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1370 - Das Vampir-Lager

1370 - Das Vampir-Lager

Titel: 1370 - Das Vampir-Lager
Autoren: Jason Dark
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machen.«
    Der Fischhändler hatte nicht so viel Alkohol getrunken, als dass er die Worte nicht verstehen konnte. Es stand für seinen Besucher fest, dass er die Kontrolle über ihn und die Firma bekommen wollte. Das war etwas, das er nicht leiden konnte. Der Aufbau des Geschäfts war sein Lebenswerk. Darum würde er kämpfen.
    Er schnaufte. Er bewegte sich unruhig auf seinem Schreibtischsessel, und er konfrontierte den Fremden mit einer Frage.
    »Wie sind Sie überhaupt hier in meine Firma gekommen? Hat man Sie nicht gesehen? Nicht aufgehalten und…«
    Saladin winkte scharf ab. »Sparen Sie sich Ihre Worte, Jenkins. Es hat keinen Sinn. Was ich mir einmal vorgenommen habe, dass ziehe ich auch durch. Darauf können Sie sich verlassen. Wenn ich Ihnen sage, dass ich hier das Kommando übernehmen werde, dann stimmt das. Das heißt, ich habe es bereits übernommen, ich hatte es auch schon, ohne dass Sie es merkten. Das ist jetzt unwichtig.«
    »Was soll das?«
    »Sie bleiben nach außen hin der Chef, aber Sie werden tun, was ich Ihnen sage.«
    »Nein! Nie…«
    Jenkins war nicht mehr in der Lage, auszusprechen. Er hatte sich auf den Mann konzentriert und verfolgte jetzt dessen knappe Kopfbewegung. Es war nur ein kurzes Rucken, dann ein Aufblicken der Augen, und Jenkins sah sich im Zentrum des Blicks.
    Einer reichte!
    In Sekundenschnelle veränderten sich die Dinge für Ray Jenkins.
    Er saß zwar immer noch auf seinem Platz, aber er hatte auch das Gefühl, neben sich zu hocken.
    Etwas war mit seinen Kopf geschehen, und er wusste nicht genau, wie er es einordnen sollte. Er sah alles klar, nichts hatte sich verändert, abgesehen von einem wissenden Lächeln auf den Lippen seines Gegenübers, gegen das Jenkins machtlos war.
    Er senkte nur den Blick und auch ein wenig den Oberkörper, sodass er auf seinem Stuhl hockte wie ein armer Sünder.
    »Jenkins?«
    »Ja!«
    Saladin schaute sich den Mann an. Der Hypnotiseur war sehr zufrieden mit seinem Werk. Er hatte schon beim Betreten des Büros gespürt, wie leicht es sein würde, den Mann unter seine Kontrolle zu bringen, und er hatte sich nicht geirrt. Es war nur ein Blick nötig gewesen, um Jenkins zu seinem Verbündeten zu machen. Einen starken Willen besaß dieser Mensch nicht. Zudem hatte ihn der Genuss des Alkohols zusätzlich geschwächt, und so etwas kam Saladin entgegen.
    »Sie werden ab jetzt genau tun, was ich von Ihnen will. Sie werden mir aufs Wort gehorchen, und Sie werden das auch tun, wenn ich nicht bei Ihnen bin.«
    »Ja!«
    »Hören Sie genau zu. Ich habe mir Ihre Firma aus einem bestimmten Grund ausgesucht. Sie ist für meine Pläne ideal. Alles wird so laufen, wie ich es will. Niemand wird mir dabei im Wege stehen, auch Sie nicht. Ich weiß auch, dass Sie noch Besuch bekommen werden, und Sie werden diesen Besuch nicht abweisen. Ich will es so. Sie werden alles tun, was der Besucher oder die Besucher von Ihnen verlangen, aber wenn Sie meine Botschaft in Ihrem Kopf hören, wird sich alles verändern.« In die Augen des Hypnotiseurs trat ein gewisser Glanz. Er sonnte sich in seiner Vorfreude. »Sie werden dann nur das tun, was ich will. Haben Sie das alles verstanden, Jenkins?«
    »Ich habe es.«
    »Wunderbar. Dann werden wir beide uns jetzt erheben, um einen kleinen Spaziergang zu unternehmen. Stehen Sie auf.«
    Jenkins tat es. Er dachte nicht im Traum daran, sich zu weigern.
    Automatisch griff er nach seiner Jacke, die über der Stuhllehne hing.
    Er streifte sie über und wartete darauf, dass Saladin etwas sagte.
    Der hielt sich noch zurück. Er schaute den Fischhändler nur an und war sehr zufrieden. Weniger zufrieden war er mit dem Ablauf des vergangenen Tages. Er hatte ihn sich anders vorgestellt. Dass ihm jemand einen Strich durch die Rechnung machen würde, daran hatte er nicht gedacht. Er durfte Sinclair und seine Freunde nicht unterschätzen. Dabei war zuerst alles so gut gelaufen. Er hatte dicht vor seinem Ziel gestanden, doch nun musste er umplanen.
    Das hatte schon mit dem Tod der beiden Fahrer begonnen. Er war nicht vorgesehen gewesen. Aber sie hätten zu viel verraten können, und deshalb hatten sie sterben müssen.
    Es gab ein Problem!
    Das hieß nicht so sehr John Sinclair wie sonst immer. Diesmal hatte es einen anderen Namen bekommen. Den einer Frau. Glenda Perkins. Ihr war es gelungen, diese Bresche zu schlagen, und wenn Saladin ehrlich gegen sich selbst war, dann musste er zugeben, dass es letztendlich auch seine Schuld war, dass sich die Dinge
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