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1360 - Die Seuche namens Saladin

1360 - Die Seuche namens Saladin

Titel: 1360 - Die Seuche namens Saladin
Autoren: Jason Dark
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während er starr nach vorn schaute und leicht aufstöhnte.
    »Der steht uns im Weg!«, sagte Sheila plötzlich. »Ist der denn verrückt geworden?«
    »Sicherlich nicht«, murmelte Bill. »Aber kennst du ihn vielleicht?«
    Die Frage überraschte Sheila. »Wieso? Woher sollte ich ihn den kennen, Bill?«
    »Du hast ihn also noch nie gesehen?«
    »Wenn ich es dir doch sage!«
    Der Reporter blieb hartnäckig. »Auch nicht in der vergangenen Nacht, als du dich verspätet hast?«
    »Nein, auch dann nicht.«
    »Ist schon gut«, sagte Bill, der seiner Frau trotzdem nicht glaubte.
    Wenn sie unter Saladins Einfluss stand, dann musste sie ihn einfach gesehen haben, denn er glaubte nicht daran, dass der Mann bei ihr eine Fernhypnose praktiziert hatte.
    Hinter ihnen hupten mehrere Fahrer. Erst jetzt fiel Bill auf, dass er mit dem Morris den Weg versperrte. Er musste fahren, auch wenn Saladin dort stand.
    »Also gut!«, flüsterte er scharf vor sich hin. »Wenn nicht so, dann eben so.«
    Er startete und gab Gas. Er wollte schnell sein. Er wusste nicht, wie weit Saladin gehen würde, aber Bill war bereit, ihn aus dem Weg zu räumen, auch wenn ihm das Ärger einbringen würde.
    Der Morris schoss auf Saladin zu.
    Er hätte erschrecken müssen, wegrennen, zur Seite laufen, den richtigen Fluchtweg suchen, aber er blieb noch stehen und öffnete seinen Mund, um den Conollys ein Lachen entgegen zu schicken.
    Das glaubte Bill zumindest und gab noch mehr Gas.
    »Verdammter Hurensohn…!«
    Der Fluch hatte einfach sein müssen, aber er brachte nichts, denn Saladin war einfach zu schnell. Er reagierte genau im richtigen Augenblick und huschte zur Seite hinweg, wobei er in eine Parklücke zwischen zwei Autos abtauchte.
    Beinahe hätte der Wagen noch eine seiner Hacken erwischt, aber dazu war Saladin doch zu schnell gewesen.
    So rasch wie möglich ging Bill mit dem Tempo herunter und fuhr auf dem normalen Weg weiter. Er spürte jetzt den Schweiß auf seinem Gesicht und am Körper. Die letzte Zeit war doch verdammt stressig gewesen. Jetzt fuhr er wieder normal und wie alle anderen Kunden auch auf den Ausgang des Centers zu.
    Saladin war da. Er war in der Nähe. Er hatte sie beobachtet. Er spielte mit ihnen, denn er wusste genau um seine Stärke. Bill hätte liebend gern mit Sheila darüber gesprochen, doch sie war nicht die richtige Partnerin für dieses Thema.
    Sie sah den Vorfall schon fast als normal an, als sie fragte: »Ist der lebensmüde gewesen, der Typ?«
    »Ich denke nicht.«
    »Aber er hat sich vor unserem Wagen aufgebaut.«
    »Das stimmt, und ich habe ihn sogar gekannt.« Bill schlug jetzt einen anderen Weg ein.
    »Ach, und wer war es?«
    Bill fiel die Antwort nicht leicht, und er sprach den Namen auch nur mühsam aus.
    »Es war Saladin.«
    Sheila wurde blass. Bill war gespannt, was sie darauf erwidern würde und ob sie sich jetzt an ihn erinnerte, doch er wurde enttäuscht. Sheila gab keinen Kommentar in diese Richtung hin ab. Sie sprach nur davon, dass sie jetzt wusste, wie er aussah.
    »Ja und ich dachte, du hättest ihn schon vorher gesehen. Du hast mir ja erzählt, an was du dich erinnern kannst. Dass jemand zu dir vom Tod gesprochen hat…«
    »Soll das Saladin gewesen sein?«, unterbrach sie ihren Mann.
    »Ich hatte es angenommen.«
    »Das kann ich nicht behaupten, Bill. Wie gesagt, ich habe mit der vergangenen Nacht meine Probleme, denn ich weiß nicht genau, was mit mir passiert ist.«
    Bill hatte seinen Optimismus zurückgefunden. »Wir werden den Dingen schon auf den Grund gehen. So tief kann der Brunnen gar nicht sein, als dass wir nicht an seinen Inhalt herankämen.«
    »Gut gesagt, auch ich stehe auf dem Trockenen. Ich weiß allmählich, dass es um mich geht, aber das ist auch alles. Die wahren Hintergründe kenne ich nicht, und das macht mir Angst.«
    »Wir sind bald zu Hause, Sheila. Dort sehen wir weiter. Außerdem können wir uns auf John und Suko verlassen, was ein Vorteil ist. Sie sind hinter Saladin her wie der Teufel hinter der Seele.«
    Sheila sagte nichts. Sie hatte sich mit den Gegebenheiten abgefunden und war in Grübeln versunken.
    Die Conollys hatten das Gelände des Gartencenters mittlerweile verlassen. Das Tor lag hinter ihnen, und so fuhren sie wieder auf dem normalen Weg weiter. Diesmal in nördliche Richtung, wo der Verkehr schon zugenommen hatte.
    Bill achtete nicht nur auf den Verkehr, er schaute auch immer wieder auf seine Frau, die nicht mehr daran dachte, etwas zu sagen.
    Vor sich hinbrütend,
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