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1370 - Das Vampir-Lager

1370 - Das Vampir-Lager

Titel: 1370 - Das Vampir-Lager
Autoren: Jason Dark
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über die Schulter hinweg, »hinter meinem Laden noch einen Kühlwagen stehen, in dem ich die leicht verderbliche Ware lagere.« Er hatte sich wieder gefangen und seiner Stimme einen entsprechend sicheren Klang gegeben.
    Ich mischte mich ein. »Der Kühlwagen steht also hier in der Nähe?«
    »Das sagte ich schon.«
    »Wir würden uns ihn gern mal anschauen.«
    Jetzt war er perplex. Er stieß die Luft aus, schüttelte den Kopf und fragte: »Warum das denn? Sind Sie doch von der Kontr…«
    »Nein, vom Yard.«
    Chesterfield hob die Schultern. »Gut, wie Sie wollen. Ich kann Sie hinbringen.«
    »Danke.«
    Er ging vor. Zusammen mit Suko blieb ich hinter dem Mann. Wir ließen allerdings einen gewissen Abstand, damit er nicht hörte, was wir besprachen.
    »Was hältst du von ihm?«, fragte Suko.
    »Ich weiß nicht. Wenn ich ihn mit den anderen Händlern vergleiche, scheint er mir ein schlechtes Gewissen zu haben. Und wenn ich mir die recht einsame Lage seines Ladens so anschaue, dann kann ich schon umdenken. Hier könnte er etwas verstecken.«
    »So ähnlich denke ich auch.«
    Wir mussten um den Laden herum gehen, um den Kühlwagen zu erreichen, der seinen Platz hinter dem Geschäft gefunden hatte. Es war ebenfalls ein Lieferwagen. Kleiner als der, den wir kannten, aber auf den Außenseiten bemalt mit bunten Fischen.
    Chesterfield deutete auf ihn. »So, das ist er.«
    »Und Sie transportieren damit nur Ihren Fisch?«
    Beinahe wütend schaute mich an. »Klar, was denn sonst? In der Regel aber fahre ich nicht mit ihm herum. Er dient mir mehr als Lager. Im Sommer läuft das Geschäft gut. Einen Fisch kann man sich zu jeder Jahreszeit gönnen.«
    Das nahmen wir ihm unbesehen ab. Suko deutete auf die Hecktür.
    »Können Sie mal öffnen?«
    »Hä?« Chesterfield verzog den Mund. »Warum das denn? Was… was… wollen Sie da?«
    »Nur einen Blick auf die Ladefläche werfen.«
    »Und was suchen Sie dort?«
    »Schließen Sie schon auf«, sagte ich.
    Chesterfield zögerte noch einige Sekunden. Leider konnte ich sein Gesicht nicht so deutlich sehen, denn es war einfach zu dunkel geworden. Aber er kramte einen Schlüssel aus seiner Hosentasche und öffnete die Hintertür, die sich hochklappen ließ und nicht aus zwei Hälften bestand.
    Das Gefühl der Spannung fiel von mir ab, als die Tür hochgeklappt worden war. Niemand war aus dem Laderaum herausgestürmt, um uns an den Kragen zu gehen. Es blieb ruhig, und sogar eine Lampe unter der Decke gab gut Licht ab.
    Wir brauchten unsere Taschenlampen nicht einzusetzen, aber ein erster Blick reichte mir nicht. Ich bat Suko, am Fahrzeug zu warten und kletterte in das Fahrzeug hinein, in dem es wirklich kalt war.
    Zur Fahrerseite hin ragte eine Trennwand hoch, und an den Seiten waren metallene Kühlschlangen befestigt, deren Material beschlagen war. Sie endeten in einem Aggregat, das die Kälte spendete, um die Ware möglichst lange frisch zu halten.
    Sie selbst fand ihren Platz in schmalen Truhen, die allesamt verschlossen waren. Ich dachte an unsere erste Untersuchung einer Ladefläche und hob den ersten Deckel der Truhe vorsichtig an. Mein Herz klopfte schon schneller, weil ich auch etwas Bestimmtes erwartete.
    Glücklicherweise wurde ich enttäuscht. In der Truhe lag keine gefrorene Leiche.
    Auch in den anderen dreien nicht. Es gab überhaupt keine Fischreste, und so spürte ich schon die leichte Enttäuschung darüber, dass wir ins Leere gegriffen hatten.
    Hatte Chesterfield mit seinem Wagen wirklich nur Fisch transportiert? Diese Frage stand noch im Raum, und meine Gedanken drehten sich allein darum.
    Hinweise? Ich suchte sie trotzdem. Irgendwelche Spuren konnte es geben. Die beiden Fahrer mussten den tiefgefrorenen Vampir irgendwo abgeholt haben, wo er nicht auftauen konnte. Wo man ihn einfach nur bis zu einem bestimmten Zeitpunkt hätte lagern können.
    Bestimmt lachte sich Chesterfield jetzt ins Fäustchen, und das ärgerte mich. Ich besaß keinen Beweis gegen ihn. Aber da war ein Gefühl oder ein Verdacht in mir, der mich einfach nicht loslassen wollte. Hier musste etwas passiert sein.
    Ich nahm noch mal meine Taschenleuchte zu Hilfe, während Suko vor dem Wagen mit dem Händler redete. Das Licht der kleinen Leuchte war wesentlich heller, und es wanderte zunächst über den mit Bohlen bedeckten Boden hinweg, ohne dass ich dort etwas entdeckte, das mich weiterbrachte. Dann leuchtete ich noch mal in die letzte Truhe hinein. Ich würde auch die beiden anderen genau untersuchen. Der
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