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136 - Chopper ruft die Leichen-Ladies

136 - Chopper ruft die Leichen-Ladies

Titel: 136 - Chopper ruft die Leichen-Ladies
Autoren: Larry Brent
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das Zimmer und warf sich
auf den Mann, der sich mit Malena im Bett wälzte.
    Malena, der er Liebe und Treue geschworen,
der er einen solchen Vertrauensbruch nie zugetraut hätte, lag mit einem anderen
im Bett!
    Hans Botumba handelte nur noch und benahm
sich wie ein Berserker Er riss den Fremden herum, der vom Auftauchen des
Afrikaners ebenfalls überrumpelt worden war. Botumba schoss seine Rechte ab.
Der Mann stieg vor ihm empor, wurde zurück und aus dem Bett geworfen. Malenas
Liebhaber flog in hohem Bogen gegen die Wand. Die junge Frau schien im gleichen
Augenblick aus tiefem Schlaf zu erwachen, schrie auf und schnellte in die Höhe.
Da war Botumba auch schon über sie hinweg und sprang den Fremden erneut an, ehe
dieser sich von seiner Überraschung erholen konnte. Der Taxifahrer warf den
anderen gegen die offenstehende Balkontür. Die krachte vollends gegen die Wand
und zersplitterte. Die Scherben spritzten über den Boden und beide Männer
schnitten sich daran. Botumba achtete nicht auf die Verletzungen im Gesicht und
an den Händen. Er gab dem Überraschten keine Chance zur Gegenwehr, packte ihn
an beiden Schultern und schleuderte ihn förmlich auf den Balkon. Der andere
taumelte und fiel mit dem Rücken gegen die niedrige eiserne Brüstung. Botumba
gönnte ihm keine Atempause und setzte zu einem neuen Schwinger an.
    „Hans! Nicht!", gellte da die zu Tode
erschrockene Stimme hinter ihm. Malena war aus dem Bett gesprungen und hinter
ihm hergeeilt. Die nackte Frau klammerte sich an Botumbas Hemd, und er spürte
die spitzen Fingernägel, die durch den Stoff stachen und sich in seine Haut
krallten. Aber der Wütende war nicht zu halten. Er schoss seinen Schwinger ab
und hebelte den überraschten Liebhaber über die Balkonbrüstung. Der Getroffene
ruderte wild mit Armen und Beinen, stürzte wie ein Stein in die Tiefe, und sein
langgezogener Schrei hallte schaurig durch die Stille der dunklen Straße.
    „Hans!" Malenas Schrei drang ebenfalls
in seine Ohren und schien seine Wut noch mehr anzustacheln. Ehe sich die
Afrikanerin versah, packte Botumba auch sie und schüttelte sie so heftig, dass
ihre Haare flogen.
    „Kleine, billige Nutte!“, fuhr er sie an, und
seine Stimme war ihm selbst fremd. „Das hättest du nicht tun sollen. Nicht mit
mir!“
    Dort unten auf der Straße lag reglos und in
seltsam verdrehter Haltung der Mann, mit dem er Malena im Bett überrascht
hatte.
    „Lass mich los!“, schrie Malena. „Mach dich
nicht unglücklich ... Bring mich nicht um!“
    Er vernahm ihre Stimme gedämpft wie durch
Watte. Er erfasste aber nicht ihren Sinn und überließ sich ganz seiner Wut,
seinem Schmerz und dem Hass, der ihn erfüllte. Eine scharfe, ruckartige
Bewegung, und dann merkte er, wie das Gewicht, das eben noch an seinen Händen
hing, plötzlich nicht mehr da war.
    „Neeeiiinnn!", gellte der schaurige
Schrei durch die Nacht, und Botumba sah seine geliebte Malena - wie zuvor den
Fremden durch die Luft segeln. Dann klatschte der Körper der Frau unten auf.
Der Schrei verstummte, und Hans Botumba. der sich mit blutunterlaufenden Augen
und schweißbedecktem Gesicht über das Geländer beugte, schien aus tiefem Schlaf
zu erwachen. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er in die Tiefe auf die
reglosen Körper, die nur wenige Meter voneinander entfernt lagen. Fahrig fuhr
er sich durchs Haar, über sein schweißnasses Gesicht. „Oh, mein Gott... was
habe ich getan?“
    Am Haus gegenüber quietschte ein Fenster. Es
wurde vollends geöffnet, und eine dunkle Gestalt zeigte sich silhouettengleich
im Viereck. Umgekehrt nahm der andere gegenüber auch Hans Botumba wahr. Der
verlor die Nerven. Er war ein Mörder, er hatte zwei Menschen umgebracht und
musste nun so schnell wie möglich verschwinden. Botumba rannte aus der Wohnung,
ohne die Tür hinter sich zu schließen. Er polterte die Treppe hinab. Hinter ihm
wurde eine Wohnungstür aufgerissen, gleich darauf flammte das Deckenlicht im
Hausflur an.
    „ Botumba!", rief eine Stimme durchs
Treppenhaus. Man hatte ihn erkannt. Auch hier im Haus war die mörderische
Auseinandersetzung nicht unbemerkt geblieben.
    Hans Botumba stürzte auf die Straße. Er
musste über eine Leiche springen, um auf dem kürzesten Weg zu seinem Fahrzeug
zu kommen. Da geschah etwas Schockierendes, und Botumba schrie auf wie von
Sinnen. Die tote Malena, die mit verrenkten Gliedern, gebrochenem Genick und
blutbesudelt auf dem Straßenpflaster lag, streckte ruckartig die zerschmetterte
Rechte nach
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