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1344 - Das Ende der Hybride

Titel: 1344 - Das Ende der Hybride
Autoren: Unbekannt
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„Deine geringe Körpergröße und dein Geschlecht sind für mich kein Grund, irgendwelche Nachsicht zu üben."
    „Das erwarte ich auch nicht", erklärte ich über meinen Sprachverstärker. „Ich habe bereits erklärt, daß ich mit dem Anschlag auf den Terraner nichts zu tun habe. Ich weiß nicht, wer er war und was er wollte."
    „Er wollte dich töten", platzte der Terraner heraus. „Aber das ist nicht die einzige Verbindung zwischen euch beiden. Er hat sich auf dem Berghof Soeremud der Deikes bereits vor deiner Ankunft nach dir erkundigt. Das hat die Tochter des Hauses ganz klar ausgesagt. Sie kann sich genau daran erinnern, denn du warst die erste Siganesin nach über zwei Jahren, die dort auftauchte."
    „Ich habe dafür keine Erklärung", behauptete ich wahrheitsgemäß. „Das gilt sowohl für den vermeintlichen Anschlag auf mich als auch für die Behauptung, dieser Mann habe sich nach mir erkundigt. Wer war das überhaupt?"
    „Wenn du etwas redseliger wärst", drängte der Inspektor, „würde ich auch mehr sagen."
    „Zum Teufel!" Mir platzte der Kragen. „Ich sage doch alles, was ich weiß. Ich kam nach Soeremud, um den Eltern Rainer Deikes zu berichten, daß ihr Sohn ums Leben gekommen ist. Das ist meine ganze Geschichte. Warum sollte ich lügen?"
    „Die Waffe, mit der der Mann getötet wurde", entgegnete Olafson, „war präpariert. Sie explodierte in dem Moment, als er sie auf dich richtete. Wer anders als du selbst könnte sie umfunktioniert haben? Du bist des Mordes verdächtig, Jizi Huzzel."
    „Das ist absoluter Unsinn", begehrte ich auf. „Ich weiß nicht einmal, wer dieser Mann war."
    Morton Olafson blätterte in Notizen, die ich nicht einsehen konnte.
    „Er hat sich unter dem Namen Jan Olik im Soeremud-Hotel eingetragen", sagte er schließlich. „Aber ..."
    „Ich weiß ganz sicher", unterbrach ich ihn lautstark, „daß ich diesen Namen noch nie in meinem Leben gehört habe, noch nie in immerhin 800 Jahren."
    „Kannst du deinen Verstärker etwas drosseln?" Ich tat ihm diesen Gefallen, zumal ich ihn nicht unnötig reizen wollte. „Es gibt keinen Jan Olik. Der Name war falsch. Ich habe den Toten aber identifizieren können. Sein richtiger Name lautet Oliver Grueter. Er gehörte zu der verschollenen Besatzung der TSUNAMI-113. Und als er auf Terra erschien, war er einer der Shada des neuen Sothos Tyg Ian."
    „Auch dieser Name ist mir unbekannt", antwortete ich. „Du kannst mir glauben, Inspektor, daß ich alles tun will, um diese mysteriöse Angelegenheit zu klären. Ich will Terra als freie Siganesin verlassen. Ich will zurück in meine Heimat, nach Siga."
    „Sie wird sich gedulden müssen", lachte Olafson etwas hämisch. „Erst wenn dieser Mord geklärt ist, kannst du gehen. Und dann auch nur, wenn deine Unschuld bewiesen ist."
    „Meines Wissens ist kein Mord passiert. Es war doch wohl ein Unglücksfall. Eine Waffe versagte und tötete den Besitzer. Du solltest dich eher darum kümmern, warum dieser Grueter mich töten wollte."
    Er hielt plötzlich ein Bild in der Hand. Ich sah es nur ganz kurz, dann drehte er mir wieder die Rückseite zu.
    „Darf ich das Bild sehen?" fragte ich.
    „Warum?" entgegnete er und zog die Hand zurück.
    „Wenn ich dir helfen soll", verlangte ich, „dann mußt du mir alles darlegen, was mit diesem Fall zu tun hat. Noch erkenne ich keinen Zusammenhang."
    „Dieses dreidimensionale Bild stammt aus einem Film, der zufällig von einem Skifahrer in der Nähe aufgenommen wurde, als die Tat geschah. Der Film und das Foto sind meine wichtigsten Beweisstücke."
    Nun wurde ich neugierig.
    „Beweisstücke?" echote ich. „Wofür?"
    „Daß Grueter versuchte, dich zu töten." Er drehte das Bild um und hielt es nah vor mein Gesicht. Da es etwa dreißig mal dreißig Zentimeter groß war, konnte ich alle Einzelheiten nicht sofort erfassen. „Diese Ausschnittsvergrößerung gibt exakt den Moment wider, in dem Grueter abdrücken wollte."
    Ich erkannte Vater Deike, der gekrümmt im Schnee lag. Dahinter glitt meine Virenschaukel mit mir selbst in Richtung des Berghofs Soeremud. Zwischen zwei schneebedeckten Büschen stand eine männliche Gestalt. Sie zielte mit einer Waffe auf mich. Es gab keinen Zweifel. Grueter hatte mich töten wollen.
    „Nun?" bohrte der Inspektor.
    „Warte!" bat ich, denn meine Gedanken überschlugen sich. „Was ist mit Vater Deike geschehen? Er brach zusammen, als ich ihm von Rainers Tod berichtete. Ist er ..."
    „Er lebt", unterbrach mich
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