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1370 - Das Vampir-Lager

1370 - Das Vampir-Lager

Titel: 1370 - Das Vampir-Lager
Autoren: Jason Dark
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der Glut und wartete auf den Besuch.
    Der Wagen hielt an. Die Scheinwerferaugen verloschen. Zwei Männer stiegen aus dem Fahrzeug.
    Sie schauten sich um, bevor sie sich dann auf den Weg zu Chesterfields Laden machten…
    ***
    Es hatte aufgehört zu regnen. Auf unserer Tour waren wir zweimal in einen regelrechten Platzregen hineingeraten und hatten dabei den Eindruck gehabt, von der Straße geschwemmt zu werden.
    Das hatte sich nun gegeben, und wir fuhren auf den letzten Laden zu, den der Fischhändler Jenkins belieferte. Das heißt, nicht er selbst.
    Es war die Tour seiner beiden jetzt leider toten Angestellten, die Suko und ich nachfuhren.
    Die Fischbude war nicht einfach zu finden gewesen, und eine Bude war es auch nicht. Wer hier kaufte, der musste schon in einen normalen Laden gehen, dessen Vorderseite mit einer recht breiten Schaufensterscheibe bestückt war.
    Wir hatten erst gedacht, dass er um diese Zeit geschlossen sein würde, doch manchmal muss man eben Glück haben, der Laden war noch nicht zu, und sein Besitzer stand vor der Tür, wobei er die Kippe einer Zigarette zu Boden warf.
    »Und?«, fragte Suko mich, »was sagt dein Gefühl?«
    »Es ist der letzte Kunde und damit auch die letzte Chance für uns.«
    »Ja. Damit hat es sich dann.«
    Mein Freund und Kollege hatte dies nicht grundlos gesagt. Wir hatten unsere Erfahrungen sammeln können, und diese waren alles andere als positiv gewesen.
    Nach dem Gespräch mit Jane Collins und Justine Cavallo hatten wir uns auf den Weg gemacht und waren die Strecke abgefahren, die auch die beiden Selbstmörder kurz vor ihrer Tat hinter sich gebracht hatten. In ihrem Transporter hatten wir einen tiefgefrorenen Vampir gefunden, und da er nicht vom Himmel gefallen war, hatte er ja irgendwo herkommen müssen. Beim Start war der Blutsauger sicherlich noch nicht in der Truhe gewesen. Dieser Vampir musste also von ihnen irgendwo aufgelesen worden sein.
    Wenn wir hier auch Pech hatten, standen wir wieder am Anfang und mussten uns etwas anderes ausdenken.
    Wir hatten eine Liste mit den Namen der Geschäftsleute bekommen und wussten, dass dieser Mensch Dick Chesterfield hieß. Er hatte uns gesehen und erwartete uns vor der Tür, wobei er im Licht stand und nicht zu übersehen war.
    Er gehörte zu den Menschen, die einen Kugelbauch vor sich hertrugen, der durch das Tragen einer Schürze kaum kaschiert wurde. Als Oberbekleidung diente ein weißes T-Shirt, auf dessen Vorderseite ein Hai in Springbewegung aufgedruckt war.
    Chesterfields Gesicht war von graublonden Haaren umgeben, die zottelig bis über die Ohren hingen.
    Er musterte uns aus flinken Augen und kehrte den Geschäftsmann hervor. »Euch könnte ich noch satt bekommen. Man hat mich nicht ganz leer gegessen.«
    »Danke, wir haben gefrühstückt«, sagte Suko. Er wollte eine lockere Atmosphäre schaffen.
    »Was wollen Sie denn dann?«
    »Ihnen einige Fragen stellen.«
    Der Mensch zuckte zusammen, das blieb uns nicht verborgen.
    Nun wollten wir ihn nicht auf Grund seiner Reaktion in ein schlechtes Licht rücken, aber dieses Zusammenzucken konnte schon bedeuten, dass er ein schlechtes Gewissen hatte.
    »Wieso fragen? Ich weiß nichts.«
    »Es dauert nicht lange und…«
    Er trat mit dem rechten Fuß auf. »Man hat mich bereits kontrolliert, verdammt.«
    »Wer denn?«
    »Eine Behörde, die…«
    »Davon sind wir nicht«, klärte Suko ihn auf. »Wir glauben Ihnen, dass Ihre Kühlung okay ist. Uns geht es dabei um etwas anderes.«
    Chesterfield drückte sein Kinn vor. »Wer sind Sie eigentlich, verdammt noch mal?«
    »Scotland Yard.«
    Diesmal zuckte er noch stärker zusammen. Im künstlichen Licht war nicht zu erkennen, ob er erbleichte, vorstellen konnten wir es uns. Er rieb auch seine Hände an der Schürze ab, ohne dass sie schmutzig gewesen wären, und dass Suko ihm seinen Ausweis präsentierte, interessierte ihn nicht. Er schaute ihn erst gar nicht an.
    »Ich habe nichts verbrochen«, sagte er lahm.
    »Davon gehen wir auch nicht aus. Wir sind nur gekommen, um Ihnen einige Fragen zu stellen.«
    »Gut, fragen Sie!«
    »Sie arbeiten mit dem Fischhändler Ray Jenkins zusammen?«
    »Ja, er beliefert mich.«
    »Jeden Tag?«
    »Bei mir ist alles frisch.«
    »Und es bleibt auch frisch?«, hakte Suko nach.
    »Darauf können Sie sich verlassen.«
    »Hm. Wie sieht denn ihre Kühlung aus?«
    »Ich habe zwei«, erklärte der Händler voller Stolz. »Natürlich eine in meinem Geschäft, und ich habe«, er deutete mit dem rechten Daumen
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