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136 - Chopper ruft die Leichen-Ladies

136 - Chopper ruft die Leichen-Ladies

Titel: 136 - Chopper ruft die Leichen-Ladies
Autoren: Larry Brent
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notwendige
Routinearbeit, die keinem Agenten erspart blieb. Der letzte erfolgreich
abgeschlossene Fall, der ihn mit den tödlichen Gefahren der verfluchten Burg
der von Aspergens konfrontierte, musste abschließend bearbeitet und
computergerecht an die Elektronengehirne weitergereicht werden.
    „Ich hoffe, es ist etwas Angenehmes, Sir.“
Larry blickte vom Schreibtisch auf. Dort lagen noch seine Notizen, die er nun
zu einem mündlichen Bericht ausformulierte.
    „Sie wollten doch schon immer mal nach
Afrika.“
    „Ist das ein unerwartetes Urlaubsangebot,
Sir?“, fragte Larry vorsichtig, der aus Erfahrung wusste, dass solche Angebote
meistens mit einem Haken versehen waren. „Außerdem kommt’s darauf an, in
welches Gebiet. Ich würde mir gern mal die Serengeti und die letzten
Tierparadiese ansehen. Nicht interessiert bin ich an der Teilnahme an einer
Großwildjagd. Ich lege keinen Wert auf abgeschossene Dickhäuter, blutiges
Elfenbein und ausgestopfte Löwenköpfe, die später in Villen reicher Leute an
den Wänden hängen und verstauben.“
    „Leider kann ich Ihnen weder mit dem einen
und glücklicherweise auch nicht mit dem anderen dienen“, tönte die Stimme von
X-RAY-1, von dem niemand wusste, wer er wirklich war. Er war im Hintergrund der
große Unbekannte, in dessen Händen alle Fäden zusammenliefen. „Es geht in
zivilisiertere Gegenden. Windhuk in Südwestafrika ...“
    „Ich nehme an, Sie schicken mich nicht
dorthin, damit ich mein Gehalt aufbessern kann, indem ich in stillgelegte
Diamantenminen mein Glück versuche ..."
    „Das wäre sicher einfacher als das, was
vermutlich dort aufzuspüren ist. Chopper hat sich bemerkbar gemacht.“
    Larrys Haltung und sein Gesichtsausdruck
änderten sich augenblicklich. In seine rauchgrauen Augen trat ein harter
Ausdruck, und das Saloppe, Flapsige. das eben noch seinen Bemerkungen
anhaftete, war wie weggewischt.
    Chopper! Nach zwei Begegnungen mit dem
unheimlichen, menschenverachtenden Geist wusste er nur zu gut was die Stunde
geschlagen hatte. Seit Choppers letztem Auftritt in Düsseldorf und London, wo
er seine gespenstische Wesensart durch einen Kuss seiner Geisterbraut Marina
weitergeben wollte, war klar geworden, dass er über unbekannte Kräfte und
Fähigkeiten verfugte, die bisher noch nicht in Erscheinung getreten waren. Chopper
war unglaublich wandlungsfähig, und es war bisher nicht gelungen, den magischen
Vernichtungsspruch einzusetzen. Diesen hatte der Dybuk-Spezialist, der Israeli,
Samuel Goldstein alias X-RAY-20, seinerzeit entdeckt. Seither war dieser Spruch
jedem Agenten bekannt. Für den Fall, dass Chopper mal wieder auftauchte und von
sich reden machte, war damit eine echte Waffe vorhanden. Einem magischen Spruch
verdankte der unheilbringende Geist seine Wiederkunft, einem nicht minder
wirksamen Spruch aber auch seine ewige Rettung. Bisher war es leider nicht
gelungen, den Spruch anzuwenden. Chopper und seine Helfer hatten sich beim
Erkennen dieser Gefahr bisher geschickt aus der Affäre gezogen. Zuletzt hatte
Chopper im Körper eines Engländers namens James Bybbs die Flucht angetreten.
James Bybbs hatte sich sein Leben lang mit okkulten Praktiken und dämonischen
Ritualen befasst. Damit war er zu einem geradezu optimalen Handwerkzeug des
gespenstischen Chopper geworden. Chopper brauchte von Fall zu Fall einen menschlichen
Körper.
    Der Kontakt mit diesem Geist höhlte dessen
Wirtskörper jedoch aus und vernichtete ihn in kurzer Zeit. Nur wer sich selbst
mit Leib und Seele den Mächten der Finsternis verschrieben hatte, konnte
Chopper längere Zeit ertragen. Wie lange dieser Zustand andauerte, darüber gab
es allerdings noch keine genaue Kenntnis. Ob ein solcher Wirtskörper nur
vorübergehend Choppers Behausung war oder ihm für die Ewigkeit diente ...
    Ganz risikolos schien der Kontakt - gleich
welcher Art der Wirtskörper auch war - jedenfalls nicht zu sein. Marina, die
Hexe, die auch noch mal im Horror-Palais von Wien in Erscheinung getreten war,
hatte Chopper vorübergehend ebenfalls Unterschlupf in ihrem Körper gewährt. Das
Ergebnis war, dass die eine Hälfte ihres Gesichtes geschwürig zerfiel. Ihre
Schönheit, die stärkste Waffe dieser Frau, hatte schlimm gelitten. Das Trio
Marina, Chopper und der Okkultist James Bybbs waren nach dem letzten
Zusammentreffen mit den Agenten der PSA spurlos untergetaucht. Und nun - sollte
Chopper sich wieder gemeldet haben?
    „Was weiß man über sein erneutes Auftreten,
Sir?“
    „Nicht sehr viel.
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