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1338 - Der Killer Suko

1338 - Der Killer Suko

Titel: 1338 - Der Killer Suko
Autoren: Jason Dark
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aufhalten konnte, hatte sie mir zu verdanken. Ich hatte ihr das Leben gerettet. Ich, der Geisterjäger, hatte dafür gesorgt, dass sie noch am Leben war. Eigentlich verrückt. Das ging wider meine Natur. Aber es war so gewesen, und ich hatte damit nur eine alte Schuld begleichen wollen, denn auch ich verdankte ihr mein Leben.
    Jetzt waren wir quitt, und ich war gespannt, wie die Zukunft für uns beide aussah.
    Justine Cavallo hatte sehr gelitten bei dieser »Sitzprobe«. Ich hatte sie noch nie so fertig erlebt. Es war fraglich, ob sie sich überhaupt wieder erholt hatte.
    Sie saß dort, wo sonst Godwin de Salier seinen Platz fand. Vor einem Tisch, auf einem Stuhl. Aber sie kümmerte sich nicht um die Bücher, die dort lagen. Sie hatte gehört, dass die Tür geöffnet worden war, und drehte jetzt langsam den Kopf nach links. So sah sie, dass Vincent van Akkeren als Erster den Raum betrat. Da ich dicht hinter ihm ging, bekam ich ihre Reaktion mit.
    Ob sie zuvor auch so steif auf ihrem Platz gesessen hatte, konnte ich nicht sagen. Jetzt allerdings saß sie unbeweglich, aber sie hatte den Kopf gedreht und starrte den Grusel-Star an. Das Licht einer Kerze erwischte auch ihr Gesicht und ihr Haar, das nicht mehr so blond aussah und einen rötlichen Schimmer erhalten hatte.
    Sie konnte nicht sprechen. Die Hände hatte sie zu Fäusten geballt, und sie öffnete nur allmählich ihren Mund, um das Wahrzeichen, ihre beiden Vampirzähne, zu präsentieren.
    Mit dem Fuß trat ich die Tür zu, packte van Akkeren mit der freien Hand an der Schulter und dirigierte ihn zu einem freien Stuhl. Er ließ sich auf den Sitz fallen.
    »Da bleibst du!«
    Er lächelte und nickte.
    Sein Lächeln gefiel mir nicht, aber das war mir in diesen Augenblicken egal. Ich wandte mich an Justine Cavallo.
    Sie kam mir zuvor. »Irre ich mich, oder hast du ihn dir wirklich geholt, Partner?«
    »Er ist es!«
    Sie lachte. Sie konnte nicht anders. Es war kein normales Lachen.
    Das Geräusch erinnerte mich mehr an ein Schreien, das aus dem weit geöffneten Mund drang. Dabei schüttelte sie den Kopf, als könnte sie das alles nicht richtig fassen.
    Weder van Akkeren noch ich gaben einen Kommentar ab. Wir schauten die Cavallo nur an. Ich kannte sie mittlerweile recht gut, und sie machte trotz des Gelächters auf mich den Eindruck einer Person, die noch nicht ihre gesamte Kraft zurückgefunden hatte. Sie wirkte schwächer als sonst, und sie schien die Zeit auf dem Knochensessel noch nicht verarbeitet zu haben.
    Es mochte auch an ihrer Psyche liegen, denn sie hatte sich eigentlich für unbesiegbar gehalten und hatte nun einsehen müssen, dass dies nicht so ganz stimmte.
    Das Lachen endete mit einem Senken des Kopfes, den sie dann auch schüttelte.
    »Was hat sie?«, fragte van Akkeren.
    »Sie freut sich.«
    »Warum?«
    »Über dich, mein Freund. Ja, sie freut sich über dich. Dass wir es geschafft haben. Es ist ein Traum, dich so zu sehen, van Akkeren. Ich kann es dir auch anders sagen. Du hast keine Chance gegen uns. Es ist in den letzten Wochen viel passiert, aber das ist jetzt vorbei. Ihr gebt nicht mehr den Ton an!«
    »Meinst du?«
    »Ja!«
    Van Akkeren sagte nichts. Er lachte nur glucksend und hörte auf, als sich Justine Cavallo erhob. Sie tat es langsam, weil sie ihm zeigen wollte, wer hier das Sagen hatte. Dabei ließ sie van Akkeren nicht aus den Augen.
    Ich verdrückte mich zur Seite, denn das hier war allein ihr Spiel.
    Da wollte ich ihr nicht im Weg stehen.
    Justine schob sich an der Tischkante vorbei und hatte jetzt freie Bahn. Die sechs Kerzen standen an verschiedenen Stellen im Zimmer verteilt, sodass ihr Licht überall hinfallen konnte. An manchen Stellen schwamm es gelbfleckig über den Boden hinweg. Dann sah es aus, als hätte sich dort zittriges Wasser versammelt.
    Van Akkeren beobachtete aus schmalen Augen das Geschehen.
    Er wusste, dass es jetzt um ihn ging, aber er zeigte keine Furcht und ließ Justine auf sich zukommen. Er versuchte auch nicht, sie durch Worte zu stoppen. Abwarten war wichtig.
    Sie veränderte ihre Richtung nicht. Schleichend wie eine Katze auf Beutezug durchquerte sie den zuckenden Schein der tanzenden Flammen. Die Arme hatte sie angewinkelt und die Hände in die Hüften gestemmt. Der Blick war starr nach vorn gerichtet, aber van Akkeren hielt sich tapfer. Er wich dem Blick nicht aus. Wer so reagierte, der war sich seiner eigenen Kraft schon bewusst.
    Nicht mal einen halben Meter entfernt von ihm blieb sie stehen.
    Er saß,
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