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1344 - Das Ende der Hybride

Titel: 1344 - Das Ende der Hybride
Autoren: Unbekannt
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Wesen, ein älterer Terraner. Auf seiner Brust flackerte ein mehrfarbiges Namensschild: BEBOP-ROB.
    Er verneigte sich und bedankte sich für meine Entscheidung.
    „Nicht ganz billig", fügte er hinzu. „Keine halbe Milchstraße, aber bist du zahlungsfähig, liebe Siganesin?"
    Ich war zahlungsfähig, denn wer 800 Jahre alt war, besaß einen sicheren Rückhalt. Dennoch fühlte ich mich irgendwie gekränkt.
    „Da kann ich gern behilflich sein", sagte eine Stimme neben mir.
    Ich drehte meinen Kopf zur Seite. Da stand ein junger Terraner, der mir irgendwie bekannt erschien. Dennoch wußte ich, daß ich ihm noch nie begegnet war. Ich wurde unsicher, aber nur innerlich.
    „Ich hoffe", knurrte ich schroff zu dem Verkäufer gewandt, „ihr habt ein Lesegerät für siganesische Kreditkarten."
    „Wir haben alles", säuselte der alte Terraner und gab einem Robotarm ein Zeichen, damit er meine Kreditkarte übernahm. Für seine plumpen Wurstfinger wäre sie wahrlich zu unhandlich gewesen.
    Während der Robotarm die Karte in ein Prüfgerät steckte, meldete sich der junge Mann, der mir irgendwie bekannt erschien, wieder zu Wort.
    „Ich fresse drei Kometenschwänze", lachte er, „wenn du nicht Jizi Huzzel bist. Ich habe dein Bild zwar erst gestern gesehen, aber so sehr kann sich ein Kalif Destowitsch doch nicht täuschen."
    Mir lief es heiß über den Rücken. Nun war mir auch klar, warum ich geglaubt hatte, diesen Terraner zu kennen.
    Seine Ähnlichkeit mit dem Botaniker Ferbelin Destowitsch aus Oslo war zu groß. Ich verfluchte diesen teuflischen Zufall, ausgerechnet einem nahen Verwandten dieses Ekels, wahrscheinlich sogar seinem Sohn, hier in Sydney zu begegnen, „Mein Name ist Comanza Tara", log ich frech. „Ich lege keinen Wert darauf, behelligt zu werden."
    „Emanza Tara", kicherte der Terraner dümmlich, aber das verzieh ich ihm, denn er entfernte sich. Ganz wohl war mir bei der Sache aber nicht.
    Ich bekam den Roboter und eine Kabine, in der ich ihn nach meinen Vorstellungen grundprogrammieren konnte. Ich nannte ihn Dart Hulos - nach dem alten Waffenmeister des sagenhaften PALADINS, der immer wieder für meine Namensgebungen herhalten mußte - und wies ihn an, mir einfach zu folgen. Der junge Destowitsch war aus meinen Augen entschwunden.
    Die Rückkehr in die Wüste vollzog sich eigentlich ohne besondere Vorkommnisse. Dumm daran war nur, daß ich mich nun ständig verfolgt fühlte. Weshalb hatte mich dieser Terraner erkannt? Es sah fast so aus, als hätte er mit Ferbelin Destowitsch ein Bildgespräch geführt. Der eklige Botaniker war scharf auf Comanzatara. Er sah in ihr wohl nur eine exotische Pflanze, die er - sauber präpariert - in seine Sammlung einordnen konnte.
    Ich mußte mich innerlich schütteln. Wer Comanzatara kannte, der wußte, daß sie keine Pflanze war. Sie war wunderbar, intelligent, besonders befähigt und doch ganz arm. Sie brauchte mich.
    Als die Vi-Seele stumm den Ausgangspunkt meines Sydney-Trips ansteuerte und Dart Hulos mir brav folgte, entdeckte ich Comanzatara genau an dem Punkt, an dem ich sie verlassen hatte.
    Mir fiel buchstäblich ein Stein vom Herzen, denn ich hatte bereits befürchtet, wieder auf eine lange Suche nach ihr zu gehen oder mich mit einem ewigen Warten abfinden zu müssen.
    „Hallo, Dart Hulos", sagte sie zur Begrüßung und bewies damit wieder ihre phantastische Fähigkeit, Dinge einfach so aufzunehmen, an denen sie gar nicht beteiligt gewesen war. „Ich habe in der Einsamkeit gefühlt und Aldruizantaro aus der Ferne erkannt. Sie stammt aus meinem Volk, aber sie ist nicht mit mir verwandt. Der Kontakt ist auch wieder abgerissen, denn sie befindet sich an einem Ort, der mir fremd ist. Der Ort heißt vielleicht Garten der wahrscheinlichen Heimat. Das sagt dir nichts, Scheintoter, aber das macht auch nichts. Du bist da, um Jizi und mir zur Ruhe zu verhelfen."
    „Muß ich auf dieses Gestrüpp hören?" fragte mich Dart Hulos.
    „Du mußt. Sie heißt Comanzatara, und sie ist meine Partnerin."
    Der Roboter war damit zufrieden.
    „Er hat einen Sender im linken Arm", wandte sich nun Comanzatara an mich. „Der Sender wurde ihm nachträglich implantiert. Dart Hulos weiß nichts davon. Aber mir scheint, daß Ferbelin Destowitsch oder sein Sohn etwas davon wissen."
    Ich mußte erst einmal tief durchatmen, denn Comanzataras Worte bestätigten die Verdachtsmomente, die ich bereits gehabt hatte. Dann befahl ich Dart Hulos, sich nicht zu bewegen. Ich kletterte auf seinen linken
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