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1333 - Im Bann des Psichogons

Titel: 1333 - Im Bann des Psichogons
Autoren: Unbekannt
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er den Fremden hier vorfand, wie er erwartete, dann würde er ihn mit geharnischten Worten zur Rede stellen.
    Bull nahm das Gravo-Pak in Betrieb und hob vom Boden ab. Augenblicke später erschien Sarrex am Rand der Senke. Er hielt kurze Zeit an, blickte in die Tiefe und stieß sodann das rechte Hinterbein seinem Reittier in die Flanke, um es zum Weitergehen zu bewegen. In die Höhe sah er nicht.
    Das Malauri trug einen seltsam geformten Sattel, der es dem Nafor ermöglichte, Hinterund Vorderbeine während des Reitens bequem unterzubringen. Der gedrungene Leib des Reiters lag flach auf dem Rücken des Tieres. Sarrex' geschwungener Hals ragte an die zwei Meter weit in die Höhe und pendelte im Rhythmus des Trotts, den das Malauri anschlug, hin und her. Es war ein sehenswerter Anblick, zumal der Priester es sich nicht hatte nehmen lassen, seine mit Zierrat und Ornamenten versehene Amtskleidung anzulegen.
    Bull schwebte hinter dem merkwürdigen Gespann her. Der Priester kontrollierte sein Reittier mittels einer Stange, die er in der Klaue des rechten Vorderfußes hielt. Das andere Ende der Stange war am Geschirr des Malauri befestigt, das sich dem Tier wie ein Kranz um den Hals schlang. Bull fiel auf, daß Sarrex die Stange immer schärfer anzog, je näher er dem Zylinderstumpf kam. Offensichtlich war es auch ihm, dem Priester, in der Nähe des Ortes, den nur Granjcar sieht, nicht ganz geheuer.
    Für Reginald Bull war es Zeit einzugreifen. Er brauchte Informationen von Sarrex. Es konnte nicht schaden, wenn er ihm ein wenig Furcht einjagte. Er schaltete die Kombiwaffe auf Desintegrator-Modus. Der Priester gab einen gurgelnden Schrei von sich, als unmittelbar vor ihm der untere Teil eines Baumstamms plötzlich zu existieren aufhörte.
    Ihres Halts beraubt, neigte sich die Krone mitsamt dem Stammrest zur Seite und stürzte rauschend zu Boden. Sie fiel so, daß sie Sarrex den Weg versperrte. Es war kein großer Baum, den Bull sich ausgesucht hatte. Die Vegetation innerhalb der Senke war dürftig.
    Sarrex hätte das Hindernis leicht umreiten können. Aber das Entsetzen hatte ihn so sehr gepackt, daß er sein Malauri herumriß und weiter nichts im Sinn hatte, als so schnell wie möglich den Weg wieder zurück zu reiten, den er gekommen war.
    Das allerdings war nicht nach Reginald Bulls Plan. Er sank herab und blockierte dem Priester den Weg. Das gab Sarrex den Rest. Vögel flogen und Insekten, aber Wesen, die sprechen konnten, hatten in der Luft nichts zu suchen. Der Priester schrie ein zweites Mal auf. Vor Entsetzen streckte er die unteren viere von sich und riß die Halsarme in die Höhe, um sich mit den Händen die Augen zu bedecken.
    „Du hast nichts zu fürchten, Sarrex", sagte Bull auf Sothalk. „Ich will dir nur ein paar Fragen stellen."
    Zögernd ließ der Priester die Arme sinken. Die großen Augäpfel hatten sich gelblich verfärbt; die Pupillen waren trübe geworden. Sarrex zitterte vor Angst am ganzen Leib.
    Von den Falten des Halses tropfte der Schweiß.
    „Was weißt du über den Pelzigen?" fragte Reginald Bull.
    „Ich ... weiß nichts ... gar nichts", gurgelte Sarrex. Er war so durcheinander, daß er sich seiner Muttersprache bediente, die Bulls Translator erst übersetzen mußte.
    Bull richtete den Lauf der Waffe in die Höhe und drückte ab. Ein dicht belaubter Zweig stürzte herab und traf Sarrex auf den Schädel. Der Zweig war leicht, und das Laub dämpfte den Aufprall, aber Sarrex' Schweißfluß verstärkte sich.
    „Halt ein", bettelte er mit dumpfer, bebender Stimme. „Ich will dir alles sagen, was ich weiß ..."
    Und dann berichtete er über der seltsamen Besuch des Pelzigen, der die Götter gelästert hatte.
     
    *
     
    Vexel sah den Fremden am Hang der Senke stehen, und vor ihm hielt Sarrex auf seinem Malauri, die Augen gelb vor Angst, und erzählte, daß ihm die Worte gar nicht schnell genug über die Lippen kommen konnten. Der Priester sprach xamdisch, und als Vexel, der inzwischen sein Reittier zurückgelassen hatte, nahe genug heran war, da konnte er recht gut hören, was Sarrex sagte. Er hätte sich vor Staunen um ein Haar verraten. Sarrex erzählte von dem Pelzigen! Er berichtete alles, was er wußte, selbst die kleinste Einzelheit. Und gestern hatte er den Xamdern aufgetragen, den Fremden gegenüber kein Wort von dem Pelzigen zu sagen!
    Vexel sah den umgestürzten Baum und den frischen Zweig, der auf der Kruppe des Malauri lag. Er konnte sich darauf keinen Reim machen. Aber er sah, daß der
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