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134 - Die Spinne und die Hexe

134 - Die Spinne und die Hexe

Titel: 134 - Die Spinne und die Hexe
Autoren: A.F.Morland
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Waffenarsenal hatte Greg Lupus hier angelegt. Barbaras nervöser Blick ruhte auf einer Pistole.
    Wenn sie sich die holte und auf Greg schoß, war der Krieg zu Ende. Er würde nicht merken, wenn sie die Pistole aus dem Schrank nahm, denn er mußte sich auf die Polizei konzentrieren.
    Während er die Angreifer vom Motel fernhielt, konnte sie die Waffe auf ihn richten und abdrücken. Die Kugel würde seinen Rücken treffen, und er würde zusammenbrechen… schwer verletzt oder gar tot.
    Aber Barbara Benedict hatte noch nie eine Waffe in der Hand gehabt. Sie wußte nicht, wie man damit umging, wie man eine Pistole entsicherte, wie man sich davon überzeugte, daß sie geladen war.
    Wenn sie abdrückte, und es klickte nur, würde sich Greg umdrehen, und dann würde die MPi in seinen Händen häßlich hämmern…
    Nein, Barbara brachte den Mut nicht auf, sich zu bewaffnen. Sie wollte leben, und unter dem Bett war sie vorläufig einigermaßen sicher.
    Der Whisky, den sie getrunken hatte, wirkte nicht mehr. Sie war jetzt stocknüchtern, und sie hoffte, daß die Polizei nichts tat, was ihr Leben gefährdete.
    Lupus feuerte auf alles, was sich bewegte, und es machte ihm auch höllischen Spaß, mehrere Polizeifahrzeuge kaputtzuschießen. Und dann stellte er unvermittelt das Feuer ein.
    »So, Kameraden, das reicht!« schrie er. »Ich möchte jetzt, daß ihr euch verzieht!«
    »Kann ich zu Ihnen reinkommen, Lupus?« fragte Inspektor Layton.
    »Wozu?«
    »Ich möchte mit Ihnen reden.«
    »Reden Sie. Ich verstehe Sie sehr gut, oder möchten Sie mir ein Geschäft Vorschlägen, von dem Ihre Kollegen nichts wissen dürfen? Mit wem spreche ich eigentlich? Was ist das denn für eine Unart? Ich kenne nicht einmal Ihren Namen.«
    »Ich bin Inspektor Layton.«
    »Ah, Layton! Treten Sie vor, damit ich Sie umnieten kann!«
    »Ich weiß, daß Sie das gern tun würden…«
    »Furchtbar gern sogar!« rief Greg Lupus. »Ich kann Sie ebensowenig leiden wie Sie mich, Inspektor.«
    »Dennoch besteht zwischen uns beiden ein gravierender Unterschied, Lupus: Ich bin nicht so rachsüchtig wie Sie. Mir würde es genügen, Sie hinter Schloß und Riegel zu bringen.«
    »Tut mir leid, daß ich Ihnen die Freude nicht machen kann, Inspektor, aber ich gehe nicht ins Gefängnis. Ich habe andere Pläne, die Sie nicht durchkreuzen können.«
    »Wie lange wollen Sie noch wie ein Wahnsinniger um sich schießen, Lupus?«
    Der Gangster lachte. »Bis keiner mehr von euch am Leben ist.«
    »Wenn es sein muß, bleiben wir eine ganze Woche hier, ist Ihnen das klar? Sie können es noch so lange hinauszögern - wir befinden uns in der besseren Position. Irgendwann werden Sie aufgeben müssen. Warum also nicht gleich? Sie sind allein, Lupus. Mit der Zeit werden Sie müde werden. Was dann? Wir lassen Sie nicht schlafen, geben Ihnen so lange keine Ruhe, bis Sie mürbe sind.«
    »Ich weiß, daß Sie eine verdammt lästige Filzlaus sind, Layton. Deshalb habe ich auch keine Lust mehr, mich noch länger mit euch herumzubalgen. Sie werden so nett sein, mir einen vollgetankten Wagen vor die Tür zu stellen, Inspektor, und Sie werden mir freies Geleit gewähren.«
    »Sie haben vielleicht Wünsche. Denken Sie, daß ich Ihnen die erfüllen werde?«
    »Haben Sie eine Wahl? Können Sie es verantworten, daß ich meine Geisel umlege?«
    Barbara schluchzte entsetzt auf, als sie das hörte. Sollte sie das hier heil überstehen, würde sie nie wieder mit einem Mann gehen, das schwor sie sich.
    »Die Presse würde Sie in der Luft zerreißen, wenn Sie das Leben des Mädchens leichtfertig aufs Spiel setzen, Inspektor!« rief der Gangster höhnisch. »Das können Sie sich gar nicht leisten. Sie würden Ihren Job verlieren. Und einen miesen Prozeß würde man Ihnen auch noch anhängen.«
    Um Zeit zu gewinnen, erbat sich der Inspektor Bedenkzeit, doch Greg Lupus ging nicht darauf ein.
    »Verdammt noch mal, was gibt’s denn da zu überlegen, Inspektor?« brauste der Gangster auf. »Sie tun, was ich sage, und damit hat es sich!«
    »Na schön!« knurrte Peter Layton. »Sie kriegen den Wagen.«
    Der Verbrecher lachte. »Hört sich schon besser an. Kopf hoch, Inspektor. Ihre Stimme klingt so deprimiert. Man kann nicht immer gewinnen. Man muß auch mal mit Anstand verlieren können.«
    Layton schwieg.
    Greg Lupus lehnte neben dem Fenster an der Wand und schaute Barbara höhnisch grinsend an. »Du hättest dir wohl nicht träumen lassen, daß der Abend so aufregend verlaufen würde, was? Los, komm
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