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1378 - Wenn die Totengeister kommen

1378 - Wenn die Totengeister kommen

Titel: 1378 - Wenn die Totengeister kommen
Autoren: Jason Dark
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ins Land geschmuggelt worden…«
    »Vielleicht heute nicht«, sagte Glenda.
    »Wieso?«, blaffte Aldo Stone.
    »Es gab auch andere Zeiten. Da ging es nicht so glatt ab, und das wissen Sie genau.«
    Jeder hatte zugehört. Die Beleuchter, die Männer an den Kameras, aber sie schwiegen.
    Ich schaute kurz zu Jenkins hin, der sich nicht bewegte und nur uns anstarrte.
    »Wie war das denn in der vergangenen Nacht, Mr. Jenkins? Haben Sie da nicht Besuch bekommen von irgendwelchen Geistern?«
    »Hören Sie auf!«
    »Nein, nicht. Wir waren sogar Zeugen. Sie sind anschließend Hals über Kopf geflohen und…«
    Aldo Stone brüllte dazwischen. »Das war in der Nacht! Jetzt haben wir Tag. Da lässt sich kein Geist blicken. Ich weiß auch nicht, ob ich mir das alles nicht nur eingebildet habe.«
    »Ich habe es nicht, Aldo!« Jenkins streckte ihm die Hand entgegen. »Sie wollen sich rächen, und sie werden es tun.«
    »Ach, rede nicht. Wofür sollten sie sich rächen wollen? Es gibt nichts, verdammt!«
    »Wirklich nicht?«
    »Ja!«
    »Dann denke nach. Wir alle wissen Bescheid, und wir alle haben es vertuscht.«
    Stone brach der Schweiß wie Bachwasser aus. Er schluckte, er atmete heftig und flüsterte dann mit scharfer Stimme: »Du hältst jetzt dein Maul, verflucht. Ich will nichts davon hören, verstanden? Gar nichts mehr!«
    »Du kannst es nicht aus der Welt wischen. Ich habe es dir damals gesagt. Jetzt bekommen wir die Quittung, und zwar wir alle, weil wir unseren Mund gehalten haben.«
    Die Unterhaltung war für uns Zuhörer zwar interessant, aber ich hielt es für an der Zeit, einzugreifen.
    »Was ist damals passiert, Mr. Stone?«
    Er fuhr zu mir herum, und es sah aus, als wollte er sich auf mich stürzen. »Nichts, verdammt!«
    »Dann sagen Sie es, Mr. Jenkins.«
    »Unterstehe dich!«, schrie Stone. »Ich will von dir kein verdammtes Wort hören.«
    »Nein, Aldo, dieser Film läuft so gut wie nicht mehr. Wir sind schon beim Abspann. Und jetzt wird abgerechnet, ob du es willst oder nicht, mein Freund.«
    Aldo Stone hatte seinen Jähzorn bisher unter Kontrolle halten können. Das war nun vorbei. Es störte ihn auch nicht, dass es zahlreiche Zeugen gab. Ohne eine Vorwarnung stürmte er auf den Autor zu. Er wollte ihn mit seinem Gewicht und mit seiner Schlagkraft zu Boden rammen, aber er kannte Suko nicht.
    Mein Freund reagierte noch schneller. Aus dem Stand setzte er zu einem Sprung an, und von der Seite her erwischte er den Regisseur.
    Beide prallten zusammen, und Stone geriet aus dem Gleichgewicht.
    Er landete vor unseren Füßen, und aus seinem Mund drang ein wilder und schriller Schrei.
    Er hatte sich auf diese Attacke nicht einrichten können. Deshalb war er recht unglücklich auf den rechten Arm gefallen, wo er sich etwas zugezogen haben musste. Er presste die linke Hand gegen die Schulter und fluchte erneut.
    Das Hemd war ihm längst aus der Hose gerutscht. Es gab kaum eine Stelle, an der es nicht von Schweißflecken übersät war. Wie ein Häufchen Elend saß er vor uns, und vielleicht begriff er jetzt, dass seine große Zeit vorbei war und er es mit der Wahrheit versuchen sollte.
    »Ich denke«, sagte Suko, »Sie sollten jetzt aktiv an einer Aufklärung mithelfen.«
    Stone schielte in die Höhe. Seine Augen sahen feucht aus, als hätte er geweint.
    »Reden Sie, Stone. Danach werden wir noch Fragen haben.«
    »Nein, Chinese, nein. Ich werde nichts sagen. Es ist alles nicht wahr, was man so spricht. Alles Märchen, hört ihr?«
    Er brauchte noch mehr Druck, das war uns klar. Aber von uns bekam er ihn nicht, denn jemand anderer kam, den wir beinahe vergessen hätten. Aus dem Hintergrund löste sich die Gestalt unseres Freundes Bill Conolly, und was er beim Laufen keuchte, überraschte auch uns.
    »Verdammt, die Totengeister sind da…«
    ***
    Ich glaubte Bill. Ich glaubte ihm jedes Wort, denn so wie er aussah, musste er einfach die Wahrheit gesprochen haben. Er hatte Mühe, normal zu gehen. Bill schwankte, als würde er bei jedem Schritt einen harten Schlag erhalten.
    Ich ging auf ihn zu. Da er sich aus dem dunkleren Hintergrund gelöst hatte, trafen wir im hellen Licht der Scheinwerfer zusammen.
    Als ich ihn festhalten wollte, schüttelte er den Kopf.
    »Es geht hier nicht um mich, John, sondern um die verdammten Totengeister.«
    »Die du gesehen hast?«
    »Ja.«
    »Und weiter?«
    »Sie haben bereits einen Menschen gekillt.«
    Ich glaubte, mich verhört zu haben, stellte aber trotzdem meine Frage.
    »Wen sollen sie denn
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