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1377 - Es lauert im Dunklen

1377 - Es lauert im Dunklen

Titel: 1377 - Es lauert im Dunklen
Autoren: Jason Dark
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jedoch und drohte nur.
    »Wenn du jetzt nicht vernünftig bist, dann wird dich der Teufel holen, verstanden?«
    Benny litt mit seiner Schwester. »Hör doch auf – bitte!«, bettelte er.
    »Nein, sie soll aufhören.«
    »Aber sie hat Angst.«
    »Das ist mir scheißegal.«
    Lilly lief von ihr weg. Sie presste sich mit dem Rücken gegen eine Stollenwand und fing an zu weinen. Dabei schluchzte sie herzerweichend.
    »Los, nimm deine Schwester an die Hand, und dann geht weiter! Wir sind gleich da.«
    Benny tat, wie ihm geheißen war. Seine Knie zitterten. Er atmete heftig, und sein Gesicht war von Tränen genässt.
    Es sah rührend aus, wie er sich um seine Schwester bemühte und sie streichelte. Er sprach zudem tröstend auf sie ein und schlug ihr vor, gemeinsam zu beten.
    Als Cindy das hörte, konnte sie nur lachen. Es klang so schrecklich, dass Benny verstummte.
    Aber er fasste seine Schwester an und zog sie von der Wand weg.
    Sogar seine Taschenlampe hielt er noch fest, und damit leuchtete er wieder nach vorn.
    Cindy Blake war froh, dass es wieder weiterging. Bald würden sie ihr Ziel erreicht haben, und dann würde Riordan erscheinen und die Kinder für den Teufel in Empfang nehmen.
    Plötzlich stoppten sie wieder. Cindy war so mit ihren Gedanken beschäftigt gewesen, dass sie beinahe gegen die beiden Körper gelaufen wäre.
    »Was ist denn jetzt schon wieder?«
    »Da kommt jemand!«, flüsterte der Junge.
    »Wo?«
    »Da unten.«
    Das da unten war wohl etwas übertrieben, denn Benny war auch kaum größer als der Zwerg.
    Aber der war es tatsächlich, der auf die kleine Gruppe zuhuschte.
    Seine langen Arme schlenkernd und mit den Nägeln seiner Hände über den Boden kratzend. Der übergroße Kopf wackelte hin und her, doch keines der Kinder lächelte, denn dieser Zwerg war nicht nett, er brachte die Angst mit.
    Vor den Kindern blieb er stehen. »Sind sie das?« Seine Sprache war mehr ein Gekrächze.
    »Ja, das siehst du doch.«
    Robin rieb seine Hände. Dabei drehte er sie so, dass auch die Knochen knackten.
    »Du hast eine gute Wahl getroffen, Schwester. Sehr gut. Der Teufel und auch unser Herr und Meister werden sich über die beiden jungen, unschuldigen Seelen freuen. Lass nur, ich werde sie ihm bringen.«
    »Nein, das mache ich. Denn ich habe sie geholt, und ich werde sie ihm zu Füßen legen.«
    Robin machte einen Rückzieher. »Ja, schon gut. Ist ja alles klar.«
    »Geh du lieber nach draußen und halte dort Wache. Ich will nicht, dass wir Verfolger haben.«
    »Die habe ich abgeschüttelt.« Über die Antwort dachte Cindy Blake nicht näher nach. Sie dachte nur an Riordan und wusste, dass sie nicht mehr weit zu gehen hatten…
    ***
    Täuschung oder nicht?
    Hatten wir tatsächlich Kinderstimmen gehört, oder hat uns die Fantasie einen Streich gespielt, weil wir noch immer Angst davor hatten, dass eventuell Kinder in den Fall mit hineingezogen werden konnten und wir uns die Stimmen schon einbildeten?
    Jane und ich schauten uns an. Keiner wollte sich auf etwas einlassen und schon jetzt irgendetwas zur Wahrheit erklären. Zu unsicher waren wir, aber wir hörten die Stimmen erneut und schraken beide zusammen.
    Das war keine Einbildung!
    Mein Herz klopfte schneller. Weder Jane noch ich hatten gehört, was da gesprochen worden war, aber für uns stand fest, dass es sich nicht um einen Spaß handelte. Und freiwillig waren die Kinder auch nicht in den Stollen gegangen.
    Auf der anderen Seite konnten wir es als Glück ansehen, dass wir die Stimmen überhaupt gehört hatten. So war davon auszugehen, dass die Kinder noch lebten und nicht zum Opfer irgendwelcher Rituale geworden waren.
    Es drängte uns, in den Stollen hineinzutauchen und so schnell wie möglich den Ort des Geschehens zu erreichen. Davon hielt uns jedoch die Vorsicht ab.
    Wir wussten nicht, was uns in der Dunkelheit erwartete und ob dort schon jemand auf uns lauerte.
    Das knappe Zunicken.
    Dann gingen wir los.
    Der Gang schluckte uns. Wir sahen zunächst nichts, weil diese dichte Finsternis alles umschlossen hielt. Es war auch nichts mehr zu hören, und auch unsere Gestalten tauchten allmählich in diese lichtlose Welt ein. Ich sah Jane nicht mehr, obwohl sie sich an meiner Seite befand.
    Natürlich trug ich die kleine Leuchte bei mir. Die allerdings ließ ich in der Tasche. Jetzt das Licht einzuschalten, wäre der falsche Weg gewesen. In dieser Finsternis war jeder Funken zu sehen, auch wenn er sehr weit entfernt war.
    Es passierte nichts. Der Stollen
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