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1378 - Wenn die Totengeister kommen

1378 - Wenn die Totengeister kommen

Titel: 1378 - Wenn die Totengeister kommen
Autoren: Jason Dark
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unterhalten.«
    »Hat dich dein Chef geschickt?«
    »Möglich.«
    »Wollte er nicht selbst mit mir sprechen?«
    »Er hat es sich anders überlegt.«
    »Toll. Und was willst du wissen?«
    »Alles vom Anfang bis zum Ende.«
    »Dann kann ich ja bei meiner Geburt beginnen«, erklärte Bill.
    Ronny hatte alles, nur keinen Humor. Die Hand sah Bill zu spät.
    Sie klatschte flach gegen seinen Hals und schleuderte den Reporter so weit zurück, dass er mit dem Rücken an die der Tür gegenüber liegende Wand prallte.
    Bill schaffte es nur mühsam, auf den Beinen zu bleiben, was auch Ronny merkte, ihn am Kragen packte und gegen die Seitenwand drückte.
    »Ab jetzt wirst du jede Frage beantworten, die ich dir stelle. Und für jede dumme Bemerkung gibt es Prügel.«
    »Ist schon okay.«
    Ronny lachte. Er hatte wieder Oberwasser bekommen, was er zudem gewohnt war.
    Die Tür fiel nicht wieder zu. Es drang genügend Licht in die Kammer. Bills Besucher war gut zu sehen. Auf dem glatten Gesicht zeichnete sich ein Grinsen ab.
    »Weshalb bist du hergekommen?«
    »Ich wollte mit Jenkins reden.«
    Ronny lachte. »Du bist ein Schnüffler, wie?«
    »Nein, bin ich nicht. Ich bin Reporter. Und es gab Zeiten, da ist Jenkins froh gewesen, dass jemand mit ihm gesprochen hat. So ein Bericht in einer Zeitung tut immer gut. Ich weiß auch nicht, was in ihn gefahren ist.«
    Ronny drückte die Hand noch immer gegen Bills Brust. »Und was wolltest du jetzt von ihm?«
    »Auch reden. Ein Interview und…« Bill wurde die Luft knapp, weil Ronny noch härter zudrückte.
    »Ich will die Wahrheit und keine dummen Ausreden hören. Verarschen kann ich mich allein.«
    »Ist schon gut!«, keuchte Bill, der unter dem Druck wirklich litt.
    »Dann höre ich.«
    »Wir wollten über die Geister sprechen!«
    Es war die Wahrheit, und Bill lauerte darauf, wie sein Gegenüber wohl reagieren würde. Da sich dessen Gesicht in seiner unmittelbaren Nähe befand, erlebte er dort jede Veränderung.
    Ronny glaubte es ihm nicht. Zuerst wollte der Typ grinsen, aber danach war ihm nicht zumute. Er schüttelte den Kopf, und es konnte sein, dass er sogar rot anlief. Die Wut stand ihm ins Gesicht geschrieben. Er schlug aber nicht zu, sondern flüsterte: »Geister, wie?«
    »Ja, genau.«
    »Das ist doch Wahnsinn. Geister!«, er spie das Wort fast aus. »Du willst mich verarschen, wie?«
    »Nein!«, keuchte Bill. Der Druck der Hand war wieder stärker geworden. Bill taten schon die Knochen weh, und er hatte Mühe Luft zu holen.
    »Ich will jetzt die richtige Antwort haben, sonst mache ich dich hier wirklich fertig.«
    »Es stimmt. Du kannst Jenkins fragen, verflucht. Es geht hier nicht um dich, sondern einzig und allein nur darum. Begreif doch, dass ich helfen will.«
    Genau das begriff Ronny nicht. Was der Reporter da gesagt hatte, das passte nicht in seine Welt. Ronnys rechte Knie zuckte vor. Er konnte bei dieser Aktion keinen großen Anlauf nehmen, trotzdem reichte der Druck aus, um in Bill Übelkeit hochsteigen zu lassen. Da ihn die Pranke losließ, sank er in die Knie und blieb vor Ronnys Füßen hocken. Über sich hörte er das Knurren. Der Leibwächter war keiner, mit dem man spaßen konnte. Er gehörte zu denen, die alles bis zum Ende ausreizten.
    Bill fühlte sich matt und zudem in einen Film aus Schweiß gebadet. Er kam auch nicht mehr vom Boden hoch, und so wirkte der weißblonde Mann vor ihm wie ein Riese.
    »Ich habe dir was versprochen, Schnüffler, und das werde ich einhalten. Verlass dich darauf.«
    Bill ahnte Schlimmes.
    Der Mann trat etwas weiter zurück. Er holte bereits mit dem rechten Fuß aus, und Bill sah keine Chance, einem derartigen Tritt zu entgehen.
    Nach wie vor hatte er es nicht für nötig befunden, die Tür zu schließen. So sickerte weiterhin das Licht ein, aber mit dem Licht schwebte auch etwas anderes herein.
    Ronny sah es, weil er zur Seite geschaut hatte, aber er ignorierte es. Bill hatte ebenfalls den Kopf gedreht, doch er ignorierte es nicht, denn was er sah, das kannte er vom vergangenen Abend.
    Die Totengeister waren da…
    ***
    Wir waren zwar relativ weit entfernt, trotzdem konnten wir die Szene sehen, weil sie voll angeleuchtet wurde.
    Geschrien hatte eine nackte Frau. Sie war an Eisenstäbe gefesselt.
    Man hatte die gesamte Umgebung so aufgebaut, als wäre sie ein Verlies in einem Burgkeller. Sogar künstliche Spinnweben waren vorhanden und eben das alte Gitter, an das die nackte Frau gefesselt war.
    Vor ihr stand ein Mann, der nicht mehr
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