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1335 - Mandragoros Liebeshexe

1335 - Mandragoros Liebeshexe

Titel: 1335 - Mandragoros Liebeshexe
Autoren: Jason Dark
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ich zwinkern, danach allerdings blickte ich starr in die Richtung. Ich sah zwar keine nackte Frau, dafür jedoch eine Bewegung im Wald, und die konnte durchaus von dieser seltsamen Person mit den blonden Haaren stammen.
    Sie huschte durch den Wald. Sie war schnell, und wenn mich nicht alles täuschte, war sie auch nicht mehr nackt, denn etwas um sie herum flatterte wie ein zu weit geschnittenes Kleid oder ein Umhang.
    Dann war sie plötzlich weg!
    Ich atmete tief durch. Ob mir das Versteckspiel Spaß bereitete, war hier nicht die Frage. Ich dachte vielmehr daran, ob diese geheimnisvolle Person etwas mit den beiden schrecklichen Morden zu tun hatte. Diese Möglichkeit schloss ich jedenfalls nicht aus.
    Links oder rechts?
    Von mir aus gesehen an der linken Seite hatte ich die Frau entdeckt. Das war für mich ein Grund, nach links zu fahren.
    Konnte ja sein, dass ich Glück hatte und die Hütte erreichte.
    Wenn nicht, musste ich eben woanders suchen.
    Ich stieg wieder in den Rover, startete und drehte das Lenkrad nach links. Spätestens ab jetzt wurde die Reise zu keiner Urlaubsfahrt für mich. Es war zwar nicht viel geschehen, aber das Wenige reichte aus, und so war ich sehr auf der Hut und verdammt aufmerksam, was meine waldreiche Umgebung anging.
    Der Weg wuchs zu. Ja, die Büsche und das Gestrüpp, aber auch das Unterholz waren stark gewuchert. So kam ich nicht davon, denn immer wieder patschten die Enden der Zweige gegen die Karosserie. Ich hielt die Augen weit offen und stellte sehr bald fest, dass der Wald tatsächlich dunkler und tiefer wurde. Auch der helle Sonnenschein richtete da nicht besonders viel aus.
    Der größte Teil von ihm verlor sich auf dem Weg nach unten, sodass der Schein nur in gewisser Höhe wie ein Gespinst zurückblieb.
    Jetzt nahmen auch die Kurven zu. Und sie wurden enger. Ich lenkte mal nach rechts, dann wieder nach links und hatte die Hoffung schon beinahe verloren, als ich vor mir eine helle Stelle erkannte, die zunächst nur ein Fleck war, sich beim Weiterfahren aber immer mehr hervorkistallisierte, sodass mir die Lösung schnell präsentiert wurde.
    Der Weg führte tatsächlich auf eine Lichtung zu. Da konnte ich mir leicht vorstellen, dass ich dort so etwas wie eine Jagdhütte fand.
    Am Ende öffnete sich der Weg wie ein Trichter, und als ich nach vorn blickte, da sah ich tatsächlich die Hütte auf der mit Gras bewachsenen Lichtung.
    Mit dem Begriff Hütte hätte ich den Bau vielleicht beleidigt. Er war bereits so groß, dass er den Namen Haus verdiente. Man hatte es aus Holz gebaut. Baumstamm lag über Baumstamm. Die Zwischenräume waren mit Moos oder Gras abgedichtet worden, und das Dach war leicht schräg. Ich sah eine Tür, mit Glas bestückte Fenster, die jedoch keinen Einblick in das Innere zuließen, weil Gardinen davorhingen.
    Als Mordstätte erschien mir dieser Ort nicht eben geeignet, aber darauf nahmen Killer in der Regel keine Rücksicht.
    Ich stieg wieder aus dem Rover und erlebte fast die gleiche Stille wie beim ersten Mal. Abgesehen vom Zwitschern der Vögel natürlich.
    Ich hatte den Wagen so abgestellt, dass er vom Eingang aus gesehen werden musste und auch aus den Fenstern, die auf dieser Seite lagen. Aber es bewegte sich nichts.
    Ich dachte wieder an die nackte Frau. Sie war wie eine Spukgestalt erschienen und ebenso wieder verschwunden. Aber sie war keine feinstoffliche Erscheinung gewesen. Da kannte ich mich aus.
    Sie gehörte zu den Personen, die sicherlich geschickt worden waren, um…
    Etwas in meinem Kopf hakte. Der Gedankengang brach abrupt ab. Eine Idee breitete sich aus, die ich auch verfolgte.
    Geschickt worden! In den Wald hineingeschickt, um dort irgendetwas zu tun. Aber was?
    Zwei Morde waren passiert. Meine Überlegungen rollten weiter.
    Sie konnten nur ein bestimmtes Ende haben, und das war nicht eben fröhlich. Das bereitete mir sogar Magendrücken.
    Sollte diese rätselhafte Frau, die ich gesehen hatte, eventuell die Mörderin sein?
    Bei diesem Gedanken wurde mir schon etwas blümerant zu Mute. Vorstellen konnte ich es mir nicht. Daran wollte ich nicht denken. Ich hatte schon zu oft in meiner Laufbahn erlebt, wie stark das Unvorstellbare plötzlich vorstellbar geworden war und ich letztendlich vor den Trümmern meiner eigenen Überlegungen stand.
    In der Zwischenzeit war ich auf das Haus zugegangen. Ich hatte meinen Gedankengang verloren. Ich wollte noch über etwas nachdenken, was mir durch den Kopf geschossen war.
    Leider kam ich nicht
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