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1338 - Der Killer Suko

1338 - Der Killer Suko

Titel: 1338 - Der Killer Suko
Autoren: Jason Dark
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jetzt spüre ich einen gewaltigen Hunger in mir. Ich werde mich über ihn beugen und sein Blut bis zum letzten Tropfen trinken. Er wird zu einem Vampir werden, aber ich will ihn nicht.« Sie schüttelte heftig den Kopf. »Ich werde ihn dir überlassen, damit du ihm eine geweihte Silberkugel durch den Schädel schießen kannst.«
    ***
    Ja, meine Ahnung hatte mich nicht getrogen. So hatte ich mir den Fortgang ungefähr gedacht. Zugleich schoss mir durch den Kopf, welche Kurven das Leben doch oft drehte. Nie hätte ich gedacht, dass es einmal dazu kommen würde und ich van Akkeren so aus der Welt schaffen konnte. An alle möglichen Alternativen hatte ich gedacht, zumeist waren sie mit Kämpfen verbunden, in denen auch der Schwarze Tod eine Rolle spielte. Schließlich war er sein Herr und Meister. Dass es allerdings so kommen würde, das musste ich erst verdauen.
    Die Cavallo hatte den Kopf gedreht. »He, Partner, was schaust du so konsterniert?«
    »Das mache ich nicht.«
    »Was ist es dann?«
    »Ich denke nach.«
    Sie rümpfte die Nase und schleuderte zugleich ihre Haarflut zurück. »Wenn du nachdenkst, muss mir das nicht gefallen, Sinclair. Da habe ich meine Bedenken.«
    »Kann ich mir denken, denn wir sind einfach zu unterschiedlich.«
    »Gut.« Sie nickte mir zu. »Du willst also nicht, dass ich sein Blut trinke und dir damit die Chance gebe, ihn für alle Zeiten zu vernichten. Sehe ich das richtig?«
    »Das ist es nicht.«
    »Wie schön. Was dann?«
    »Ich traue dem Frieden nicht.«
    Sie schlug van Akkeren ins Gesicht. »Verdammt noch mal. Er liegt hier. Er kann nichts tun. Er ist unsere Beute. Ich kann mich an seinem Blut satt trinken und gebe dir die einmalige Chance, ihn für immer aus dieser Welt verschwinden zu lassen. Warum zögerst du? Bist du so lächerlich moralisch? Hast du deine Ansichten so hoch gehängt? Hier das Gute, da das Böse. Glaubst du nicht, dass es Grauzonen gibt?« Wieder musste sie scharf lachen. »Du enttäuschst mich, Partner.«
    Ich gab ihr keine Antwort. Irgendwie kam ich mir wie ein kleiner Junge vor, der vor seiner Mutter stand, weil er etwas ausgefressen hatte und jetzt nach Ausreden suchte.
    So etwas konnte natürlich dabei herauskommen, wenn man sich auf Blutsauger einließ, die eine völlig andere Denkweise hatten als ich. Wenn man es objektiv betrachtete, hatte Justine natürlich Recht.
    Besser konnten wir van Akkeren nicht loswerden. Er war unser Feind. Er hätte uns eiskalt abserviert, wenn es ihm möglich gewesen wäre. So hatten wir beide etwas davon.
    »Oder willst du mich daran hindern, sein Blut zu trinken?« Die Frage hatte wie eine Drohung geklungen.
    »Im Prinzip nicht.«
    »Dann ist ja alles klar.«
    »Ich denke nur darüber nach, ob es der richtige Weg ist«, gab ich leise zurück.
    »Ach. Noch immer deine Moral?«
    »Nicht unbedingt. Es könnte sein, dass wir ihn noch brauchen. Daran habe ich gedacht.«
    »Wozu denn? Er ist Abfall. Er hat alles versucht, und er hat verloren. So musst du es sehen.«
    Sie hatte ja Recht. Das stimmte alles. Nur baute sich in mir ein gewisser Widerstand auf. Es war diese innere Stimme. Das Bauchgefühl, das mich einfach nicht in Ruhe ließ. Ich befürchtete, einen Fehler zu machen, wenn wir so handelten, wie sich Justine Cavallo das vorstellte. Nur konnte ich das nicht begründen, und deshalb würde ich die Vampirin schwer davon überzeugen können.
    »Was ist nun?«
    Ich hob die Schultern. »Im Prinzip bin ich dafür. Aber ich habe trotzdem Probleme damit.«
    »Welche?«
    Ich atmete tief aus. »Tut mir Leid. Ich kann sie rational nicht begründen.«
    »So etwas hatte ich mir fast gedacht. Deine Moral, Sinclair…«
    Ich unterbrach sie mit scharfer Stimme. »Das hat damit nichts zu tun, verdammt. Es steckt eine Warnung in mir. Ich kann es dir nicht erklären, aber ich habe das Gefühl, dass wir einen Fehler machen.«
    »Es ist kein Fehler, einen Feind aus dem Weg zu schaffen«, erklärte sie mit harter Stimme.
    Ich kannte sie. Justine hatte sich entschlossen, den Weg zu gehen.
    Und sie würde davor nicht zurückschrecken.
    Van Akkeren lag auf dem Tisch. Er hatte alles gehört und seinen Kopf so gedreht, dass er zur Seite und damit mich anschauen konnte. Ich merkte auch, dass er meinen Blick suchte, als wollte er mir noch etwas Bestimmtes mitteilen, bevor es mit ihm zu Ende ging.
    Justines Finger griffen in sein Haar. Sie zerrten den Kopf von der Tischplatte weg. Damit wollte sie ihn in die richtige Position für den Biss bringen.
    Es
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