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136 - Der Panther-Mann

136 - Der Panther-Mann

Titel: 136 - Der Panther-Mann
Autoren: A.F.Morland
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mit dem Bewußtsein tun, Dina und Colleen Blackwood damit das Leben zu retten.
    Als Jenny Kuga ihn zum Bett zog, gab er nach. Sie legte sich hin, und er beugte sich über sie. Es kostete ihn sehr viel Überwindung, sie zu streicheln und zu liebkosen.
    Er versuchte sich vorzustellen, es wäre Colleen. Jenny öffnete sein Hemd und streifte es ab. Ihm fiel nicht auf, daß sich Farbe und Form ihrer Augen veränderten.
    Ihre Hände wurden zu Tatzen, und sie setzte ihm ihre scharfen Krallen in den Rücken. Es schmerzte. Er hielt es für einen Ausdruck ekstatischer Leidenschaft.
    Daß er blutete, merkte er nicht. Die Leopardin verletzte ihn bewußt, um ihm den Keim des Bösen einzupflanzen. Als er merkte, daß sie ihn ausgetrickst hatte, war er bereits verloren.
    Ihm fiel auf, daß sich seine Hände mit einem dichten Fell überzogen, und er sah die Krallen wachsen. Entsetzt ließ er von Jenny Ruga ab. Er sprang auf und eilte zum Spiegel.
    Dort entdeckte er, daß er die gleichen Augen hatte wie Jenny, und die Form seines Kopfes veränderte sich mehr und mehr. Jenny Ruga lachte.
    »Habe ich nicht gesagt, daß ich immer bekomme, was ich will? Nun bist du wie ich. Nie mehr wirst du den Wunsch haben, mich zu verlassen. Du wirst von nun an denken und fühlen wie ich. Du selbst wirst das beweisen, indem du mich zur Blackwood-Farm begleitest. Ich möchte, daß du Colleen tötest. Die Mutter übernehme ich.«
    Larry Merrill hatte kaum noch menschliche Züge. Er starrte sein Spiegelbild an, doch es erschreckte ihn nicht. Im Gegenteil, es faszinierte ihn.
    Die Veränderung schritt rasch fort. Er sah in Colleen kein Mädchen mehr, mit dem er in Liebe verbunden war, sondern nur noch ein Opfer, das er sich so bald wie möglich holen wollte.
    Ein dumpfes Knurren stieg aus seiner Kehle. Er hatte die Hölle in sich. Die Kraft des Bösen beeinflußte und stärkte ihn. Er hatte sich noch nie so gut und unbesiegbar gefühlt.
    Jenny Ruga hatte ihn mühelos auf ihre Seite gebracht. Wenn hier getan war, was sich die Leopardin vorgenommen hatte, würde sie mit ihrem Begleiter in die Berge gehen und dort mit ihm leben.
    Wieder knurrte Merrill. Ein grausamer Tatendrang erwachte in ihm.
    Plötzlich klopfte es.
    Merrill fletschte sofort sein kräftiges Raubtiergebiß und wandte sich der Tür zu. Draußen stand Warren Bohay, der wissen wollte, ob alles in Ordnung war. Er glaubte, ein merkwürdiges Geräusch vernommen zu haben.
    »Es hörte sich an wie das Knurren eines Raubtiers«, sagte Bohay.
    Merrill setzte sich langsam in Bewegung.
    Warren Bohay war ein Mensch - und er war ein Tier, das töten wollte!
    »Larry, hörst du mich?« fragte Bohay.
    Merrill erreichte die Tür. Wenn er sie öffnete, war Bohay verloren. Mit einem einzigen blitzschnellen Prankenhieb würde er ihn töten.
    »Hm«, machte Bohay draußen. »Vielleicht schläft er, und ich hielt sein Schnarchen für ein Knurren.«
    Schritte entfernten sich, und dann fiel eine Tür zu. Bohay war in sein Zimmer zurückgekehrt. Larry Merrill entspannte sich. Beinahe hätte er zum erstenmal getötet.
    »Du gierst nach Blut«, flüsterte Jenny Ruga hinter ihm. »Du möchtest töten. Bald wirst du dazu Gelegenheit haben.«
    ***
    Der nächtliche Angriff des Raubtiers ließ mich nicht zur Ruhe kommen. Boris sammelte die Glassplitter ein. Wir halfen ihm dabei. Mein Instinkt riet mir, nicht bis zum Morgen zu warten.
    Wir hatten die Bestie verjagt und ihre Spur verloren. Ihr bevorzugtes Gebiet schien die Umgebung der Blackwood-Farm zu sein. Vielleicht wollte der Killer-Leopard auch andere für den Streifschuß büßen lassen, den ich ihm verpaßt hatte.
    Wie auch immer, es drängte mich dazu, die Blackwoods noch in der Nacht aufzusuchen, und ich sprach darüber mit Vladek und Boris.
    »Na schön«, sagte der Arzt. »Wir fahren hinaus zur Farm. Hoffentlich trügt dich dein Gefühl, Tony.«
    »Je eher wir die Bestie vor unsere Kanonen kriegen, um so besser«, sagte Vladek Rodensky. »Es genügt, wenn die Opengas die Gegend unsicher machen. Es muß nicht auch noch ein Wer-Leopard mitmischen.«
    Sobald die meisten Scherben eingesammelt waren, beendeten wir die Arbeit und verließen das Haus des Doktors.
    Über uns spannte sich ein klarer Sternenhimmel.
    »Ohne die Opengas und den Leoparden könnte es hier paradiesisch friedlich sein«, seufzte Dr. Lipski.
    »Von den Opengas kann ich euch nicht befreien«, sagte ich. »Aber der Bestie werde ich den Garaus machen.«
    Wir stiegen in Boris’ Wagen. Ich setzte
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