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1360 - Die Seuche namens Saladin

1360 - Die Seuche namens Saladin

Titel: 1360 - Die Seuche namens Saladin
Autoren: Jason Dark
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saß sie auf ihren Sitz, was Bill auch nicht gefiel, aber er wollte sie nicht ansprechen. Wenn sie erst das Haus erreicht hatten, war immer noch Zeit genug.
    Er spürte die Spannung in sich. Der Weg kam ihm plötzlich weit vor. Sogar der Blick über die von der Sonne beschienenen Wiesenflächen störte ihn. Er wünschte sich, schon in seinem Haus zu sein.
    Nur waren es bis zu diesem Ziel noch einige Kilometer zu fahren.
    Innen- und Rückspiegel waren für ihn ebenfalls sehr wichtig. Es fuhren nicht nur Wagen zum Gartencenter hin, es gab auch welche, die es verlassen und sich auf die Spur des Mini gesetzt hatten.
    Allerdings waren die Zwischenräume recht groß. Niemand beeilte sich besonders, bis auf einen Motorradfahrer.
    Er hatte ihn beim Verlassen des Centers nicht entdeckt. Er war erst erschienen, nachdem er mehrere andere Fahrzeuge überholt hatte.
    Bei diesem Wetter war jemand auf dem Motorrad nichts Besonderes. Gerade jetzt im Frühling wurden die Maschinen wieder hervorgeholt und auf die Straße gebracht, um die ersten Runden zu drehen. Zumeist dort, wo es hügelig war und sich Serpentinen befanden.
    Die gab es hier nicht.
    Der Reporter bemühte sich darum, sich vom Anblick des Motorradfahrers nicht nervös machen zu lassen, auch wenn von dem Mann selbst nicht viel zu sehen war. Er trug dicke Schutzkleidung aus Leder und hatte über seinen Kopf einen dunklen Helm gestreift, dessen Sichtvisier zugezogen war, sodass von seinem Gesicht nichts zu erkennen war.
    Es war normalerweise kein Grund zu Besorgnis. Auch Bill hätte so gedacht, wären nicht bestimmte Dinge geschehen und wäre der Fahrer nicht allein gewesen. So fiel er als einzelner Motorradfahrer zwischen den Autofahrern jedenfalls auf, was Bill störte.
    Und er kam näher.
    Noch war von seiner Maschine nichts zu hören, aber er schoss bereits an dem letzten Wagen vorbei, der sich noch zwischen ihm und dem Morris der Conollys befand.
    Er fuhr auf der Straßenmitte. Nicht unbedingt gerade. Der Mann schien Spaß zu haben, denn hin und wieder legte er seine Maschine in Schlangenlinien, als wollte er dabei die gesamte Breite der Straße für sich ausnutzen.
    Er blieb dabei auf Distanz.
    Genau das wunderte den Reporter.
    Die anderen Fahrzeuge hatte der Typ ziemlich zügig überholt, doch nun sorgte er dafür, dass der Abstand praktisch gleich blieb.
    »Gib schon Gas!«, flüsterte Bill. »Fahr los. Verdammt noch mal, fahr endlich vorbei.«
    Er tat es nicht.
    Bill knirschte mit den Zähnen. Er sah in der Ferne die ersten Dächer eines Londoner Vororts durch das frische Grün der Bäume schimmern.
    Bis dorthin lag die Straße gut sichtbar vor ihm. Es befand sich kein Wagen in der Nähe, den er überholen musste. Die neue Situation schien für ihn wie geschaffen.
    »Nun fahr schon vorbei, verdammt…«
    Sheila reagierte und meldete sich. »Was hast du gesagt?«
    »Ich meinte nicht dich.«
    »Wen dann?«
    »Den Typ hinter uns auf dem Motorrad.«
    »Ach so.« Sheila nahm es interesselos hin, denn sie drehte nicht mal den Kopf, um nachzuschauen. Bill erkannte auch nicht, dass sie in den Rückspiegel schaute.
    »Und wenn wir zu Hause sind«, wollte Bill das Gespräch wieder aufnehmen, »dann werden wir alles noch mal…«
    Das laute Röhren riss ihm die weiteren Worte von den Lippen.
    Bill brauchte nicht hinzuschauen, um zu wissen, dass der Fahrer auf seiner Maschine näher gekommen war. Unwillkürlich ging er etwas vom Gas und sah dann den Schatten an seiner rechten Seite auftauchen. Eigentlich hätte der Fahrer vorbeifahren können, was er allerdings nicht tat. Bewusst blieb er für die Dauer einiger Sekunden auf gleicher Höhe. Er drehte sogar den Kopf nach links, um in den Wagen hineinzuschauen.
    Bill sah nicht, wer sich hinter dem Sichtvisier verbarg. Da hätte sich auch der Teufel persönlich verstecken können, es wäre ihm nicht aufgefallen.
    Grinste er?
    Wollte er seine Macht demonstrieren?
    Bill überkam ein unbehagliches Gefühl. Er war ein Mensch, der oft mit dem Auto unterwegs war und es dabei auch mit Motorradfahrern zu tun bekam, aber so verhielt sich kaum jemand, wenn er einen Wagen überholte. Es sei denn, er hatte seine Gründe, und da konnte es schon gefährlich werden.
    Noch einmal vernahm er das heftige Röhren der Maschine. Er blickte wieder hin, sah, dass das Gefährt einen Schub erhielt, mit den Reifen über den Asphalt radierte und vorbeischoss.
    Bill atmete auf.
    Wahrscheinlich hatte sich der Typ nur einen Spaß erlauben wollen. Das gab es
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