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1354 - Strangeness-Schock

Titel: 1354 - Strangeness-Schock
Autoren: Unbekannt
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ihren Äußerungen, aber auch durch ihr Verhalten. Wir haben bei dem Gespräch heimlich ein paar Untersuchungen mit technischbiologischen Methoden durchgeführt, die Da-Shou und seine Leute sicher nicht bemerkt haben. Daraus ergibt sich erstaunlicherweise, daß wir völlig artgleich sind."
    „Daran habe ich nie gezweifelt", antwortete ich. „Die Unterschiede in der Sprache sind zwar vorhanden, aber der gemeinsame Kern auch."
    „Biologisch gesehen haben wir gar keine Unterschiede feststellen können. Es ist nur sozial einer zu erkennen. Bei den Tarkan-Kartanin dominieren die männlichen Wesen."
    „Ein unbedeutender Unterschied", wiegelte ich dieses Thema ab. „Bist du dir nun im klaren darüber, daß dein Volk und diese Kartanin den gleichen Ursprung haben müssen? Und hast du die Konsequenzen daraus gezogen?"
    Oakh-Omt-K'oos schwieg eine Weile. Sie wirkte ungewöhnlich ernst. „Was du sagst", meinte sie dann, „läßt sich nicht leugnen. Aber eine Konsequenz kann ich nicht daraus ziehen, weil der Widerspruch bestehenbleibt."
    „Welcher Widerspruch?"
    „Mein Volk stammt nicht aus Tarkan, wie hier der Anschein erweckt werden soll. Das weiß jede Kartanin."
    Ich zuckte die Schultern. Es hatte keinen Sinn, die Kartanin weiter zu bedrängen. Ihr Inneres sträubte sich zu sehr gegen die Wahrheit.
    Die Wahrheit, dachte ich ironisch. Was wußte ich von der Wahrheit? Wie könnte ich die Kartanin von einer Wahrheit überzeugen, die mir selbst nur bruchstückhaft zugänglich war. „Wenn du keine Einwände hast", unterbrach Oakh-Omt-K'oos meine Gedanken, „dann werde ich bei unserem nächsten Zusammentreffen nach dem Abklingen der Störungen diesen Kartanin einmal etwas erzählen. Ich meine, daß sie uns etwas verschweigen. Und ich meine daß sie den eigentlichen Grund für dieses Treffen noch gar nicht genannt haben."
    In beiden Punkten stimmte ich Oakh-Omt-K'oos zu. Ich versicherte ihr, ihr ausreichend Gelegenheit zu geben, um mit der Delegation von Edyja sprechen zu können. Nur war ich mir im Augenblick noch nicht ganz sicher, ob es zu einem weiteren Gespräch kommen würde, denn draußen bei der BOJA rührte sich absolut nichts.
     
    8.
     
    Zwei Stunden später meldete sich Da-Shou endlich wieder. Er wirkte sichtlich erholt, als er sagte: „Die Anzeigen des Psionaters stehen seit einiger Zeit auf einem neuen Minimalwert. Ich glaube, wir können es jetzt riskieren, uns noch einmal zu treffen. Ist dieses Ungeheuer wieder aufgetaucht?"
    „Nein", antwortete ich. „Wir sind bereit. Außerdem haben wir ein Energiefeld vorbereitet, das wir gegen Traumtänzer einsetzen werden, wenn er uns Avieder belästigt."
    Das stimmte zwar, aber ich verschwieg den Edyja-Kartanin, daß Energiefelder nach unseren bisherigen Erfahrungen gegen die beiden Spukgestalten nichts ausrichten konnten.
    Die Edyjam kamen durch die Schleuse herein. Sie klappten auch wieder ihre Raumhelme zurück... nahmen auf den Stühlen Platz.
    Oakh-Omt-K'oos wartete keine offizielle Eröffnung ab und wandte sich direkt an Da-Shous Delegation.
    Sie berichtete ausführlich und ganz offen über das Leben der Kartanin in diesem Universum, über Ardustaar und über ihre Heimatwelt Kartan. Dann sprach sie vom Siedlungsprojekt Lao-Sinh in Estartu und von den großen Mühen, die ihr Volk seit langer Zeit dafür auf sich nahm. Die Existenz des Parataus erwähnte sie allerdings nicht. „Das sind die Tatsachen", schloß sie, „mit denen ich aufwarten kann. Ich selbst komme von einem Flug von Lao-Sinh zurück. Und wir waren zwei Jahre unterwegs. Das Siedlungsprojekt ist ein gigantisches Unternehmen. Du sagtest, daß der Transfer von Hangay das Ergebnis eines uralten Planes sei. Auch das Projekt Lao-Sinh ist alt. Wir sind Kartanin, und ihr seid Kartanin, aber wir stammen aus zwei verschiedenen Universen, so unglaublich das auch klingen mag. Da muß ich mich doch fragen, ob es zwischen eurem Vorhaben und unserem nicht eine Verbindung gibt. Ich gebe zu, daß die überraschenden Neuigkeiten, die wir erlebt haben und die ihr uns rnitgeteilt habt, uns in höchstem Maß irritieren. Wir können uns auf viele Dinge keinen Reim machen."
    „Ich kenne das Projekt Lao-Sinh nicht", antwortete Da-Shou. „Auch wir sind verwirrt. Aber nicht nur durch deine Worte, sondern vielmehr durch die psionische Strahlung. Sie geht nicht nur von den Terranern und ihrem Material. aus. Sie kommt auch von euch."
    Wich der Bursche nur einer klaren Antwort aus, oder wollte er uns hinhalten? Das
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