Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1331 - Zu Ehren Ijarkors

Titel: 1331 - Zu Ehren Ijarkors
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
an.
    „Los doch", rief er. „Singt mit. Es müssen mehr Sänger werden. Viel mehr. Es müssen Tausende sein, die ihre Stimme erheben, nur dann könnt ihr die Psi-Energien zurückdrängen."
    Der Gesang wurde lauter und mächtiger, und er riß immer mehr Ophaler hoch. Viele Sänger ließen sich von Roi Danton antreiben, und bald begleiteten mehr als hundert Sänger Salaam Siin. Ihre kraftvollen Stimmen lösten eine wahre Lawine aus. Nach nur wenigen Minuten standen schon über tausend Ophaler aufrecht und sangen, dann waren es zehntausend, und die Zahl verdoppelte und verdreifachte sich noch.
    Der Chor der Ophaler übertönte jedes andere Geräusch, und unsichtbare Impulswellen psionischer Energie rasten zum Heraldischen Tor hinüber. Die Luft schien zu vibrieren.
    Längst waren Kodexwahrer Dokroed und Lainish mit den anderen Somern geflüchtet.
    Staunend beobachtete Roi Danton, daß sich ein blaß flimmerndes Energiefeld um das Terraner-Tor bildete, und im gleichen Maß, wie es dichter wurde, verblaßten die Flügel an der Spitze des Tores.
    „Ihr schafft es", sagte der Terraner zu dem Singlehrer, und es störte ihn nicht im mindesten, daß dieser nicht auf seine Worte reagierte. „Ihr schafft es wirklich."
    Die Zahl der Sänger wuchs immer mehr an. Die vielen Bewußtlosen erwachten und begriffen, daß der Kampf lebenswichtig für sie war. Sie standen auf, so sie die Kraft dazu hatten, und sangen.
    Als sich etwa hunderttausend Ophaler dem Chor angeschlossen hatten, sah das Terraner-Tor wieder völlig normal aus. Es schien, als habe sich nicht das geringste daran verändert.
    Roi Danton ging auf das Tor zu, und Salaam Siin schloß sich ihm an.
    „Auch die Ophaler auf Lombok singen", berichtete er.
    „Ist das wichtig?"
    „Sehr sogar", schmetterte der Singlehrer. „Wir haben nicht nur die psionischen Energiefelder neutralisiert, sondern auch dafür gesorgt, daß die beiden Tore für einige Zeit blockiert bleiben."
    „Dann kann Lainish die Ophaler nicht von hier abziehen?"
    „Auf keinen Fall. Sie müssen bleiben, und sie stehen uns zur Verfügung, so wie wir es von Anfang an geplant haben."
    Roi Danton atmete auf.
    „Dann haben wir wirklich gute Chancen, das Spiel des Lebens so zu inszenieren, wie wir es von Anfang an geplant hatten."
    „Genau so", lachte Salaam Siin.
    Als sie das Heraldische Tor erreichten, entstand eine holographische Projektion vor ihnen. Zunächst dachten sie, daß es Lainish war, der sich auf diese Weise an sie wenden wollte. Doch es war nicht der Permitträger, sondern der Tormeister.
    „Das Schreckliche ist noch einmal abgewendet worden", verkündete er. „Der Gesang hat die Explosion verhindert, aber das Tor ist blockiert. Wir werden einige Zeit benötigen, bis wir es wieder in Betrieb nehmen können. Über vierzig meiner Freunde sind tot. Sie wurden von Aysxixa ermordet, die mittlerweile selbst den Tod gefunden hat."
    Die Holographie verblaßte und verschwand.
    „Mehr werden wir nicht erfahren", stellte Salaam Siin singend fest. „Und wir können auch nicht mehr erreichen. Lainish ist neutralisiert. Er sitzt vorerst auf Pailliar fest und kann das Tor nicht in Betrieb nehmen. Er kann überhaupt nichts tun. Wir können Pailliar also verlassen."
    „Wir kehren zum wartenden Netzgängerschiff zurück, sehen uns kurz auf Lombok um und fliegen dann zum Siom-System zurück. Der Countdown läuft. Das Spiel des Lebens wird bald beginnen, und außerdem kann der Ewige Krieger stündlich eintreffen. Wir sollten wirklich anwesend sein, wenn er kommt und uns das Neueste über ESTARTU berichtet."
     
    *
     
    Auf dem Mond Culio herrschte hektisches Treiben. In den sublunar angelegten Basen drängten sich die Intelligenzen aus allen Teilen von Siom Som.
    Ronald Tekener saß zusammen mit Roi Danton in einer kleinen Bar und trank ein Bier, als Salaam Siin hereinkam. Der Singlehrer setzte sich zu ihnen.
    „Vor dem Königstor auf dem Planeten Som haben sich Hunderttausende versammelt", berichtete er. „Die Nachrichtenstationen verbreiten einen Bericht, nach dem Ijarkor stündlich eintreffen kann."
    Roi Danton trank sein Bier genüßlich aus.
    „Du meinst also, daß wir diesen Mond verlassen und nach Som gehen sollten, um die Informationen aus erster Hand zu bekommen, die er mitbringt?"
    „Genau das", sang Salaam Siin. „Wir alle wissen, daß er auf Etustar war, um herauszufinden, was an dem Gerücht daran ist, daß ESTARTU hier nicht mehr lebt."
    „Und? Was hat man von Ijarkor gehört?"
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher