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1378 - Wenn die Totengeister kommen

1378 - Wenn die Totengeister kommen

Titel: 1378 - Wenn die Totengeister kommen
Autoren: Jason Dark
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hatte einen fahlen Schimmer bekommen. Dass ihn sein Boss kopfschüttelnd anschaute, ärgerte ihn noch mehr. »Alles muss man allein durchziehen«, sagte Stone. Er hielt einen grünen Stein hoch, den er blitzschnell vom Schreibtisch geklaubt hatte. »Und dafür bezahle ich dich, Ronny.«
    »Boss, ich…«
    »Hör auf, du Schlappschwanz. Kümmere dich um ihn.«
    »Soll ich…«
    »Du sollst ihn wegschaffen. Nicht mehr und nicht weniger. Hast du kapiert?«
    »Ja.«
    »Und ich will nicht, dass du deine Wut an ihm kühlst. Ich brauche ihn noch.«
    »Ist gut.« Ronny ging auf den bewusstlosen Reporter zu. Sein Gang war etwas anders als sonst. Weniger breitbeinig und aggressiv. Er bückte sich, stöhnte dabei und schleppte den Bewusstlosen weg.
    Erst als er mit seiner menschlichen Beute verschwunden war, wandte sich Stone an den Autor.
    »Ach, und du kennst ihn?«
    »Ja.«
    »Dann hast du ihn auch hergeholt?« Aldo Stone wirkte wie eine Bulldogge auf zwei Beinen.
    »Nein, das habe ich nicht.«
    »Dann sag mir doch mal, was er hier zu suchen hat und wie alles gekommen ist.«
    Harry Jenkins senkte den Kopf. Er winkte mit beiden Händen ab.
    »Wenn ich dir das erzähle, wirst du mir das nicht glauben. Ehrlich, Aldo, das ist Wahnsinn pur.«
    »Sag es trotzdem.«
    Der Autor ließ sich nicht zweimal bitten. Er rechnete damit, dass Stone ausflippen würde, doch das tat er nicht. Er reagierte unerwartet. Er hörte zu, ohne Jenkins mit einem Wort zu unterbrechen.
    »Ja, jetzt weißt du alles. Und ich weiß jetzt, dass es verdammte Geister gibt.«
    »Die dich attackiert haben, wie?«
    »Klar.« Harry deutete gegen seine Stirn.
    Dass Aldo Stone auch leise sprechen konnte, bewies er in den nächsten Sekunden.
    »Ich habe auch drei Pflaster. Zwei auf den Wangen und eines im Nacken.«
    »Schon gesehen«, flüsterte Harry. »Und woher hast du sie?«
    »Woher wohl?«
    Jenkins erschrak. Er wusste Bescheid und stellte keine weiteren Fragen mehr.
    Aldo dachte wieder an den Job. »So werden wir die eine Szene drehen, und danach sehen wir weiter. Vielleicht weiß dieser verdammte Conolly doch mehr, und dieses Wissen werden wir aus ihm herausprügeln, wenn es nötig sein sollte…«
    ***
    Bill Conolly war bereits vor uns eingetroffen. Wir sahen seinen Porsche vor einem Bau stehen, der auch uns interessierte. Dort würden wir die Männer finden können, auf die es uns ankam.
    Es gab eine normale Eingangstür, deren geringe Größe uns überraschte. Der Schritt aus dem Rover brachte uns in die Hitze hinein, die uns wie Klebstoff umgab.
    Glenda verdrehte die Augen und schüttelte sich. Sie überließ uns den Vortritt, und wir waren überrascht, dass wir die Tür unverschlossen vorfanden.
    Suko öffnete sie und betrat den Bau als Erster. Danach gingen wir in den nicht sehr langen Flur hinein, sahen auf einer Seite die Büros mit den Glaswänden und auf der anderen eine normale Wand mit Türen. Was dahinter lag, konnten wir nicht sehen, gingen allerdings davon aus, dass es sich ebenfalls um Büros handelte.
    Wir waren gesehen worden. Eine Tür, die zu einem Glaswand-Büro gehörte, wurde von innen aufgezogen. Die dunkelhaarige Mitarbeiterin trug grüne knallenge Hot Pants und ein ärmelloses dünnes Oberteil, das über dem Bauchnabel endete, der wiederum mit einem Glitzerstück verziert war. Modeschmuck, groß wie ein Daumennagel.
    Sie taxierte uns mit schnellem Blick und streckte dann die Hand vor. »Es tut mir Leid, aber Sie können hier nicht rein.«
    »Warum nicht?«, fragte Glenda.
    »Es wird gedreht.«
    »Ja, das wissen wir.«
    Ich fragte: »Ist Aldo Stone auch schon eingetroffen?«
    »Ist er.«
    »Dann werden wir mit ihm sprechen. Und ich denke, dass wir auch mit Harry Jenkins reden können.«
    Der Protest bestand aus einem leisen Schrei, der sehr schnell verstummte, als ich meinen Ausweis zeigte.
    »Polizei?« Der kleine Schmollmund verzog sich, als wäre er mit Essig beträufelt worden.
    »Scotland Yard«, bestätigte ich und wies auf die breite Eisentür.
    Oben leuchtete in einem kleinen Kasten die Aufforderung nicht zu stören, weil Aufnahmen gemacht wurden. »Dahinter, nicht?«
    »Ja, aber…«
    »Kein Aber. Wir werden dort hineingehen, und Sie werden sich wieder an ihren Arbeitsplatz zurückziehen und das Telefon in Ruhe lassen. Sagen Sie das auch Ihrer Kollegin.«
    »Schon gut.«
    Wir gingen davon aus, dass uns die Frau nicht angelogen hatte.
    Das Ziel lag nur wenige Schritte von uns entfernt. Die Tür bestand aus Metall, besaß eine
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