Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1372 - Zwölf Raumschiffe nach Tarkan

Titel: 1372 - Zwölf Raumschiffe nach Tarkan
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
mit einem Schlag auslöschte.
    Er öffnete die Augen und sah das unglaubliche Bild: ein unübersehbares Meer von Sternen - bugwärts, heckwärts, oben, unten, rechts und links -, eingebettet in ein All, dessen rotes Hintergrundleuchten wesentlich intensiver war, als man es in Hangay gesehen hatte.
    Tifflors Blick suchte das Orter-Video. Die Reflexe der übrigen elf Schiffe waren klar und deutlich. Der Verband hatte den Übergang in das fremde Universum als Einheit vollzogen.
    Nur eines hatte sich geändert: Der dünne Schleier der Virenwolke war verschwunden.
    Er sah auf die Uhr. Elf Minuten waren vergangen, seit er das Bewußtsein verloren hatte. Vira hatte den Strangeness-Schock ein zweites Mal gebannt. Er fragte sich, was aus der Virenwolke geworden sein mochte. Sie war ein intelligentes Gebilde gewesen, daran gab es keinen Zweifel. Hatte sie ein autarkes Bewußtsein besessen? War sie ihrer selbst bewußt gewesen, oder hatte sie nur die Rolle eines Werkzeugs gespielt, das ES dem Expeditionskorps zur Verfügung gestellt hatte?
    Vergangen waren die letzten Reste jenes Gebildes, das einst den Kosmokraten als Informationsverarbeiter hatte dienen sollen, von der abtrünnigen Vishna entführt und mißbraucht worden war und schließlich die volle Wucht des Zorns der Chaotarchen zu spüren bekommen hatte. Aus den Resten, die den brutalen Angriff der Mächte des Chaos überstanden hatten, waren die Virenschiffe geformt worden, deren Aufgabe hatte sein sollen, sternwehbeseelte Galaktiker in die Ferne zu tragen. Die meisten waren in Richtung des Reiches der Zwölf Galaxien aufgebrochen und waren dort mit dem Kriegerkult in Konflikt geraten. Als das Psionische Netz nach der Eruption DORIFERS zusammenzubrechen begann, waren die Virenschiffe mit ihren Besatzungen auf den letzten noch verbleibenden Normsträngen in die heimatliche Milchstraße zurückgekehrt. ES hatte die Virensubstanz mit Beschlag belegt und sie schließlich in Form einer homogenen Wolke dem Expeditionskorps zur Verfügung gestellt, das sich vorgenommen hatte, in einem fremden Universum nach dem verschollenen Perry Rhodan zu suchen.
    Trauer erfüllte Julian Tifflors Herz. Mit der Auflösung der Virenwolke war ein Stück Menschheitsgeschichte zu Ende gegangen. Wieviel Intelligenz war da im Bruchteil einer Sekunde vernichtet worden - nur um ein paar hundert Galaktiker vor den Folgen des Strangeness-Schocks zu bewahren! Lohnte sich das Opfer wirklich?
    ES hatte so entschieden. Es stand dem Sterblichen nicht an, die Entschlüsse einer wohlwollenden Superintelligenz anzuzweifeln.
    Atlan begann sich zu regen. Er richtete sich in seinem Sessel auf und blinzelte unter schweren Lidern hervor. „Diesmal war es schlimmer, nicht wahr?" erkundigte er sich mit unsicherer Stimme. „Diesmal haben wir nicht nur eine Strangeness-Grenze, sondern die Grenze zwischen den Universen überschritten", antwortete Julian Tifflor.
    Ratber Tostan und Posy Poos hatten den Schock nicht zu spüren bekommen. Sie waren strangenessimmun, wie jetzt jedermann zu glauben bereit war. Der Zustand der 150 Tiefschläfer an Bord der TS-CORDOBA hatte sich nicht verändert.
    Die Sensoren der KARMINA traten in Tätigkeit. Hyperfunksprüche kartanischer und haurischer Herkunft wurden empfangen. Es handelte sich ausnahmslos um belanglose Mitteilungen. Ein Bild der aktuellen Lage in diesem Raumabschnitt war daraus nicht zu gewinnen.
    Der Bordsyntron brauchte eine knappe Stunde, um eine Übersicht der Sterne im Umkreis von 2000 Lichtjahren anzufertigen. Inzwischen waren die letzten Bewußtlosen wieder zu sich gekommen. „Bekannte Konstellationen?" erkundigte sich Tifflor und erkannte, noch ehe er die Frage zu Ende gesprochen hatte, den Widersinn seiner Worte.
    Wie konnte es in einem fremden Universum bekannte Konstellationen geben? Und dennoch war seine Frage nicht völlig sinnlos gewesen. Eine Sterngruppierung gab es ja, die Man-Gro ihnen eindringlich beschrieben hatte. Wenn die theoretischen Überlegungen der Superintelligenz ES richtig waren, dann mußte auch Perry Rhodan, nachdem er von DORIFER ausgespien worden war, in diesem Raumsektor materialisiert sein. Dann mußte auch er diese auffällige Gruppe von Sternen wahrgenommen haben. „Eine Konstellation, die von fünf Sternen gebildet wird", antwortete der Syntron. „Die fünf Sterne markieren die Ecken eines regelmäßigen Fünfecks. Zwei davon erscheinen dem menschlichen Auge rot, zwei weitere grün, der letzte leuchtet im blauen Bereich. Von einem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher