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1363 - Hexen, Witwen und Assunga

1363 - Hexen, Witwen und Assunga

Titel: 1363 - Hexen, Witwen und Assunga
Autoren: Jason Dark
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erwähnt.
    »Ich habe es auch bedauert.«
    »Und sie war eine Witwe.«
    Lilian horchte auf. Die Stone wusste sehr viel über die Verstorbene. Deshalb präzisierte sie die Antwort noch. »Ihr Mann starb vor gut drei Jahren.«
    »Woran?«
    »Der Arzt sprach von einem Herzschlag.«
    Die Stone blieb bei ihrem Lächeln und nickte. »Das war die offizielle Version.«
    »Ach, gibt es noch eine andere?«
    Lilian hörte das Lachen. »Und ob es noch eine andere gibt. Du wirst sie erleben. Dein Schwiegervater war ebenso ein Hindernis wie es dein Mann gewesen ist. Und deshalb musste auch er sterben. Es war eine etwas spektakuläre Aktion, das gebe ich zu, aber sie musste durchgezogen werden. Es ging nicht anders.«
    Lilian begriff nichts mehr. Zwar hatte sie nur wenige Informationen erhalten, doch sie bekam sie nicht in die Reihe. Ihr war das einfach alles zu hoch und zu weit weg.
    »Fred…«, flüsterte sie, »warum er?«
    »Jetzt bist du Witwe.«
    »Na und?«
    »Das ist wichtig für uns.«
    Lilian lehnte sich zurück und schloss die Augen. Sie merkte, dass ihr das Blut in den Kopf stieg. Sie dachte daran, dass dies alles nicht wahr sein durfte, doch was sie hier erlebte, das war kein Film, in dem sie eine Rolle übernommen hatte. Sie befand sich in der Wirklichkeit, auch wenn es ihr noch so schwer fiel, das zu begreifen.
    Ihr dämmerte, dass der Tod ihres Mannes kein Versehen gewesen war. Fred war eiskalt und auch gezielt umgebracht worden, und das wollte ihr nicht in den Kopf.
    Er hatte nichts getan. Er war nur ihr Ehemann gewesen, und genau das musste seine Schuld gewesen sein.
    »Wieso ist das wichtig?«
    »Wir benötigen euch.«
    »Euch?«, flüsterte Lilian. »Dann zähle ich wohl auch zu diesem Personenkreis.«
    »Erfasst, meine Liebe.« Die Stone tätschelte Lilians Wange. »Du gehörst jetzt auch dazu. Ebenso wie deine Schwiegermutter zu uns gehört hat. Und für sie brauchen wir Ersatz. Das bist du!«
    Allmählich dämmerte Lilian, welch ein Teil eines gewaltigen Plans sie war. Sie war jetzt Witwe. Sie hatte den gleichen Stand wie die Schwiegermutter, und diese Person vor ihr war darauf erpicht, an Witwen heranzukommen.
    Man brauchte sie…
    »Warum das alles? Warum Witwen wie Cordula und ich? Was hat das alles zu bedeuten?«
    Die Stone lächelte wissend. »Du wirst es noch merken, glaub mir das. Es dauert nicht mehr lange, dann wirst du in deine neue Aufgabe eingeweiht. Ist das nicht toll?«
    Nichts war toll. Nicht aus Lilians Sicht. Auch wenn man sie nicht gefesselt hatte, fühlte sie sich wie in einem Gefängnis.
    Hinzu kam der Tod ihres Mannes!
    Indirekt dachte sie daran, denn ihr schoss etwas anderes durch den Kopf. Ich bin jetzt Witwe. Ich bin ebenso eine Witwe wie meine Schwiegermutter eine war. Auch ihr Mann starb. Bisher hatte Lilian an einen Herzschlag geglaubt, nun fühlte sie sich gezwungen, diese Annahme zu revidieren. Kein Herzschlag, sondern Mord!
    Wahrscheinlich hatte sie Margret Stone so erstaunt angesehen, dass diese anfing zu lachen. Erst danach und nach einem abschätzenden Blick auf Lilian sagte sie: »Das Leben steckt eben voller Überraschungen. Nicht alles ist so, wie es erscheint. Aber in dir haben wir einen perfekten Ersatz gefunden. Das macht uns den Tod der guten Cordula leichter.«
    »Uns?«
    »Ja, ich bin nicht allein. Du wirst meine Freundinnen noch erleben, das schwöre ich dir.«
    Lilian schloss ihren Mund. Bisher hatte sie sich sehr gut gehalten.
    Das war vorbei. Sie wusste jetzt, dass man noch etwas mit ihr vorhatte und dass es auch mit ihrer toten Schwiegermutter in einem Zusammenhang stand.
    Aber in welchem? Wer steckte dahinter? Wer gehörte zu dieser Gruppe? Bislang war alles sehr geheimnisvoll und auch Angst einflößend.
    Für sie stand eines fest. Ihr bisheriges Leben würde nicht mehr so weiterlaufen, und als sie darüber nachdachte, da fiel ihr wieder etwas ein, dem sie keine Bedeutung beigemessen hatte.
    Da war ein Anruf gewesen. Von einer Frau. Von einer Person mit einer fremden Stimme.
    Was sie gefragt hatte, wusste Lilian nicht mehr. Sie hatte von Beileid gesprochen und dann aufgelegt. Jetzt sah sie die Dinge mit anderen Augen und wusste auch, wer die unbekannte Anruferin gewesen war.
    Sie stand vor ihr!
    Lilian begann zu zittern. Es kam über sie wie ein Fieberschauer.
    Sie schaffte es nicht länger, die Gefühle zu unterdrücken. »Ich will weg! Verdammt ich will weg von hier! Ich gehöre nicht zu dir und auch nicht zu euch. Das hier ist nicht meine Welt, verflucht
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