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1331 - Zu Ehren Ijarkors

Titel: 1331 - Zu Ehren Ijarkors
Autoren: Unbekannt
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jeden Fall wird sie die Kruste von Pailliar aufreißen. Der Fallout wird die ganze Welt derart verseuchen, daß alles Leben erlöschen wird."
    „Eine Stunde?" ächzte der Anführer des Hatuatano entsetzt.
    „Vielleicht noch weniger", antwortete der Tormeister. Sein Bild verschwand von einer Sekunde zur anderen.
    „Warte", schrie Lainish. „Wir müssen noch mehr wissen, noch sehr viel mehr."
    Er eilte unwillkürlich auf den Eingang des Tores zu, wurde jedoch plötzlich von einer unsichtbaren Kraft zurückgeschleudert. Er flog mehrere Meter weit durch die Luft und landete unsanft neben Roi Danton auf dem Boden.
    „Wie sollen wir dem Tormeister und den anderen Nakken helfen, wenn wir das Tor nicht betreten können?" fragte Dokroed. Er blickte den Terraner hilfesuchend an. Er schien vergessen zu haben, daß er bisher als Kodexwahrer und Anführer der Somer die maßgebliche Persönlichkeit auf Pailliar gewesen war, der für sich in Anspruch genommen hatte, über alles und alle bestimmen zu können.
    „Deine Freundin hat dich verraten", sang Salaam Siin mit kräftiger, durchdringender Stimme. „Nicht Roi Danton oder ich verweigern Ijarkor die Ehre, die ihm gebührt, sondern eine Gavvron. Der Anführer des Hatuatano wird seine Anschuldigungen gegen uns fallen lassen müssen."
    „Und er wird sich dafür entschuldigen müssen, daß er Lügen über uns verbreitet hat", fügte Roi Danton hinzu.
    Lainish hob die Hände und legte sie sich an den Kopf.
    „Habt ihr den Verstand verloren?" keuchte er. „Das alles spielt doch keine Rolle mehr, wenn das Tor innerhalb der nächsten Stunde explodiert und den ganzen Planeten vernichtet."
    „Damit hast du zweifellos recht", stimmte der Singlehrer der Ophaler zu. Er blickte zu dem fernen Camp hinüber, konnte jedoch keine Einzelheiten erkennen. Aus der Ferne schien es so, als sei bei den 150.000 Sängern alles in Ordnung.
    „Ich ziehe alle Kräfte zusammen", erklärte Dokroed, der sich allmählich von dem Schock erholte, den er erlitten hatte. Er eilte zu seinem Gleiter hinüber und erteilte seinem Adjutanten den Befehl, sämtliche Somer beim Heraldischen Tor zusammenzuziehen.
    „Sie müssen sofort kommen", rief er. „Und sie sollen alles Material mitbringen, das wir für einen Sturm auf das Heraldische Tor benötigen. Wir werden die Energiebarriere durchbrechen."
    Er blickte auf sein Chronometer und fügte hinzu: „Die Aktion muß nach spätestens dreißig Minuten abgeschlossen sein."
    „Er ist verrückt geworden", summte Salaam Siin leise. „Er weiß doch genau, daß er in so kurzer Zeit gar nicht alle Somer hier zusammenziehen und einen Angriff organisieren kann. Wir müssen es auf eigene Faust versuchen."
    Auch Dokroed erkannte, daß er sofort etwas unternehmen mußte. Er rief alle Somer zusammen, die mit ihnen gekommen waren.
    „Wir stürmen das Tor", befahl er, gab das Zeichen zum Angriff und rannte mit allen anderen gegen eine unsichtbare Energiewand, die sich als unüberwindlich erwies und ihn ebenso zurückschleuderte wie zuvor Lainish. Auch seinen Soldaten erging es nicht anders. Sie wirbelten im hohen Bogen durch die Luft, und es war ein Wunder, daß keiner von ihnen ernsthaft verletzt wurde.
    Danach befahl der Kodexwahrer seinen Leuten, es mit einem der Gleiter zu versuchen.
    Das Experiment endete, wie nicht anders zu erwarten, mit einem totalen Fehlschlag. Der Bug des Antigravgleiters wurde von einer unsichtbaren Riesenfaust förmlich zertrümmert, die Maschine flog mehrere Meter weit zurück und stürzte dann krachend zu Boden.
    „Es ist aus", wimmerte Lainish. Der Zwerg-Gavvron versetzte den Trümmern des Gleiters einen Tritt. „Und ich habe den Elfahder mit denn Raumschiff weggeschickt. Ich habe keine Möglichkeit, diesen sterbenden Planeten zu verlassen."
    Er blickte Roi Danton haßerfüllt an.
    „Und das alles nur wegen deiner Hinterhältigkeit", klagte er ihn an.
    Der Netzgänger lachte ihm ins Gesicht.
    „Du weißt nicht mehr, was du redest. Eine Gavvron hat die Nakken angegriffen. Eine Gavvron ist für die Gefahr verantwortlich, die nun dem Planeten droht. Und sie scheint dir recht nahezustehen. Und du wagst es, mich anzuklagen?"
    Roi Danton drehte ihm den Rücken zu.
    „Komm", bat er Salaam Siin. „Wir gehen zu deinen Sängern."
    Der Singlehrer folgte ihm, obwohl er nicht begriff, weshalb der Terraner diese Entscheidung getroffen hatte.
    „Gibst du auf?" fragte er, als sie etwa die halbe Strecke zum Camp zurückgelegt
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