicht mal gesehen hatte. Sie schrien nicht, aber sie rannten, und das zählte.
    Ich rechnete damit, dass die anderen drei Geister sie verfolgten.
    Dann hätten Suko und Glenda eingegriffen, doch das passierte nicht. Sie blieben als neblige Gestalten an ihren Plätzen.
    Nur Lucille nicht.
    Sie hatte ein Ziel, und das blieb auch bestehen, denn sie ging auf mich zu.
    Es war nichts zu hören. Sie kam näher und näher. Mich hatte sie jetzt fixiert. Stone beachtete sie nicht weiter.
    Es interessierte sie nur der neue Gegner.
    Je mehr sie sich uns näherte, desto deutlicher malte sie sich ab.
    Die Masse verdichtete sich zudem, und an den Seiten sah sie sogar
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