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1338 - Der Killer Suko

1338 - Der Killer Suko

Titel: 1338 - Der Killer Suko
Autoren: Jason Dark
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bewachen.«
    De Salier lächelte wieder. »Das ist gut«, flüsterte er, »so etwas gibt mir Hoffnung. Aber nur mir, denn ich weiß nicht, was mit meinen Freunden geschehen ist. Sagen Sie mir die Wahrheit, Inspektor. Ich bin stark genug, um sie verkraften zu können. Ich habe mir Gedanken gemacht. Die Explosion war schlimm, sehr schlimm sogar. Dass ich sie überstanden habe, grenzt schon an ein Wunder. Ich glaube, dass nicht all meine Freunde so großes Glück gehabt hatten.«
    Eric Bleu sagte nichts. Er schlug den Blick nieder. Das reichte Godwin als erste Antwort.
    »Wie viele Tote?«
    »Bitte, ich…«
    »Sagen Sie es mir?«
    Bleu konnte den bohrenden Blicken des Patienten nicht entgehen.
    Sie nagelten ihn förmlich auf seinem Platz fest, und er kam sich vor, als stünde er dicht vor einer Hypnose. Es war verdammt nicht einfach, noch mal zu lügen.
    Das schaffte er auch nicht. Mit sehr leiser Stimme gab er die Zahl der Toten bekannt.
    »Fünf?«, flüsterte der Templer.
    Bleu nickte.
    »Das kann nicht sein. Das ist nicht zu fassen!« De Salier schloss die Augen. »Gott, fünf meiner Brüder, meiner Freunde. Sie… sie … sind brutal vernichtet worden und…«
    »Es tut mir Leid. Ich hätte Ihnen die Nachricht gern erspart, aber Sie selbst haben mich gedrängt und…«
    »Ich bin ja froh, dass Sie es mir gesagt haben«, flüsterte der Verletzte. »So kann ich mich auf die Zukunft einrichten.« Er leckte über seine trockenen Lippen. »Aber eines müssen Sie mir noch sagen, Monsieur Bleu. Gab es auch Verletzte?«
    »Ja. Aber nicht lebensgefährlich verletzte Menschen. Sie alle werden durchkommen.«
    »Das ist gut. Danke.« Der Templer hob mit einer matten Bewegung den Arm. »Wenn Sie jetzt so freundlich wären und mich allein lassen würden. Ich möchte nachdenken und vielleicht auch beten.«
    »Natürlich«, sagte Eric Bleu und stand auf…
    ***
    Vincent van Akkeren hatte keinen Widerstand geleistet und nicht mal den Versuch unternommen. Fast beschwingt war er vor mir hergegangen, und das machte mich nicht eben glücklich. Ein Mensch wie van Akkeren gab nicht so leicht auf. Wenn er sich so kooperativ zeigte, steckte zumeist etwas dahinter. Ich rechnete nicht mit einem körperlichen Angriff, diese Blöße würde er sich nicht geben. Außerdem war er nicht kugelfest. Immerhin wollte er auch in der Zukunft noch leben, dem Schwarzen Tod dienen und schließlich der neue Großmeister der Templer werden.
    Das Kloster war so verdammt still. Mich hatte eine Gänsehaut erfasst, als ich es betrat. Automatisch dachte ich daran, wie es sonst immer gewesen war. Da hatte ich auch die Stille erlebt, aber jetzt war alles anders geworden.
    Hier hatte der Tod zugeschlagen.
    Der Staub war auch jetzt noch zu schmecken. In der Dunkelheit schritt van Akkeren vor mir her, die Arme leicht vom Körper abgespreizt. Auf mich machte er den Eindruck eines wandelnden Schattens, der sich irgendwann mal auflösen würde.
    Wir hielten erst an, als wir die Tür zu den beiden Räumen des verletzten Godwin de Salier erreicht hatten. Im Raum dahinter brannten wieder die Kerzen, denn unter der Tür her drang ein rötlichgelber Schein, der nur von einem derartigen Licht stammen konnte. Auch vor der Tür war kein Laut zu hören, denn Justine Cavallo verhielt sich still.
    »Sie wird sich freuen, dich zu sehen!«, flüsterte ich ihm zu.
    »Na und?«
    »Sie wird dir auch Fragen stellen.«
    Er lachte. »Das kann sie. Ob ich ihr antworte, steht auf einem anderen Blatt.«
    »Wir werden sehen.«
    Da ich nichts mehr sagte, sah er sich bemüßigt, die Tür zu öffnen.
    Ein Luftzug entstand, der mit den Flammen der Kerzen spielte, sodass man das Gefühl haben konnte, in ein flackerndes Feuer zu gehen. Justine hatte es nicht bei zwei Kerzen belassen. Es war ihr gelungen, noch weitere aufzutreiben, und so tanzten sechs Flammen an den Dochten entlang. Bei der Explosion waren die meisten Fenster zerstört worden. Ich hatte keine heile Scheibe gesehen. Im Haus war es zugig gewesen, genau das würde es in den Räumen vor uns nicht sein, denn seltsamerweise hatte das Fenster hier dem Druck widerstanden.
    Der Knochensessel stand noch immer an seinem Platz. Auf ihm hatte Justine Cavallo gesessen. Sie würde sich hüten, dies noch einmal zu tun, denn wäre ich nicht gewesen, dann hätte der Sessel sie umgebracht. Wenn jemand auf ihm Platz nahm, der nicht würdig genug war, dann veränderte er sich und wollte diese Person töten.
    Dass Justine sich überhaupt hier noch
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