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1335 - Mandragoros Liebeshexe

1335 - Mandragoros Liebeshexe

Titel: 1335 - Mandragoros Liebeshexe
Autoren: Jason Dark
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Der etwas breite Mund passte zu der Nase, die den richtigen Schwung besaß.
    Doch faszinierend waren die Augen dieser Frau, nicht nur groß, sondern auch von einer seltenen Klarheit mit leicht grünlich schimmernden Pupillen, als wollte sie durch diesen Ausdruck andeuten, woher sie wirklich stammte.
    Er wusste es nicht. Er hatte keine Antworten bekommen. Er hatte sie schon als Liebeshexe aus dem Wald angesehen, in dem sie sich über lange Zeit versteckt gehalten hatte.
    Vor der offenen Tür blieb sie stehen. Sie sagte nichts und schaute zu Luke rüber. Die Arme hatte sie angewinkelt und die Hände in die schmalen Hüften gestemmt.
    »Wer hat angerufen, Luke?«
    Simmons winkte ab. »Ein Bekannter. Er wollte, dass ich noch bei ihm vorbeischaue.«
    »Und? Machst du es?«
    »Das weiß ich noch nicht«, erwiderte er locker. »Es ist zudem nicht wichtig. Zunächst einmal zählen nur wir. Alles andere kannst du wirklich vergessen.«
    »Wenn du meinst.«
    »Doch das meine ich. Jetzt gibt es nur uns beide. Und mein Telefon habe ich abgestellt.«
    »Das ist gut.«
    »Dann komm her.« Er streckte ihr die Arme entgegen. »Ich habe lange genug gewartet, und du hast mir für heute Nacht etwas Besonderes versprochen.«
    »Stimmt«, flüsterte sie. »Es soll auch etwas Besonderes sein.«
    Mehr brauchte sie nicht zu sagen. Sie bewegte sich auf ihn zu. In der Hütte war es nicht dunkel, aber auch nicht unbedingt hell. Die auf alt gemachte Laterne unter der Decke reichte als Quelle soeben aus, um eine schummrige Atmosphäre zu schaffen.
    Manchmal hatte Simmons an einen Traum gedacht, wenn er diese Frau gesehen hatte. Aber es war kein Traum. Das merkte er mit jedem Schritt, den sie näher auf ihn zukam. Sie war das Leben, das pralle Leben. In ihr brodelte und kochte es, und er merkte, dass sich etwas in seiner Kehle immer mehr verengte. Er war kaum in der Lage, richtig zu atmen und spürte, dass es hinter seinen Schläfen zuckte und leicht hämmerte.
    Diese geheimnisvolle Frau in die Arme zu schließen, das war das Allerhöchste für ihn. Er kannte nur ihren Namen und wusste nicht mal, wie alt sie war. Das konnte er nur schätzen. Dreißig Jahre möglicherweise, vielleicht auch jünger. Jedenfalls war sie für ihn perfekt. In seinem bisherigen Leben hatte er nichts Perfekteres gesehen. Liane ließ ihn die eigene Frau vergessen.
    Sie trat dicht an die Couch heran. Da blieb sie stehen und schaute mit ihren grasgrünen Augen auf ihn nieder.
    »Und jetzt?«, fragte er.
    »Überlässt du alles mir.«
    Genau diese Antwort hatte er erhofft. Er fühlte sich plötzlich wie jemand, bei dem uralte Träume vor der Erfüllung standen.
    Das war ein Wahnsinn! Einfach unglaublich, was er hier erleben durfte. Schon die nächsten Worte sorgten dafür, dass er sich noch wohler fühlte.
    »Leg dich bitte auf den Rücken…«
    »Sicher.« Er hob die Beine an und nahm die Haltung ein, die Liane sich gewünscht hatte.
    Von unten her schaute er sie an. Er sah ihre Brüste, die hell und zugleich etwas grünlich schimmerten. Er suchte nach einem Vergleich, und ihm fiel ein, dass diese Farbe auch etwas mit dem Licht zu tun hatte, das er manchmal im Wald gesehen hatte, wenn das Sonnenlicht sich seinen Weg durch die Lücken bahnte und dem Gelände ein so wunderbares Aussehen gab, für das er nur den Begriff verwunschen fand.
    Auch Liane war verwunschen. Eine Fee, die in den Tiefen der Wälder gelebt und nun ihren Weg zu den Menschen gefunden hatte. Als wäre sie von einer Liebesgöttin geschickt worden.
    Sehr langsam ging sie in die Knie. Simmons rechnete damit, dass sie damit beginnen würde, ihn auszuziehen. Zumindest wünschte er sich das. Aber das passierte nicht, denn sie hatte etwas ganz anderes mit ihm vor. Da knöpften keine Finger das Hemd auf, denn sie legte sich über und auf ihn. So schob sich ihr Gesicht an ihn heran, und schon bald schwebten die Augen mit dem klaren grünen Blick dicht über ihm, sodass er das Gefühl bekam, darin zu ertrinken.
    Luke hatte die Realität vergessen. Er war tatsächlich in den Bann dieser Frau geraten. Seine Hände lagen auf ihrem nackten Rücken.
    Er spürte dort die Wärme der Haut, als er über sie hinwegstreichelte. Sie war so weich unter seinen Fingern.
    Die Augen faszinierten ihn. Sie waren und blieben starr auf ihn gerichtet, als wollten sie alles in seinem Gesicht durchforschen und jede Pore der Haut untersuchen.
    Nie zuvor hatte sich Simmons in einer derartigen Lage befunden.
    Er war ein Mensch, doch er fühlte
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