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1360 - Die Seuche namens Saladin

1360 - Die Seuche namens Saladin

Titel: 1360 - Die Seuche namens Saladin
Autoren: Jason Dark
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Sonne schien, wie es an diesem Tag der Fall war, dann konnte man schon das Gefühl haben, in Urlaub zu sein.
    Suko und ich dachten an alles Mögliche, nur nicht an Urlaub. Der Name Saladin war allgegenwärtig. Er konnte es auch schaffen, diese Gegend in eine Hölle zu verwandeln, wenn er sich den Schwarzen Tod als Partner holte.
    Auf das Haus der Conollys war schon ein Attentat verübt worden, aber sie hatten die relativ leichten Zerstörungen wieder beheben lassen, und so war nichts mehr davon zu sehen.
    Da ich fuhr, hatte Suko versucht, bei den Conollys anzurufen.
    Leider hatte im Haus niemand abgehoben, und auch über das Handy hatten wir keine Verbindung bekommen. Es war einfach abgestellt worden, und das konnte uns überhaupt nicht gefallen.
    Eile war geboten. Deshalb gab ich auch mehr Gas, erhöhte das Tempo und rutschte mal in die Kurven hinein, sodass sich die Reifen protestierend meldeten.
    Ich wusste, was ich dem Rover zutrauen konnte, und so erreichten wir das Ziel, ohne dass etwas passiert wäre.
    Sonnenschein verwöhnte die Straße, in der die Conollys ihr Haus besaßen. Von der Fahrbahn selbst war es nicht einzusehen, da es von einem leicht ansteigenden Vorgarten geschützt wurde. Dazu gehörte ein Tor, das in der Regel geschlossen war. Es wurde erst geöffnet, wenn die Conollys ihre Besucher auf dem kleinen Monitor im Inneren des Hauses identifiziert hatten. Zwei Kameras am Tor sorgten für die entsprechenden Bilder.
    »Das gefällt mir nicht, John. Warum steht das Tor auf? Sind sie nicht zu Hause oder…«
    »Warte ab!«
    Ich gab auf dem Gelände noch mal Gas und fuhr den Weg hoch, den ich im Schlaf kannte, weil ich ihn schon unzählige Male gefahren war. Noch sah der Garten relativ kahl aus, doch ein paar sonnige Tage weiter würde sich das Bild gewandelt haben.
    Bis zum Haus fuhren wir hoch. Vor der Garage parkte kein Fahrzeug. Trotzdem stellten wir den Rover direkt vor dem Haus ab und nicht auf dem freien Platz.
    Suko stieg vor mir aus.
    Als ich hinter ihm vor der Haustür stand, hatte er bereits geklingelt.
    Es begann die Zeit der Spannung. Eine Minute etwa wollten wir den Conollys geben, um die Tür zu öffnen. Es passierte nichts. Wir waren nicht mal überrascht.
    »Warum sind sie weggefahren?«, fragte Suko.
    »Keine Ahnung.« So schnell wollte ich nicht aufgeben. »Bleib bitte hier. Ich schaue mich mal in der Umgebung um.«
    Ich machte mich auf den Weg. Lief schnell an den Garagen entlang und fand daneben den schmalen Weg, die ich gesucht hatte. Er führte zum hinteren Teil des Grundstücks, vorbei an Büschen, deren Zweige bereits kleine, grüne Blätter bekommen hatten.
    Es roch nach Frühling. Der warme Sonnenschein hatte die ersten Bienen und Wespen angelockt, und ich sah sogar einen Schmetterling mit taumelnden Bewegungen durch die Luft fliegen.
    Alles wirkte so harmlos und völlig normal. Von einem Nachbargrundstück wehte ein heller Klang zu mir rüber. Dort schlug wohl jemand auf irgendwelche Steine.
    Ich blieb stehen, als ich den abgedeckten Pool sah. Da bewegte sich nichts. Auch nicht nahe der Bäume am Rand des Grundstücks. Der Rasen freute sich ebenfalls über den Sonnenschein und war gewachsen.
    Ich ging mit kleinen Schritten weiter. Im Inneren spürte ich den Druck der Besorgnis. Für mich war und blieb die Ruhe weiterhin trügerisch. Zu oft hatte ich schon erlebt, dass sie plötzlich unterbrochen wurde und ein Chaos hinterließ.
    Ich ging bis zum Fenster und sah, dass die Gardinen von innen zugezogen worden waren. Sie nahmen mir einen sehr großen Teil der Sicht. Aber auch so wettete ich darauf, dass die Conollys sich nicht in ihrem Haus aufhielten.
    Ich ging wieder zurück zu Suko, der vor der Haustür stand und mit den Schultern zuckte, als er mich sah.
    »Bei mir war auch nichts«, sagte ich.
    »Was tun wir? Sollen wir wieder fahren?«
    »Nein.«
    Suko war leicht überrascht. »Willst du wirklich hier auf die beiden warten?«
    »Nicht hier«, erklärte ich ihm, »sondern im Haus.«
    »Hast du einen Schlüssel?«
    »Klar.«
    Ich besaß ihn schon seit Jahren. Es war so eine Art von Sicherheit, die wir uns gegeben hatten. Wenn die Conollys nicht zu Hause waren und wenn doch etwas passierte, das mit ihnen oder mit ihrem Haus in einem Zusammenhang stand, dann konnte ich wenigstens ins Haus hinein und brauchte nicht den Einbrecher zu spielen.
    Der allerdings hätte es auch schwer gehabt, das Schloss zu knacken ohne den richtigen Öffner zu haben. Für uns war es kein Problem, in
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