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1372 - Zwölf Raumschiffe nach Tarkan

Titel: 1372 - Zwölf Raumschiffe nach Tarkan
Autoren: Unbekannt
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Hauri hatte zu singen begonnen und mit dem Eifer des Glaubens die geistige Barriere noch verstärkt.
    Atlan war wohl zu demselben Schluß gelangt. Er stellte per Interkom eine Verbindung mit dem Raum her, in dem Iruna sich aufhielt. „Es ist zwecklos", sagte der Arkonide. „Wir müssen uns damit abfinden, daß unsere Mittel dem haurischen Bewußtsein gegenüber versagen."
    Es kam keine Antwort. „Iruna?" drängte Atlan.
    Immer noch blieb es still. Atlan wurde unruhig. „Bild!" trug er dem Servo auf.
    Die Bildfläche entstand von neuem und zeigte einen kleinen Raum, dessen einziger Einrichtungsgegenstand ein bequemer Gliedersessel war. Iruna von Bass-Teth war in sich zusammengesunken. Sie hielt die Augen geschlossen. Die Arme hingen schlaff über die Sessellehnen. „Mediker!" gellte Atlans Befehl.
    Mehr brauchte er nicht anzuordnen. Der Servo wußte, worum es ging, und veranlaßte das Notwendige.
    Der Arkonide stürmte zur Tür hinaus. Julian Tifflor versuchte, mit Fellmer Lloyd Kontakt aufzunehmen. Es dauerte eine Zeitlang, bis der Mutant sich meldete. Als das Bild sich stabilisierte, war zu sehen, daß das Experiment ihn erschöpft hatte. Sein Gesicht wirkte eingefallen. Eine glitzernde Schicht Schweiß stand ihm auf der Stirn. „Der Versuch ist mißlungen", sagte Tifflor.
    Ein bitteres Lächeln erschien auf Lloyds Gesicht. „Wirklich?" spottete er. „Mir war von der ersten Sekunde an klar, daß wir keinen Erfolg haben würden.
    Der Hauri verfügt über psionische Kräfte, denen wir nicht gewachsen sind. Man kommt an sein Bewußtsein nicht heran. Er spürte uns und wehrte sich." Der Mutant fuhr sich mit der Hand über die Stirn. „Es war wie ein Gewaltmarsch durch knöcheltiefen Sand."
    „Iruna hat es noch schlimmer mitgenommen als dich", sagte Tifflor. „Sie ist bewußtlos."
    Fellmer Lloyd horchte auf. „Ich muß mich sofort um sie kümmern", rief er und war schon auf dem Weg zur Tür. „Atlan ist unterwegs", sagte Julian Tifflor. „Die Mediker sind alarmiert."
    Aber er war nicht sicher, ob der Mutant ihn noch hörte. Er kehrte in den Kontrollraum zurück. Die KARMINA verfolgte zielsicher ihren Kurs durch den Hyperraum. Dies war die vorletzte Etappe. Noch ein weiteres Orientierungsmanöver und anschließend daran die letzte Überlichtphase, dann würde die Sonne Synguiso mit ihren vier Asteroidenringen vorab zu sehen sein.
    Der Interkommelder gab ein halblautes Piepsen von sich. Ein Warnlicht flackerte. „Wer spricht?" erkundigte sich Tifflor. „Oh, hörst du es nicht?" antwortete eine klagende Stimme auf sothalk. „Hörst du nicht, wie er sich zu Tode singt? „ Tifflor war aufgesprungen. „Salaam Siin - wovon redest du?" stieß er hervor. „Von dem Hauri", kam die Antwort in gequältem Tonfall. „Er nimmt die Energien der Seele und richtet sie gegen sich selbst."
    „Komm mir entgegen, Salaam Siin", forderte Tifflor den Ophaler auf. „Du weißt, wo der Hauri untergebracht ist."
    Salaam Siin war weniger als anderthalb Meter groß. Sein tonnenförmiger Körper ruhte auf zwei kurzen, stämmigen Beinen, die in buntbestickte Stiefel aus feinem Kunstleder gekleidet waren. Um den Leib herum trug der Ophaler einen Umhang, der zu beiden Seiten lose geschnürt war, so daß die insgesamt zwölf flexiblen, gelenklosen Tentakelarme ausreichend Bewegungsfreiheit hatten. Auf dem äußerst beweglichen Hals, der teleskopartig bis zu einer Länge von 80 Zentimetern ausgefahren werden konnte, saß ein eiförmiger Schädel. Salaam Siin hatte eigentlich kein Gesicht. Ein lippenloser Mundschlitz zierte die untere Hälfte des Kopfes, sonst war die Fläche, auf der sich das Gesicht eigentlich hätte befinden müssen, völlig ungegliedert. Die Sinnesorgane des Ophalers waren zu traubenförmigen Gebilden angeordnet, die zu beiden Seiten des Schädels herabhingen. Das wichtigste Organ des Sängers war jedoch eine knorpelige Verdickung des Halses unmittelbar oberhalb der Stelle, an der der Hals aus dem Rumpf wuchs. Die Verdickung enthielt Dutzende hauchdünner und dennoch strapazierfähiger Membranen, die zusammen Salaam Siins Sprechwerkzeug ausmachten. Allerdings sprachen Ophaler nicht, sie sangen. Und ihrem Gesang wohnte eine psionische Komponente inne, mit der sie - besonders wenn sie im Chor sangen - die Bewußtseine anderer Wesen beeinflussen konnten. „Er singt noch immer", erklärte Salaam Siin aufgeregt, als er Julian Tifflor auf dem Korridor begegnete, an dem die Unterkunft des Hauri lag.
    Mediker waren
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