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1333 - Im Bann des Psichogons

Titel: 1333 - Im Bann des Psichogons
Autoren: Unbekannt
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Du bist für psionische Strahlung nicht anfällig. Gucky muß gerettet werden. Ist dir deine Aufgabe klar?"
    „Völlig", antwortete der Roboter. „Ich muß den Fremden ausschalten, ohne Gucky in Gefahr zu bringen."
    „Ausgezeichnet", lobte Bull. „Nur auf Gucky kommt es an. Du hast freie Hand. Der Zylinder und sämtliche Einrichtungen in seinem Innern können bedenkenlos beschädigt oder zerstört werden. Den Fremden - falls es überhaupt ein organisches Lebewesen ist und nicht nur ein Automat - hätte ich gern lebendig. Aber Guckys Sicherheit und Unversehrtheit kommt an erster Stelle."
    „Alles klar", sagte der Roboter. „Ich fange jetzt an."
    Er setzte sich summend in Bewegung und glitt eine Handbreit über dem Boden auf die graue Wand des Zylinders zu. Vexel stand noch immer reglos und folgte der Maschine mit glänzenden Augen. Der Radiokom meldete sich mit aufgeregtem Piepsen.
    „Wer will da was?" erkundigte sich Bull.
    „Mana Io", kam die Antwort. „Ich habe Neuigkeiten für dich. Das Dorf ist in Aufbruchstimmung. Mit Wagen, Reittieren und zu Fuß wird nach Süden aufgebrochen.
    Poxner, der Walter des Dorfes, führt den Zug an. Es geht zum Ort, den nur Granjcar sieht."
    „Mahlzeit", brummte Reginald Bull. „Das hat uns gerade noch gefehlt."
     
    *
     
    Der Roboter hatte den Zylinderstumpfzweimal umkreist.
    „Keine außergewöhnliche Indikation", meldete er. „Im Innern des Zylinders rührt sich nichts. Ich dringe durch das Loch in der oberen Abdeckung ein."
    „Verstanden", sagte Bull. „Laß mich sehen, was es da drinnen gibt."
    Inzwischen mußte es Vexel gelungen sein, den Priester wieder zu sich zu bringen. Bull hatte sich in den vergangenen Minuten nicht um die beiden gekümmert. Aber jetzt hörte er Sarrex' Stimme - aufgeregt, abgehackt, vorwurfsvoll.
    „Was spricht er?" fragte Bull.
    Die Audiokomponente des Translators war ausgeschaltet, aber der Pikosyn hatte das Gespräch mitgeschnitten.
    „Er wirft Vexel frevelhaftes Verhalten vor", bekam Bull zu hören. „Er erklärte ihm, er habe nichts an dem Ort, den nur Granicar sieht, verloren. Er wirft ihm vor, er hätte zu dir von dem Pelzigen gesprochen."
    „Schalt' um", verlangte Bull. „Ich habe ihm etwas zu sagen."
    Er trat auf die beiden Nafor zu. Sarrex lag noch immer am Boden, alle viere von sich gestreckt. Aber den langen Hals hatte er schon wieder in die Höhe gereckt, und die großen Augen wiesen nur noch einen ganz schwachen Gelbton auf.
    „Hör zu, Priester", begann Bull, und der Translator übersetzte: „Du hast diesem jungen Xamder nichts vorzuwerfen. Du selbst hast mir von dem Pelzigen erzählt, erinnerst du dich? Und wenn nicht Vexel hiergewesen wäre, um dich aufzufangen, als du vor Angst und Schreck von deinem Malauri fielst, dann hättest du dir vermutlich den Hals gebrochen."
    Das war erstens gelogen und zweitens dick aufgetragen. Vexel und Sarrex blickten gleichermaßen verwirrt. Sarrex öffnete den Mund und wollte etwas sagen, aber im gleichen Augenblick trat wieder jene eigenartige, angsterfüllte Starre in seinen Blick, die Bull schon mehrmals beobachtet hatte. Auch Vexel zuckte zusammen. Hinter Bull sagte die Stimme des Roboters: „Video steht. Wie ist der Empfang?"
    Reginald Bull wandte sich um und sah, was die beiden Nafor in Schrecken versetzte.
    Dort, wo er vor ein paar Augenblicken noch gestanden hatte, schwebte eine mehrere Quadratmeter große Videofläche in der Luft. Für Vexel und Sarrex mußte sie ein Produkt der Magie sein; denn sie verstanden nichts von holographischer Projektion, von Computerkommunikation, von vertauschbaren Master/Slave-Relationen und asynchronem Datenaustausch.
    Das Bild zeigte eine eintönige Landschaft: rechts eine Wand, links eine Wand, einen mit Schmutz bedeckten Boden und eine kahle Decke. Beleuchtet wurde die Szene von den Lampen und Scheinwerfern, mit denen der Roboter reichlich ausgestattet war.
    „Das Bild ist einwandfrei", sagte Bull. Für die beiden Xamder mußte es aussehen, als spräche er zu einem Unsichtbaren. „Eintönig zwar, aber gut."
    „Ich habe die Topographie ausgelotet", erklärte der Roboter. An der Art, wie sich das Bild veränderte, war zu erkennen, daß er sich langsam vorwärtsbewegte. „Es gibt mehrere Ebenen, mindestens zwei sogar unter dem Niveau des Waldbodens. Ich suche nach Durchgängen, die die Ebenen miteinander verbinden. Nach meiner Ansicht handelt es sich bei diesem Gebilde um einen Teil der Innenausstattung eines Raumschiffs. Die Wände sind
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