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1377 - Es lauert im Dunklen

1377 - Es lauert im Dunklen

Titel: 1377 - Es lauert im Dunklen
Autoren: Jason Dark
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dem Boden hocken und hatte seine Arme zur Seite gestreckt. Mit ihm passierte etwas wie mit Menschen, die einen plötzlichen Starkstromschlag erleiden.
    Er war für einen mir sehr lange vorkommenden Augenblick in weißes und auch bläuliches Licht gehüllt, das seine Umrisse nachzeichnete. Hätte er Haare gehabt, dann hätten sie ihm bestimmt zu Berge gestanden.
    So aber passierte etwas anderes mit ihm. Sein Körper und sein Kopf wurden durchsichtig. Innerhalb kürzester Zeit hatte sich die Haut in Glas verwandelt, das auch nicht mehr so blieb, sondern zu schmelzen begann. Hinter dieser ölartigen Masse erschien für einen Moment das wahre Gesicht der Kreatur.
    Es zeigte ein Tier, das ich noch nie zuvor gesehen hatte. Ein Mörderfrosch, eine riesige Kröte, deren Maul auch ein Kind hätte verschlingen können.
    So hatte Robin mal vor Urzeiten ausgesehen. So sah er jetzt wieder aus, aber nur für diese kurze Zeitspanne, denn die Kraft des Kreuzes zerstörte ihn endgültig.
    Was von ihm zurückblieb, war einfach nur ein Brei, der irgendwann im Boden versickern würde.
    Als Jane Collins mich anschaute, lächelte sie. »Seinen Helfer haben wir ausgeschaltet.«
    »So leicht wird es bei Riordan nicht sein.«
    »Und denke an die Kinder.«
    »Woran sonst«, sagte ich…
    ***
    Der Zwerg war verschwunden, und Cindy Blake hätte eigentlich beruhigt sein können, was sie jedoch nicht war, denn sie hatte das Gefühl, dass nicht alles so verlaufen war, wie sie es sich vorgestellt hatte. Und es war auch fraglich, ob der Zwerg ihr den Rückweg tatsächlich würde freihalten können.
    Die Geschwister jedenfalls gingen vor ihr her. Sie hielten sich an den Händen fest, denn die körperliche Nähe und zugleich der Kontakt waren für sie sehr wichtig.
    Von der Nervosität der Studentin bekam sie ebenfalls etwas mit.
    Cindy trieb sie immer wieder voran. Sie sollten schneller gehen, denn sie wollte Riordan so früh wie möglich erreichen, um ihm die Gabe übergeben zu können.
    Da es kein Licht gab, liefen sie in die Dunkelheit hinein. Cindy hatte nicht gewollt, dass der Junge die Lampe wieder einschaltete.
    Und so kam es, wie es kommen musste.
    Zuerst stolperte Benny. Sofort danach auch seine Schwester Lilly, den Benny riss sie mit, weil sie sich ja an ihm festgehalten hatte.
    Nicht sie fluchten, sondern Cindy Blake, weil die Kinder am Boden lagen und sie beinahe über ihre Körper gestolpert wäre.
    Sie hörte sie sprechen. Was sie sagten, war nicht zu verstehen, aber Cindy hörte, dass sie wegkrochen. Bei beiden diktierte die Angst ihr Handeln. Sie mussten einfach weg. Es gab für sie keinen anderen Weg, und so krochen sie noch weiter, was Cindy anhand der Geräusche hörte.
    »Verdammt, ich kriege euch Bälger noch!« Sie war jetzt die böse Hexe wie im Märchen. Nur sollten die Kinder nicht in den Ofen gesteckt werden. Ihnen drohte ein anderes Schicksal.
    Sie ärgerte sich jetzt, dass sie Benny die Lampe überlassen hatte.
    So sah sie nicht, wo sich die Kinder befanden, und sie musste sich auf ihr Gehör verlassen.
    Sie ging geduckt nach links und hatte Glück, als sie den heftigen Atemstoß hörte. Mit beiden Händen fasste Cindy zu und hatte genau richtig gerechnet. Sie wusste, dass sie Lilly festhielt, die bis zur Wand gelaufen war und sich gerührt hatte.
    »So…«, sagte Cindy knurrend im Dunkeln. »Dich habe ich schon. Jetzt hole ich mir noch deinen Bruder…«
    »Nein, nein, nein!« Lilly wehrte sich nicht nur mit Worten. Sie schlug um sich, und damit hatte Cindy nicht gerechnet. Ein paar Treffer erreichten ihr Gesicht, aber das war nicht tragisch.
    Sie selbst holte zum Schlag aus – und traf!
    Wo genau die Hand Lilly erwischt hatte, wusste Cindy selbst nicht. Für einen winzigen Moment hatte sie Haut und auch Stoff unter ihrer Rechten gespürt. Dann hörte sie einen jammernden Laut und danach nichts mehr, weil das Mädchen zusammengesackt war und unter dem verdammten Treffer zu leiden hatte.
    »Wenn du das noch einmal tust, dann…«
    Etwa störte sie. Die weiteren Worte blieben ihr im Hals stecken.
    Es war Bennys leiser Ruf, und einen Augenblick später erwischte sie der Lichtarm der Lampe.
    Benny hatte genau gezielt und sogar das Gesicht getroffen. Das brachte ihn nicht viel weiter, denn nach einem weiteren wütenden Knurren stieß sich Cindy ab. Sie sprang auf ihn zu.
    Er konnte nicht mehr ausweichen. Nur die Arme riss Benny hoch.
    Der helle Punkt zitterte über die Decke hinweg und tauchte ab, weil er die Lampe
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