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136 - Chopper ruft die Leichen-Ladies

136 - Chopper ruft die Leichen-Ladies

Titel: 136 - Chopper ruft die Leichen-Ladies
Autoren: Larry Brent
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an, es hat
Zeit bis morgen. Mein Tagesablaufbeginnt im Morgengrauen und endet spät am
Abend. Ich bin rechtschaffen müde und habe bereits geschlafen. Rufen Sie mich
bitte morgen an, dann können wir über alles sprechen und ...“
    „Morgen kann es zu spät sein, Dr Betschan.
Ich wollte Ihnen ein Geschäft vorschlagen. Ein Millionending, gewissermaßen ...
Sie haben die Kontakte zu den Leuten, die viel Geld auszugeben bereit sind, und
ich besitze das Wissen und die Mittel, um Patienten Ihres Sanatoriums wirklich
zu verjüngen. Um zwanzig bis dreißig Jahre im Durchschnitt. Ohne den Einsatz
eines Skalpells, ohne das Herausschneiden von Hautfalten, das Straffen von
Gesichts und Halspartien ...“
    „Sie sind betrunken. Dr. Coplin!“, erklang es
aus dem Hörer.
    Marina lachte leise. „So mag es sich im
ersten Moment anhören. Dabei klingt meine Stimme doch fest, finden Sie nicht
auch?“ Sie wartete keine Erwiderung ab, sondern fuhr fort. „Ich habe eine
Formel, aus der ich eine Substanz herstellen kann, die zur umgehenden
Verjüngung fuhrt . Bereits zehn Minuten nach Aufträgen
des Präparates ist der Verjüngungsvorgang abgeschlossen.“
    „Unmöglich!“
    „Mit dem Wissen, das Ihnen zur Verfügung
steht, ja. Nicht mit den Kenntnissen, die ich habe.“
    „Was ist das für eine Substanz?“
    „Die will ich Ihnen vorführen - aber nicht
hier am Telefon beschreiben. Ich wollte mich nur darüber informieren, ob
grundsätzliches Interesse besteht oder ob Sie von vornherein meinem Vorschlag
ablehnend gegenüberstehen.“ „Nicht ablehnend - allerdings skeptisch ... Ich
habe noch immer den Verdacht, dass der Name Coplin nur erfunden ist und hinter
dem Anruf in Wirklichkeit eine gute alte Bekannte steckt. Vielleicht eine
frühere Studienkollegin, die mich in Windhuk ausfindig gemacht hat und sich nun
einen Scherz mit mir erlaubt.“
    „Es ist mir bitterernst. Wir kennen uns
nicht, wir hatten nie miteinander zu tun. Ich war lange Zeit als Ärztin im
Busch, habe viele Stämme und deren Magie kennengelernt. Ich habe angefangen
umzudenken. Dinge, von denen man manchmal hört und liest wurden für mich
Wirklichkeit. Liebestränke, Totenbesprechungen und Verjüngungspraktiken . ..
ich habe sie mitgebracht. Ich kann Ihnen alles vorführen. Und gerade der
Aufenthalt der Filmschauspielerin Ada Vandura, die sich bei Ihnen regenerieren
will, gibt uns beiden die Chance, zu zeigen, was wir vermögen. Ada Vandura ist
fünfundsechzig.“
    „Niemand kennt ihr wahres Alter“, widersprach
Betschan.
    „Ich kenne es, wie Sie bemerken. Sie rennt noch
herum wie eine Junge, übernimmt die gefährlichsten Passagen in ihren Filmen
selbst, ohne einen Stuntman einzusetzen, und schwingt sich wie einst Tarzans
Jane als Dschungel-Lady von Ast zu Ast. Aber sie wird älter - und Sie sollen
die zusätzlichen Falten entfernen.“
    „Woher wissen Sie das alles?“ Dr. Betschan
konnte seine Überraschung nicht mehr verbergen.
    „Ich sagte Ihnen doch: Ich war lange Zeit
unter Eingeborenen und habe Dinge gelernt, die wir sogenannten Zivilisierten
als Scharlatanerie oder Hokuspokus abwerten.“
    „Ich bin interessiert, Dr. Coplin, wenn das
wirklich Ihr richtiger Name ist“, sagte er unvermittelt.
    „Einverstanden. Dann werde ich kommen, wenn
Ada Vandura bei Ihnen eintrifft. Das wird gegen zehn Uhr am Vormittag sein. Ich
glaube, wir werden miteinander eine erfolgreiche Geschäftsverbindung eingehen
und beide daraus Nutzen ziehen. Ich danke Ihnen für das Gespräch, Dr. Betschan.
Ich bin um zehn Uhr bei Ihnen! “ Ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren,
legte sie auf. Marina, die Hexe, war zufrieden. Ein weiterer Grundstein für das
große Unternehmen, das sie gemeinsam mit dem unheilbringenden Geist Chopper
plante, war gelegt. Um Marinas Lippen spielte ein gefährliches Lächeln. Sie sah
in dem schwarzen Gehäuse des Telefonapparates das verwaschene Abbild ihres
hellen Gesichtes, umrahmt von einer Flut schwarzen, gewellten Haares.
    „Wir werden dich kriegen und diesmal
vernichten“, zischte sie wie eine Schlange. „Dieser massiven Wucht hast du
nichts entgegenzusetzen, Larry Brent! Ein Grab in Windhuk ist alles, was von
dir bleiben wird - und eventuell nicht mal das.“
     
    ●
     
    Was er sah, ließ ihm die Galle aufsteigen,
und alles, was ihm eben noch durch den Kopf gegangen war, hatte er vergessen.
„Malena!“ Er schrie wie ein waidwundes Tier. Dann setzte sein Denken aus. Hans
Botumba sah Rot. Mit einem Hechtsprung durchquerte er
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