Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1378 - Wenn die Totengeister kommen

1378 - Wenn die Totengeister kommen

Titel: 1378 - Wenn die Totengeister kommen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
lauerten.
    »Noch mal«, fing Jenkins wieder an. »Es wäre besser für Sie, wenn Sie von hier verschwinden. Ich werde auch nicht mehr lange allein bleiben. Ich erwarte…«
    »Aldo Stone, nicht?«
    Jenkins sagte erst mal nichts mehr. Nachdem er geschluckt und getrunken hatte, rückte er mit einer Frage heraus.
    »Ach, Sie kennen unseren Regisseur und Produzenten?«
    »Ich denke schon.«
    »Dann wissen Sie ja auch, was Ihnen blüht, wenn er hier erscheint. Aldo ist nicht so nett wie ich. Der macht Nägel mit Köpfen. Da sind Sie schnell weg.«
    »Darauf lasse ich es ankommen. Menschen sind mir noch immer lieber als Geister.«
    Jenkins dachte nach. Er räusperte sich. Er bewegte seinen Mund, ohne zu sprechen. Dann schluckte er wieder, und Bill stellte fest, dass er nervös geworden war.
    »Ich an Ihrer Stelle würde über eine Zusammenarbeit mit mir schon nachdenken. Es könnte sich lohnen.«
    Jenkins schwieg. Auf seiner Stirn klebte ein Pflaster. Als Bill es fixierte, wollte der Autor etwas sagen, doch es kam anders, weil beide vom Gang her die Stimme hörten.
    Sie klang rau, befehlsgewohnt, und es waren auch Flüche zu vernehmen.
    »Ist das Stone?«
    »Klar, Conolly. Jetzt ist es zu spät für Sie. Wenn der kommt und Sie sieht, sind Sie weg vom Fenster.«
    Jemand stieß die Tür auf.
    Und dann kam er.
    Bill trat zur Seite, um den Mann besser sehen zu können. Schon beim ersten Anblick war er ihm unsympathisch.
    Aldo Stone war ein Mensch, der die Gewalt liebte. Es war ihm anzusehen. Ein bulliger Typ mit einem nicht eben fein geschnittenen Gesicht. Starke Brauen, hervorstehende Augen, ein hartes Kinn und Bartschatten.
    Bill konnte sich einen solchen Menschen kaum als einen sensiblen Regisseur vorstellen. Aldo Stone war jemand, der auf nichts und niemand Rücksicht nahm und unbeirrt seinen Weg ging.
    Nur fiel Bill auch auf, dass er seine Wangen und seinen Nacken verpflastert hatte und das ließ darauf schließen, dass er wohl in der vergangenen Nacht Besuch bekommen hatte.
    So ähnlich wie Bill musste auch Harry Jenkins denken, denn er starrte nur auf die verpflasterten Stellen.
    »Was glotzt du so?«
    »Schon gut, Aldo.«
    Stone drehte sich nach links. Er fixierte Bill. »Und wer ist das, zum Teufel?«
    »Mein Na…«
    Mehr sprach Bill nicht aus, denn Jenkins war mit seiner Antwort schneller als er.
    »Ein Schnüffler, Aldo. Einer, der für Zeitungen und Magazine schreibt. Der mich auch schon mal interviewt hat.«
    »Super. Und was will er hier?«
    »Über uns schreiben.«
    »Noch besser.« Aldo Stone lachte, bevor er Bill fragte: »Haben wir dich eingeladen, Schnüffler?«
    »Das nicht, aber…«
    »Lassen Sie mich erklären, wie…«
    »Es gibt hier kein Aber.« Er trat einen drohenden Schritt auf den Reporter zu.
    »Ich will auch keine Erklärungen von dir, verflucht noch mal. Hier habe ich das Sagen.«
    Bill sah, dass die Dinge nicht so lief en, wie er es sich vorgestellt hatte. »Hören Sie mir einen Moment zu, Mr. Stone. Ich…«
    »Nein!«
    Die Antwort war klar. Als Bill noch etwas sagen wollte, hörte er den Pfiff.
    Es kam kein Hund, sondern ein Mann, der bisher auf dem Gang gewartet hatte. Ein Leibwächter, ein Bodyguard, dessen Schultern wie Kästen wirkten, aus denen die Muskeln als kleine Hügel hervorschauten.
    »Schaff ihn raus und schaff ihn nach hinten! Aber sei so nett, dass ich später noch mit ihm reden kann.«
    »Klar, Chef!«
    Der Typ bestätigte wieder alle Vorurteile. Glatze, T-Shirt, enge Hose, Fäuste wie Schmiedehämmer.
    Für ihn war Bill kein Gegner. Fast lässig schlug er zu. Er wollte den Reporter mit seiner flachen Hand wegfegen. Da hatte er sich getäuscht. Bill duckte sich blitzschnell, hörte den überraschten Laut des anderen und rammte dem Fitnesscenter-Guru das rechte Knie in den Leib. Der Mann gab ein Geräusch von sich, das schwer zu erklären war. Es lag irgendwo zwischen Keuchen und Fluchen. Er schwankte von Bill weg, was dieser ausnutzte und ihn noch mal zur Seite rammte. Er wollte durch die offene Tür verschwinden. Noch mal würde sich der Typ nicht überraschen lassen.
    Es erwischte ihn auf der Schwelle. Was da gegen seinen Hinterkopf prallte, wusste er nicht. Jedenfalls funkte es vor ihm auf, und die normale Welt verwandelte sich in einen Wirbel, der auch an Bill zerrte und ihn von den Beinen riss.
    Auf der Stelle brach er zusammen und blieb liegen.
    ***
    Das Muskelpaket schnappte nach Luft und hielt seine Hände auf den Magen gepresst. Die solariumbraune Gesichtshaut
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher