Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1378 - Wenn die Totengeister kommen

1378 - Wenn die Totengeister kommen

Titel: 1378 - Wenn die Totengeister kommen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Hochkommen, unterdrückte den Schwindel mit Gewalt. In seiner unmittelbaren Nähe hörte er die schrecklichen Laute, die allesamt von Ronny stammten.
    Er würgte, er röchelte. Er tanzte auf der Stelle. Die beiden Geister hielten ihn umfangen. Doch es waren nicht die Arme von Tänzern, sondern mehr die von Kraken.
    Ronny bekam keine Luft mehr. Seinen Mund hatte er weit aufgerissen. Die Augen waren ihm aus den Höhlen getreten. Zwei Totengeister umschlangen ihn und raubten ihm den Atem, was darauf hinauslief, dass sie ihn erwürgen wollten.
    Bill fragte sich, ob er sich täuschte. Er glaubte, am Hals des Mannes die Enden von Knochenfingern zu sehen. Leicht gekrümmt und in die dünne Haut eingedrungen.
    Ronny schlug um sich. Er traf auch, aber es gab keinen festen Widerstand. Seine Fäuste fuhren durch die nebligen Gestalten hindurch. Er bewegte seinen Körper von einer Seite zur anderen. Er schleuderte sich praktisch herum, wollte sie loswerden, aber die Totengeister waren wie Kletten.
    Bill erlebte sogar, dass sie reden konnten. Er hörte ihre zischelnden Stimmen, und es war immer nur ein Thema zu hören.
    »Rache für die Toten. Rache für die grausamen Taten… Rache…«
    Bill Conolly bekam alles mit. Es war so deutlich gesprochen worden, und er fühlte sich so hilflos, weil er nicht eingreifen konnte.
    Gegen diese Geister kam er nicht an. Da nutzte keine Kugel, und wenn er sie anfasste, hätte er ebenso gut ins Leere greifen können.
    Blut sprudelte aus den kleinen Halswunden des Leibwächters.
    Die Rächer hingen ihm an der Kehle. Es gab keinen Stoff bei ihnen.
    Sie waren und blieben feinstofflich, aber sie brachten den Mann trotzdem um.
    Bill versuchte alles. Er schlug gegen sie, traf und traf trotzdem nichts. Als der Leibwächter schließlich zusammensank, ein letztes Röcheln aus seiner Kehle drang und er mit den Beinen noch mal um sich schlug, da war für Bill klar, dass die beiden toten Geister ihren ersten Racheplan erfüllt hatten.
    Bin jetzt ich an der Reihe?
    Diese Frage drängte sich ihm automatisch auf. Es war keine Feigheit, dass Bill sich nicht stellte, er wollte und musste die anderen Menschen warnen. Mit dem Leibwächter hatten sie den Anfang gemacht, mit Jenkins und den anderen würde es möglicherweise weitergehen, und genau das wollte Bill verhindern…
    ***
    Der Autor war so überrascht, dass er nicht sprechen konnte. Er glotzte uns entgegen, als wären wir keine normalen Menschen, sondern irgendwelche Totengeister.
    Von den übrigen Mitgliedern der Crew hatte niemand etwas bemerkt. Aldo Stone redete sich in Rage. Er ließ seinen Frust an dem Maskenträger aus und wirkte wie jemand, der seinem Gegenüber am liebsten die Faust ins Gesicht geschlagen hätte.
    Glenda sagte mit lauter Stimme: »So sieht man sich wieder!«
    Auch Stone hatte sie gehört. Ebenso wie die Männer im Hintergrund. Aber nur Stone reagierte. Er fuhr herum und starrte uns an wie Wesen vom fremden Stern.
    Die gefesselte Frau fing an zu schreien. »He, wer sind die denn? Was wollen die hier?«
    »Ja!«, knurrte Aldo. »Die Frage ist gut. Was wollt ihr hier?«
    Jenkins mischte sich ein. »Lass dir erklären, Aldo. Sie sind Leute, die ich kenne.«
    »Ich aber nicht. Und ich will die verdammte Bande nicht hier bei mir haben.«
    »Sie sollten froh sein, dass wir gekommen sind«, erklärte Glenda.
    »Es gibt immerhin noch Menschen, die Sie schützen wollen, wobei ich nicht mal weiß, ob Sie es überhaupt verdient haben, nach allem, was Sie taten.«
    Stone war sprachlos. So hatte wohl in der letzten Zeit noch niemand mit ihm gesprochen. Er schnappte weiterhin nach Luft, aber er hatte seine Überraschung verdaut, und seine zuckenden Hände ballten sich zu Fäusten.
    »Ich lass euch hier rausschmeißen und…«
    Jetzt trat ich nach vorn, und auch Suko blieb nicht mehr auf seinem Platz stehen. Unsere Bewegungen rissen ihm die nächsten Worte von den Lippen. Wenig später weiteten sich seine Augen, denn da schaute er auf die beiden Ausweise.
    »Na und? Gewerbeamt, oder wie?«
    »Schauen sie genau hin, Mr. Stone«, sagte ich.
    Das tat er.
    »Scheiße. Scotland Yard…«
    »Sehr richtig.«
    Stone versuchte es zuerst mit einem breiten Grinsen, das allerdings nur seine Unsicherheit überspielen sollte, obwohl er das Gegenteil behauptete.
    »Ihr könnt hier sagen, was ihr wollt, ich bin mir keiner Schuld bewusst. Hier läuft alles normal ab. Es gibt hier keine Unregelmäßigkeiten. In meinen Filmen spielen keine Frauen mit, die heimlich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher