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1351 - Die Materiequelle

Titel: 1351 - Die Materiequelle
Autoren: Unbekannt
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unternahm, um die Hyperkomverbindung zu mir wiederherzustellen. Sie war in solchen Dingen sehr hartnäckig, und da es keinen Paratronschirm mehr um das Schiff gab, hätten der Hyperkomschirm blinken und seine akustischen Systeme alle pfeifen sollen.
    Ich fing an zu begreifen, daß die dimensional übergeordneten energetischen Turbulenzen demnach wohl doch mehr zu bedeuten hatten, als anfangs von mir angenommen. Sie waren keineswegs nur leichter Natur, und ich kam auch nicht darum herum, meine Ansicht über sie auch hinsichtlich ihrer Ausbreitung zu revidieren.
    Sehr wahrscheinlich beschränkten sie sich nicht auf einen relativ kleinen Raumsektor in M33, sondern wirkten sich in viel größerem Umfang aus.
    Mir wurde angst und bange, denn ich ahnte, daß sich da etwas anbahnte, das abermals schonungslos in mein Schicksal eingreifen würde und vielleicht nicht nur allein in meines.
    Aber diese Gefühle hielten nicht lange an, denn die Pflicht rief.
    Nicht die Pflicht gegenüber der PIG, die von mir nicht mehr als das unbedingt notwendige Maß an Loyalität erwarten konnte, sondern die Pflicht gegenüber dem Mitmenschen Nareng Mushak, der ein Anrecht darauf hatte, daß sein Schicksal geklärt wurde. Jedenfalls sah ich das so - und ich würde dementsprechend handeln, auch wenn ich wußte, daß ich damit eine Ausnahme darstellte. Nicht zuviel nachdenken! Befahl ich mir selbst. Ich riß mich zusammen und ging zu dem Hangar, in dem Tingg und Tangg bereits in dem startklaren Dreimannbeiboot auf mich warteten.
    Die beiden Muftis saßen auf den beiden Sesseln links und rechts neben dem Pilotensitz. „Alles klar, Herr", meldete Tingg. Wortlos ließ ich mich auf den Pilotensitz fallen, schnallte mich an und löste dann den automatisch gesteuerten Ausschleusungsvorgang aus. Wenig später jagte das ovale Beiboot über die Fläche aus feinem schwarzen Staub auf den Mittelpunkt des Explosionsgebiets zu. Ich hatte den HÜ-Schirm aktiviert. Im Unterschied zum Paratronschirm stand er sofort nach der entsprechenden Schaltung. Er besaß allerdings auch keine sechsdimensionale Feldkonstante, sondern existierte nur im fünfdimensionalen Feldbereich.
    Ein schwarzer Trichter gähnte mir entgegen.
    Unbehelligt hatte ich mit dem Beiboot den Mittelpunkt des Explosionsgebiets erreicht und dort einen an der Oberfläche zirka neunzig Meter durchmessenden, energetisch neutralen Trichter vorgefunden, der zuvor von keinem Ortungsgerät erfaßt worden war.
    Das mochte allerdings an seiner energetischen Neutralität liegen, die im Grunde genommen mein Gemüt beruhigen sollte, es aber nicht tat, weil ich keine Erklärung für die energetische Neutralität zu finden vermochte, die es in dieser Form und hier gar nicht geben dürfte, weil das allen mir bekannten Naturgesetzen widersprach.
    Dicht vor dem Rand des Trichters hatte ich das Beiboot angehalten. Seitdem versuchte ich herauszufinden, was innerhalb des Trichters vorging, und vor allem, was sich unter ihm abspielte. Aber gerade seine energetische Neutralität widerstand allen Versuchen meiner Ortungssysteme, seine Geheimnisse zu erforschen. „Tingg!" rief ich einen meiner Muftis auf. „Leider kann ich es dir nicht ersparen, dich allein dort hineinzuschicken."
    „Ja, Herr", erwiderte Tingg. Ich war froh darüber, daß sich kein anderer Mensch in der Nähe befand, sonst wäre ich bald zum Gespött aller Stationsangehörigen von Hitchi geworden. Verdientermaßen, wie ich einsah. Sentimentalität gegenüber Robotern entbehrt einfach jeder Logik.
    Ich deutete in den zirka hundert Meter tiefen Abgrund und befahl ihm: „Du wirst mit dem Antigrav und mit aktiviertem HÜ-Schirm dort hinabsteigen und dabei ständig in Funkverbindung mit mir bleiben! Versuche, durch den Grund des Trichters hindurchzustoßen und festzustellen, wie die Verhältnisse dort sind."
    „Ja, Herr", bestätigte der Roboter. Eine halbe Minute später verließ er die Schleuse des Beiboots und schwebte senkrecht in den Trichter hinab. „Alle Systeme arbeiten einwandfrei", berichtete er über Telekom. „Weitermachen!" erwiderte ich.
    Er war klar und deutlich auf dem Bildschirm der Ortung zu sehen, und sein Metallplastikkörper reflektierte die Ortungsimpulse einwandfrei. Gespannt verfolgte ich ihn. Ich sah ihn sogar optischdirekt durch das Panzertroplon der Beibootkanzel hindurch.
    Dann, bevor ich merkte, daß er unten angekommen war, wurde er sowohl für die Ortung als auch für die optische Direkterfassung unsichtbar. Er verschwand
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