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1338 - Der Killer Suko

1338 - Der Killer Suko

Titel: 1338 - Der Killer Suko
Autoren: Jason Dark
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antreten.
    Ich ging nicht über den normalen Weg. Er war mit kieselähnlichen Steinen bestreut. Sie hätten beim Laufen unter meinen Sohlen zu stark geknirscht.
    Die Templer würden es mir verzeihen, wenn ich die gepflegten Gartenteile benutzte. Dort war die Erde weich und…
    Meine Gedanken stockten.
    Etwas hatte mich irritiert.
    Ein Funke, ein Lichtblitz. Als hätte jemand für einen winzigen Moment ein Feuerzeug angezündet.
    Diese kurze Spanne hatte mir ausgereicht, um zu erkennen, wo dieser Vorfall stattgefunden hatte. An der Kapelle. In ihrer direkten Nähe, und wahrscheinlich vor dem Eingang.
    Van Akkeren?
    Ich konnte mir keinen anderen Menschen vorstellen. Ich kannte auch seine Gier. Zwar hatte er mich gesehen und musste damit rechnen, dass ich ihm auf den Fersen war, aber ihm bot sich auch die Chance, in die Kapelle einzudringen und möglicherweise nach den Gebeinen der Maria Magdalena zu suchen oder die Kapelle selbst zu zerstören. Einem Menschen wie ihm traute ich alles zu.
    Ich huschte geduckt auf das Ziel zu. Wartete auch auf das Knarren einer Türangel. Vergeblich. Es blieb trotzdem nicht still. Meine Ohren erreichte ein dumpfer Laut. Als hätte jemand gegen ein Stück Holz geschlagen. Die Tür bestand aus Holz.
    Die Kapelle konnte von zwei Seiten betreten werden. Direkt vom Kloster aus und auch hier vom Garten her. Es gereichte mir zu meinem Vorteil, dass ich mich hier bei den Templern auskannte und wusste, wie ich laufen musste.
    Auch jetzt gab es für mich keine Probleme. Ob man mich hörte oder nicht, war mir egal, denn ich wusste inzwischen, dass sich jemand an der Tür zur Kapelle befand. Ich sah sogar die Bewegung, so nahe war ich inzwischen an ihn herangekommen.
    Noch im Laufen holte ich meine Lampe hervor. Ich schaltete sie ein, der Strahl wurde zu einem Fächer, hell genug, um auch in einiger Entfernung ein Ziel zu treffen.
    Es war die Eingangstür zur Kapelle.
    Davor stand ein Mann.
    Er hatte mir zunächst den Rücken zugedreht. Als ihn allerdings der Lichtschein traf, wirbelte er herum. Mein Adrenalinspiegel stieg, denn ich schaute genau auf die Gestalt des Grusel-Stars!
    ***
    Meinen Lauf stoppte ich nicht. Ich zog nur meine Beretta, und den nächsten Befehl verstand er bestimmt.
    »Keine Bewegung!«
    Van Akkeren tat es. Er stand da wie vom Blitz getroffen. Leicht geduckt, die Hand halb vor seinen Augen. Er hatte sich auch etwas nach rechts gedreht, so wirkte er auf mich wie ein Mensch, der im nächsten Moment einen Fluchtversuch starten würde.
    Der würde ihm nicht gelingen!
    Ich ging jetzt langsamer auf ihn zu. In meinem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Es war so verdammt einfach gewesen, ihn zu finden und in die Enge zu treiben. Das wollte mir eigentlich nicht in den Kopf. Ich hatte van Akkeren als raffinierter eingeschätzt. Er musste die Übersicht verloren haben. Seine Gier war einfach zu groß gewesen. Möglicherweise hatte er mich auch nicht ernst genug genommen, was mich natürlich nicht störte, sondern von Vorteil war. Der Grusel-Star musste sich in einem Rausch befunden haben, wahrscheinlich dadurch ausgelöst, dass es ihm und Saladin gelungen war, einen so großen Sieg zu erringen, denn die Hälfte des Klosters war nun mal zerstört worden.
    Als ich nahe genug an ihn herangekommen war, senkte ich die Lampe wieder. Die Beretta hielt ich allerdings schussbereit, und das wusste er auch.
    Auch van Akkeren ließ seine Hand sinken. Er wusste, wie er sich verhalten musste, und er spreizte seine Arme ab.
    Ich musste erst mal zu Atem kommen und mich beruhigen. Es dauerte nicht lange, da hatte ich die Sprache wiedergefunden.
    »Hast du es mir wirklich so leicht gemacht, van Akkeren? Das kann ich mir kaum vorstellen. Du wusstest doch, dass ich dich entdeckt habe und dich suchen würde. Ich an deiner Stelle hätte die Flucht ergriffen.«
    Nach dieser Ansprache gab ich ihm Gelegenheit zu einer Antwort, die mich noch nicht sofort erreichte. Er wartete zunächst mal ab und hielt auch den Mund geschlossen.
    Obwohl ich sein Gesicht nicht direkt anleuchtete, war es gut für mich zu erkennen. Die helle Haut, die Schatten darauf, die Furchen und Falten, die sich wie schmale Gräben hineingeschnitten hatten, die breite glatte Stirn, das dichte und hochgekämmte Grauhaar, das die Stirn noch größer wirken ließ – all das kam hier zusammen und bildete den Menschen Vincent van Akkeren.
    Ja, er war ein Mensch!
    Kein Dämon, aber deswegen war er nicht weniger gefährlich, denn er hatte sich
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