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1331 - Zu Ehren Ijarkors

Titel: 1331 - Zu Ehren Ijarkors
Autoren: Unbekannt
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projizierte Bild war etwa fünfzig Meter hoch, und es war schlecht koordiniert, denn der Kopf der Gestalt schwebte etwa zwanzig Meter neben dem Rumpf.
    Gelächter kam auf.
    „Das sollte wohl nur ein Witz sein", vermutete ein Gavvron.
    Und dann erschien Ijarkor in seiner Rüstung.
    Es war eigentlich mehr eine Art fliegender Festung, die durch nichts erkennen ließ, wie der Ewige Krieger aussah. Sie war aus rostrotem Material gefertigt, war etwa drei Meter hoch und hatte an ihrer Basis einen Durchmesser von ebenfalls etwa drei Metern. Sie wirkte wie ein zu dick geratener Bowling-Kegel, der mit einer Unzahl von Auswüchsen, Vertiefungen und antennenähnlichen Gebilden versehen war.
    Salaam Siin und die beiden Terraner wußten, daß diese Rüstung eine schier unverwundbare Kampf- und eine perfekte Illusionsmaschine war. Ijarkor konnte damit jede gewünschte Holographie projizieren, so hoch wie ein Heraldisches Tor, oder so winzig wie ein Siganese.
    Doch jetzt schien er Schwierigkeiten zu haben, die Projektionen zu steuern. Er versuchte es mit der Abbildung eines Pterus, hatte aber auch dabei kein Glück. Das Bildnis zerfloß, ohne daß Einzelheiten erkennbar wurden.
    „Irgend etwas stimmt nicht mit ihm", stellte Ronald Tekener fest.
    „Ich habe das Gefühl, daß eine ganze Menge nicht stimmt", sagte Roi Danton.
    Die fliegende Rüstung kam langsam aus dem Königstor hervor, verharrte auf der Stelle und stürzte plötzlich scheppernd auf den Boden. Dann rutschte sie einige Meter weit klirrend nach vorn und erhob sich wieder in die Luft.
    Die Projektion von drei in den Himmel zeigenden Pfeilen entstand über der Rüstung, aber auch sie blieb nur für einige Sekunden, dann löste sie sich wieder auf.
    „Hat er den Verstand verloren?" flüsterte Roi Danton. „Er muß doch wissen, daß er mit dieser kläglichen Darstellung alles andere als Eindruck auf die Zuschauer macht."
    „Und das am Vorabend des Spieles." Salaam Siin hob seine Tentakel zum Kopf. Er wußte nicht, was er von dem Gebaren des Ewigen Kriegers halten sollte.
    Die Menge wurde immer unruhiger. Lange genug hatte sie auf die Rückkehr Ijarkors gewartet. Immer wieder war sie Gerüchten über seine Mission ausgesetzt gewesen. Nun wollte sie endlich aus seinem Munde hören, was mit der Superintelligenz war.
    „Ijarkor, rede doch endlich", forderte ein Gavvron. Er war ebenfalls auf das Dach einer Bude geklettert. Aufgeregt winkte er mit den Armen zum Ewigen Krieger hinüber. Das mißglückte Schauspiel Ijarkors ermutigte ihn offenbar zu seiner Aufforderung.
    Einige Somer griffen seine Worte auf und wiederholten sie im Chor.
    „Was ist los?" fragte ein Elfahder. „Da stimmt doch etwas nicht."
    „Vielleicht steckt Ijarkor gar nicht in seiner Rüstung?" meldete ein Ophaler Zweifel an.
    „Aber sicher doch", rief ein älterer Gavvron. „Sonst hätten die Animateure es uns schon gesagt."
    Ein Großteil der Zuschauer erwartete, daß Ijarkor aus seiner Rüstung hervorkommen und sich zeigen würde. Doch sie wurden enttäuscht.
    Ein scharfes Zischen ertönte, und dann wurde es totenstill vor dem Königstor.
    Sekunden verstrichen, ohne daß etwas geschah, dann erklärte Ijarkor mit gebrochener Stimme: „Das Gerücht entspricht der Wahrheit. ESTARTU lebt hier nicht mehr!"
     
    ENDE
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