Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
134 - Geister im Grand Hotel

134 - Geister im Grand Hotel

Titel: 134 - Geister im Grand Hotel
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:

    „So ist es.“
    „Und du hast diese Stimme vernommen, André? „
    „Ja.“
    „Was hat sie dir gesagt? „
    „Sie will mir einen Wunsch erfüllen. Aber ich
bin nicht mehr daran interessiert.“
    „Wie hat Paulette deine Stellungnahme
aufgenommen?“
    „Sie war enttäuscht. Da habe ich ihr einen
Vorschlag gemacht .„
    „Und wie sah der aus, André? „
    „Ich habe sie gebeten, mir das, was sie mir
möglicherweise mit ihren neuen Sinnen erfüllt hätte, an dich weitergeben zu
können. „.
    Da begriff ich, was für ein ungewöhnliches
Geschenk André mir machen wollte - vor allem,
warum er es mir machen wollte!
    „Ich weiß, wie es in Ihnen aussieht“, fuhr er
fort. »Zweifel nagen in Ihnen, obwohl wir einige ausführliche und gewichtige
Gespräche geführt haben. Sie können dennoch nicht alles glauben. Ich werde mich
aus dem Jenseits bei Ihnen melden. Mit Paulettes Geschenk. In der Minute meines
Todes sollen Sie etwas erleben, das Ihnen immer in Erinnerung bleiben und wie
Pech an Ihnen kleben soll. Nichts Schlimmes. Kein Fluch oder so etwas. Ich
werde Ihnen eine Gabe überlassen. Die Gabe - in die Vergangenheit und Zukunft
zu sehen! Menschen, die Ihren Weg kreuzen und mit denen sie in nahen Kontakt
kommen, werden für Sie durchsichtig wie Glas ...
    Das sagte er am späten Nachmittag zu mir. Ich
habe mir die Zeit notiert. Es war sieben Minuten nach vier. Genau sechs Stunden
später war er tot. Sein Herz hatte ausgesetzt, und weder mit Medikamenten noch
mit technischen Hilfsmitteln war es möglich, es wieder zum Schlagen zu bringen.
    Als André starb, saß
ich gerade am Schreibtisch und brachte einige Notizen zu Papier. Ich hatte das
Gefühl, ein kühler Windhauch streife meinen Nacken. Ich fühlte einen Druck auf
der Brust, und einen Moment stockte mir der Atem.
    Die Uhr vor mir auf dem Tisch zeigte genau
sieben Minuten nach zehn . ..«
    Dr. Gaston Maison alias Seventus hat te sehr lebhaft berichtet, sich
nicht unterbrochen und legte eine Pause ein.
    »Es ist anzunehmen«, meldete sich Susan
Mailer alias X-GIRL-H, »daß dies der Augenblick war, in dem André sich bei Ihnen meldete. Spürten Sie noch
etwas? Oder woran erkannten Sie, daß sich von Stund’ an etwas in Ihnen verändert
hatte? «
    »Oui, die Frage ist berechtigt, Mademoiselle.
- Bevor ich Ihnen meine Fähigkeiten an der eigenen Person vorführe, noch ein
paar erklärende Worte:
    Sicher ist Ihnen aufgefallen, daß ich während
meines Berichtes vorhin, einige Male die Bezeichnung „Doktor“ benutzte, wenn André mich ansprach. Ich war Doktor in einer
Heilanstalt für Nervenkranke. Ich bitte Sie um Ihr Verständnis, wenn ich nicht
sage, wie das Haus heißt und wie meine eigene Identität lautet. Reden Sie mich
weiterhin mit „Monsieur Seventus“ an .«
    »Hat der Name „Seventus“ eine besondere
Bedeutung für Sie ?« hakte Larry Brent nach, der wie
alle anderen geladenen Gäste den Ausführungen des Franzosen interessiert und
aufmerksam gefolgt war.
    »Ja. Wie sich bei André jene Paulette meldete - geschah dies eines
Tages bei mir durch eine Gestalt, die mich aufforderte, mich von nun an
Seventus zu nennen, um die Gabe, die mir von einer jenseitigen Seele zufloß,
auch behalten zu können ... noch zu dem Augenblick, als ich die Gabe erhielt.
Als ich jenen »Anfall „ am Schreibtisch hatte, brachte ich das Geschehen
natürlich in diesem Moment nicht mit Andrés Tod in
Verbindung.
    Ich war einige Sekunden benommen. Dann
beruhigte sich mein Herzschlag, und ich konnte wieder durchatmen.
    Da es im gleichen Moment an die Tür klopfte,
hatte ich gar keine Zeit, mir über meinen Zustand groß Gedanken zu machen.
    Ich wußte, wer um diese Zeit zu mir kam.
    Anais, das war eine der Schwestern. Wir waren
befreundet, und ob Dienst oder Freizeit - immer dann, wenn es eine Gelegenheit
gab, daß sie mal kurz in mein Zimmer huschen konnte, tat sie es. An jenem Abend
hatte sie Nachtdienst ... Anais hatte die erste Runde hinter sich und wollte
einige Minuten in meiner Nähe verbringen.
    Ich nehme an, Sie sind weniger an der
Liebesszene interessiert als an dem, was dadurch ausgelöst wurde .«
    Einige schmunzelten verstohlen. Aus einer
Ecke kam leises Lachen, und eine junge, in der hintersten Reihe ganz links
sitzende Besucherin klatschte sogar Beifall.
    Seventus fuhr zu sprechen fort. »Als ich sie
in die Arme schloß, geschah etwas, was mir noch nie passiert war.
    Ich sah plötzlich Bilder vor mir. Rasend
schnell liefen sie vor meinem geistigen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher