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136 - Chopper ruft die Leichen-Ladies

136 - Chopper ruft die Leichen-Ladies

Titel: 136 - Chopper ruft die Leichen-Ladies
Autoren: Larry Brent
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war. so rätselhaft verschwand sie daraus auch wieder. Und sie nahm
jemand mit! Nach dem Eintritt des Todes ging noch mal ein heftiges Zucken durch
ihren Körper, und Choppers nörgelnde, knarrende Stimme ertönte aus dem Mund der
Toten. Eine Stimme, die allerdings immer leiser wurde. Chopper war im Körper
der toten Hexe gebannt.
     
    ●
     
    Nur wenige Minuten später waren für Larry und
Iwan alle Rätsel im Zusammenhang mit ihrer ans Wunderbare grenzenden Befreiung
aus den Klauen der Hexenkräfte gelöst. Die Frau, die vor ihnen stand, den
flachen Sender in der Hand und mit einem Gesicht, als wäre sie vom
Operationstisch Frankensteins gesprungen, war der Schlüssel zu den Ereignissen.
Susan Mailer alias X-GIRL-H! Sie hatte ihr falsches Gesicht einfach abgenommen.
Die bioplasmatische Schicht war bereits in Auflösung begriffen, und die
rosarote Grundsubstanz floss bereits ineinander, so dass die Züge völlig
entstellt waren.
    Susan berichtete von ihrem Einsatz. Die
Überlegung von X-RAY-1 hatte sich als völlig richtig erwiesen, wie auch die
Hexe Marina selbst mit ihren letzten Atemzügen bestätigt hatte. Auf dem
Bandgerät, das Susan Mailer in Aktion setzte, war die Gegenformel so stark
verdichtet worden, dass beim normalen Hinhören nur ein schrilles Krächzen zu
hören war. Aber dieses Krächzen enthielt die gesamte Formel - und sie hatte
massiv auf die Hexe und Chopper eingewirkt. Für immer, wie alle hofften.
    Auch Dr. Eduard Betschan, der inzwischen
aufgetaucht war, der von der Macht der Hexe über ihn gewusst hatte aber nicht
darüber sprechen konnte.
    Nun war auch er frei und konnte in seinem
Haus Ordnung schaffen, in dem Unruhe wie in einem Bienenstock herrschte. Es
bereitete viel Mühe, die aufgescheuchten und erschreckten Patienten, die
manches mitbekommen hatten, aufzuklären und zu beruhigen. Einige waren in
heller Panik davongelaufen, was beim Anblick der Leichen, die Chopper
zurückgelassen hatte, kein Wunder war.
    Diesmal, wie alle hofften, zum letzten Mal.
Die Leiche Marinas, in der Choppers Geist vielleicht ruhte, vielleicht endgültig
vernichtet war, sollte namenlos auf dem Zentralfriedhof in Windhuk beigesetzt
werden. An allen vier Ecken des Grabes sollten kleine Behälter mit Weihwasser
und ein Kruzifix eingegraben werden, außerdem eine Schriftrolle, die den Text
mit der Gegenformel enthielt.
    Larry musterte seinen Freund. Seit Choppers
Vernichtung waren eineinhalb Stunden vergangen. Iwan Kunaritschew zeigte noch
keine Veränderung.
    „Du hattest nochmal Glück, Brüderchen“, sagte
Larry Brent morgens um vier. „Chopper hielt dich nur kurzfristig besetzt. Mit
deinem Gesicht ist alles in Ordnung.“
    „Wunderbar, Towarischtsch“, strahlte er.
    „Und doch ist da etwas drin, was mir seit
dieser Nacht nicht mehr gefallt“, fuhr Larry fort. „Ich muss erst den Gedanken
wieder loswerden, dass es dieses Gesicht war, in das ich blickte, während mir
die Knie weich wurden ... Hier, hast du ein neues Gesicht. Vielleicht gewöhne
ich mich dann eher dran.“
    Während er das sagte, drückte er mit einem
kurzen, scharfen Ruck das Gesicht mit der Kunststoffmasse auf Kunaritschews
Antlitz. Die klebrige, rosafarbene Masse blieb sofort auf Stirn und
Backenknochen haften. Hinter den schmalen Augenschlitzen funkelten
Kunaritschews Pupillen. Larry grinste von einem Ohr zum anderen und versetzte
seinem Kollegen einen freundschaftlichen Schulterschlag. „Schade, dass ich
jetzt keine blonde Langhaarperücke greifbar habe. Dann, Brüderchen, wäre die
Maske perfekt, und du würdest aussehen wie - Miss Piggy von den Muppets.“
     
    ENDE
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