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1351 - Die Materiequelle

Titel: 1351 - Die Materiequelle
Autoren: Unbekannt
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bieten würde.
    Oder vor anderen, noch unbekannten Gefahren ..
     
    2.
     
    Die Eiswelt Mushak hüllte sich schlagartig in eine golden strahlende Aureole, hinter der das rubinrote Licht der Sonne Nachors Auge verblaßte.
    Ich stürzte, vom Beiboothangar her kommend, in die Hauptzentrale, warf mich keuchend in den Pilotensitz und nahm die Notstartschaltungen vor. Das goldfarbene grelle Leuchten in den Bildschirmen der Panoramagalerie drohte mich in den Wahnsinn zu treiben.
    Gleichzeitig mit dem Aufleuchten der Kontrollen begann es tief im Innern des Schiffes zu grollen. Ich aktivierte die Sicherheitssysteme. Aus den Seitenteilen meines Kontursessels schnellten die Sicherheitsgurte heraus und legten sich um meinen Körper. „Alarmstart?" meldete sich der Bordsyntron fragend. „Sind unterstützende Maßnahmen erwünscht?"
    „Sie sind dringend erforderlich!" gab ich zurück, während das Grollen aus der Tiefe des Schiffes zu einem gleichmäßigen Donnern wurde, dessen Lautstärke von Sekunde zu Sekunde abnahm.
    Die eben noch helle Beleuchtung der Zentrale sank zu einem dunkelroten Glühen ab. Dadurch wurden die Kontrollanzeigen und die Bildschirme für menschliche Augen besser sichtbar.
    Plötzlich schrillten grelle Pfeiftöne auf. Es waren nicht die Alarmpfeifen des Schiffes, soviel erkannte ich. „Bordsyntron an Piloten!" krachte die vertraute Vocoderstimme aus allen Lautsprechern. „Erneut einfallende Hyperimpulse stören den Aufbau des virtuellen G-Punkts. Bei Aktivierung des Metagravs zwecks Start würden Schleudereffekte auftreten, die die Schiffszelle erheblich belasteten."
    Ich fragte nicht nach, denn mir war klar, daß es jetzt um Sekunden gehen mochte. Statt dessen löschte ich die bereits in Bereitschaft geschaltete Aktivierung des Metagrav-Antriebs und nahm die Umschaltung auf den Start mittels Impulstriebwerken und Antigravunterstützung vor.
    Das eben kaum noch hörbare Donnern aus den Tiefen des Schiffes wurde abermals zu einem lautstarken Grollen. Auf den Bildschirmen der Panoramagalerie wurde ein ultrahelles Wabern sichtbar, das aus den Impulstriebwerken unter und vor allem hinter dem Schiff brach.
    Ich konnte der Versuchung nicht widerstehen, nebenbei den Hyperkom zu aktivieren und nach Hitchi zu rufen. Die Verbindung kam nicht zustande, aber auf dem Hyperkom-Bildschirm tanzten plötzlich irrsinnige Lichtmuster, die den Wahnsinn in mein Gehirn zu brennen drohten, und aus den Lautsprechern kamen Geräusche, die entfernte Ähnlichkeit mit höhnischem Gelächter hatten.
    Was, zum Teufel, ging im Dreiecksnebel vor?
    Ich schaltete die Triebwerke auf Startschub. Ein heftiges Beben lief durch das Schiff, während die Bildschirme der Panoramagalerie nichts mehr als wirbelnde Gluten zeigten. Der Antigrav machte die Kogge zwar schwerelos, aber ihre Masse von rund drei Millionen Tonnen mußte erst einmal in Bewegung gesetzt werden, um die Massenträgheit zu überwinden.
    Ich war heilfroh, daß es auf Mushak keine intelligenten Bewohner gab, denn der Glutorkan, der von den Impulstriebwerken der BANSHEE entfacht wurde, hätte ausgereicht, eine Großstadt verglühen zu lassen.
    Das Schiff ruckte heftig an und raste im Winkel von zirka 25 Grad aufwärts. Hinter ihm blieben gigantische Dampfwolken zurück, die infolge ihrer hohen Temperaturen im Nu bis an die Obergrenze der Stratosphäre wirbelten.
    Ich schaltete auf Vollschub.
    Die BANSHEE verwandelte sich in einen Feuerpfeil, der mit Wahnsinnswerten durch die Atmosphäre und Sekunden später durch die Stratosphäre schoß. Der automatisch aktivierte Prallfeldschirm riß die störenden Luftmassen vor dem Bug des Keilraumers auseinander und ließ sie als leuchtende Wolke ionisierter Gase zurück.
    Noch einmal davongekommen! dachte ich.
    Im nächsten Augenblick wurde es unheimlich still um mich herum. Alarmiert blickte ich auf die Bildschirme der Panoramagalerie - und erschrak.
    Nichts mehr war von Mushak zu sehen, nichts mehr von seiner Aureole, nichts von Nachors Auge und nichts von den anderen Sternen, die sich zuvor mit bloßem Auge hatten erkennen lassen.
    Die BANSHEE schwebte anscheinend bewegungslos in einem nachtdunklen, sich nach allen Seiten erstreckenden Abgrund, der viele tausend Lichtjahre tief zu sein schien. Nur in sehr großer Entfernung, in mehr als ein paar tausend Lichtjahren, geisterten schwache Lichterscheinungen durchs All.
    Und die Triebwerke des Schiffes schwiegen.
    Wo, bei allen Black Holes des Universums, war ich hingeraten?
    Ich schrak
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