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1358 - Im Dimensionsgefängnis

Titel: 1358 - Im Dimensionsgefängnis
Autoren: Unbekannt
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Anweisung desaktiviert, und Lullog konnte alles (oder doch fast alles, wenn die Gegebenheiten stimmten).
    Ich aktivierte also Lullog und wies ihn an, die Position der NARGA SANT zu ermitteln und mich hinzubringen (mit der BANSHEE natürlich).
    Nun ja, Lullog tat sein Bestes.
    Er ließ die BANSHEE nach einem chaotischen Eiertanz quer durch die Dimensionen in einem großen, allerdings weitgehend zerstörten Schiffshangar materialisieren.
    Allerdings kam danach alles anders, als ich gedacht hatte.
    Wir wurden von großen echsenhaften Intelligenzwesen in leuchtendroten Kampfpanzern angegriffen, die gewaltsam in die BANSHEE eindrangen.
    Gleichzeitig meldete sich eine Stimme in Interkosmo und forderte die Besatzung meines Schiffes auf, die Waffen niederzulegen und sich den Kommandos der Traav zu fügen. Dabei erwähnte die Stimme den Namen des Riesenschiffs, in dem wir angekommen waren.
    Und es war nicht der Name NARGA SANT, sondern der Name NARGA PUUR.
    Lullog erklärte mir, dieses Schiff müßte der NARGA SANT in jeder Hinsicht sehr ähnlich sein, denn er hätte sich auf die Charakteristiken des in der sternenarmen Zone an der Peripherie von M33 konzentriert und könnte daher nicht ein völlig anderes Schiff „erwischt" haben. Immerhin räumte er die Möglichkeit ein, daß die NARGA PUUR sich in einem Raumsektor weit außerhalb der Galaxis M33 befinden mochte, denn die in der Raum-Zeit-Verwerfung tobenden Gewalten könnten uns in ein völlig unbekanntes Gebiet des Universums verschlagen haben.
    Das waren schöne Aussichten gewesen.
    Sie bewogen mich dazu, den Traav keinen Widerstand zu leisten, sondern den Bewußtlosen zu spielen und mich von ihnen gefangennehmen zu lassen, um irgendwann später die NARGA PUUR zu erkunden und ihr Geheimnis zu lüften.
    Kamashiten sind eben von Natur aus neugierig, ganz besonders aber, wenn sie aus dem Lokoshan-Clan stammen und einen terranischen Indianer vom Stamm der Algonkin namens Blackhawk und einen Psychokopisten namens Patulli Lokoshan zu Vorfahren haben.
    Leider zeigten die Traav keinen Sinn für so etwas, sondern verfrachteten mich ganz und gar gefühllos in einen Überlebenstank in irgendeiner Kammer der NARGA PUUR und ließen mich tiefgefrieren.
    Bevor mein Bewußtsein schlafen ging, konnte ich von Lullog lediglich noch erfahren, daß wir den 31.
    Januar 447 NGZ schrieben...
    2. „Was wird jetzt, Atlan?" flüsterte Eirene und schmiegte sich hilfesuchend an mich.
    Das fragte ich mich selber, seit ich an Bord der NARGA PUUR war. Seit ich in den letzten Stunden des 4.
    April 447 NGZ von meiner KARMINA in das Scotaming, die Hauptzentrale, des 80 Kilometer langen, 25 Kilometer breiten und 18 Kilometer hohen KLOTZES übergewechselt hatte, befand sich das Gigantschiff aus dem Universum Tarkan in Überlichtphase innerhalb des Linearraums.
    Inzwischen war der 5. April angebrochen - und Bao at Tarkan schien sich noch hilfloser zu fühlen als am Vortag.
    Dabei sah der Projekt-Koordinator keineswegs hilflos aus.
    Er war ein überdurchschnittlich hochgewachsener Kartanin mit breiten Schultern und geschmeidigem Gang, der ebenso an einen terranischen Königstiger erinnerte wie das katzenhafte Gesicht mit seinem starken Backenbart und den steif nach links und rechts abstehenden Schnurrhaaren.
    Seit er vor etwa einer Stunde seine goldbraune, schwarzgestreifte Raumkampfkombination angezogen hatte, war die Assoziation in meiner Psyche mit einem Bengaltiger noch verblüffender. Wenn er den von der Stirn bis tief in den Nacken reichenden, silbrig schimmernden breiten Fellstreifen krauste, dann duckte sich Sue-El-K'yon, die Lao-Sinh-Kartanin und Waise von Hubei, jedesmal eingeschüchtert.
    Sie hatte allerdings gewisse Gründe, eingeschüchtert zu sein. Gucky hatte mir unter vier Augen berichtet, welcher Schock für die an elitäres Denken und Verhalten gewöhnte 14jährige Esper-Schülerin der jähe Wechsel vom ehemaligen Matriarchat in das ausgeprägte Patriarchat der KLOTZ-Kartanin gewesen war.
    Anscheinend hatte sie sogar demütigende Mißhandlungen erdulden müssen, bis der Mausbiber sie unter seine Fittiche genommen hatte.
    Soeben duckte sie sich abermals, denn Bao hatte es nicht lassen können, sein angeknackstes Selbstbewußtsein wieder einmal durch Imponiergehabe zu verstärken.
    Ich sah aus den Augenwinkeln, wie Gucky, der rechts von mir, flankiert von Ras und Fellmer, in einem tiefen Kontursessel saß, den Projekt-Koordinator scharf fixierte.
    Halte dich heraus! mahnte mein Extrasinn,
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