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1377 - Es lauert im Dunklen

1377 - Es lauert im Dunklen

Titel: 1377 - Es lauert im Dunklen
Autoren: Jason Dark
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verlor.
    Der Schlag gegen seinen rechten Arm hatte ihn sehr hart getroffen. So musste er die Lampe loslassen, nach der Cindy sofort griff.
    Benny warf sich zur Seite. Er sah die Lampe, er sah die Hand und biss in sie hinein.
    Cindy riss den Mund auf.
    Der Schrei hätte durch den Tunnel gellen müssen, aber die Studentin schaffte es, ihn zu unterdrücken. Sie selbst kam sich vor wie festgenagelt. Da verwandelten sich Sekunden in kleine Ewigkeiten, in denen sie spürte, wie aus den kleinen Wunden auf dem Handrücken das Blut quoll.
    Sie griff mit der freien Hand in den Haarschopf des Jungen. So schleuderte sie Benny zur Seite, dessen Beine dabei in die Höhe flogen. Dass dabei ein Fuß das Kinn der Studentin traf, war der reine Zufall, aber der Tritt war nicht zu unterschätzen. Zudem hatte sich die junge Frau nicht darauf einstellen können.
    Der Kopf flog zurück. Sie hörte sich selbst fluchen. Auch die Zähne hatten sich von ihrer Hand gelöst, und sie dachte nicht mehr daran, nach der Lampe zu greifen.
    Die schnappte sich Benny!
    Obwohl der Junge erst elf Jahre alt war, wusste er instinktiv, was er zu tun hatte. Nach vorn durfte er auf keinen Fall laufen. Er musste den Weg wieder zurück, aber das wollte er nicht ohne seine Schwester tun.
    Die hockte noch immer am Boden und zitterte vor Angst. Auch Benny war davon erfüllt, aber er konnte sie überwinden. Er zerrte seine Schwester in die Höhe, ohne die Lampe aus der Hand zu geben.
    »Lauf weg!«
    »Und du…«
    »Wir laufen!«
    Dieser kurze Dialog war nicht ungehört geblieben. Cindy Blake durfte alles zulassen, nur keine Flucht der beiden. Dann wäre Riordan völlig enttäuscht gewesen und würde sich schrecklich rächen.
    Den Tritt gegen das Kinn hatte sie einigermaßen überwunden. Sie fand sich auch wieder zurecht. Als sie den Kopf drehte und dabei wieder in die Höhe kam, musste sie feststellen, dass die beiden Geschwister die Flucht angetreten hatten.
    Sie wollte schreien, aber auch jetzt blieb ihr das Wort im Hals stecken. Keine Sekunde mehr verlieren. Die Kinder einholen, sie packen oder niederschlagen und dann…
    Cindy nahm die Verfolgung auf. Sie war älter, sie besaß längere Beine. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie die Kinder eingeholt hatte. Dann würde es böse für sie werden.
    »Ich kriege euch!«, schrie sie und lachte, den sie dachte zugleich an den Zwerg, der am Eingang des Stollens lauerte…
    ***
    Wir hatten kaum vier Schritte zurückgelegt, als sich vor uns einiges änderte.
    Innerhalb der Höhle kam es zu einem Kampf. Wir sahen wieder Licht, wir hörten Schreie, möglicherweise auch ein Kinderschluchzen und bekamen sogar die entfernten Schatten besser mit, die über die Wände und den Boden hinweghuschten.
    »Das sind sie!«, flüsterte Jane scharf. »Okay, sie leben noch. Wir holen sie uns.«
    Jane Collins konnte es kaum erwarten. Sie war sogar schneller als ich. Es war ihr auch egal, dass sie keine Lampe trug. Sie lief und sprang bei jedem Schritt hoch genug, um nicht zu stolpern.
    Jane hielt den Blick nach vorn gerichtet, und es war gut, dass sie es tat. So entdeckte sie die Bewegungen vor sich, aber sie sah noch mehr. Jemand lief auf sie zu.
    Zwei kleine Menschen – Kinder!
    Eines hielt eine Taschenlampe fest, deren Strahl auf- und niederzuckte und auch einige Male wie ein Blitz über ihren Körper hinweghuschte.
    Jane winkte ihnen mit beiden Armen zu. Sie wollte auf sich aufmerksam machen und ihnen zeigen, dass sie bei ihr in Sicherheit waren und keine Angst mehr zu haben brauchten.
    Aber sie sah nicht nur die Kinder, sondern auch die Gestalt, die sie verfolgte. Es war eine erwachsene Frau, und Jane wusste, dass es sich dabei nur um Cindy Blake handeln konnte.
    Eines musste Jane auf jeden Fall sein – schneller!
    Das war sie auch, denn die Verfolgerin hatte die Veränderung bemerkt. Sie wusste, dass ihre Chancen gesunken waren, und wenig später rannten die Geschwister in Janes Arme…
    ***
    Optimismus und Hoffnung, dass sich noch alles zu einem für sie guten Ende richten konnte, verflogen.
    Cindy musste einsehen, dass sich alles verändert hatte. Wie ein Spuk war vor den Kindern eine Gestalt erschienen, und die hatte nichts mit dem Zwerg zu tun.
    Es war eine Frau. Sie lief den beiden entgegen, und sie würde die Geschwister vor Cindy erreicht haben.
    Genau das wurde ihr klar, und danach handelte sie auch. Sich auf eine weitere Auseinandersetzung einzulassen, war zu diesem Zeitpunkt alles andere als gut. Sie musste an das
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