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1326 - Gegenschlag der Kartanin

Titel: 1326 - Gegenschlag der Kartanin
Autoren: Unbekannt
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Schiffen mehr Ruhe einkehrt."
    „Wann wird das der Fall sein?"
    „Du fragst mich zuviel, Gabrun. Noch halten sich Kartanin in der Station auf. Aber immer mehr kehren zurück. Sie sind auf größeren Widerstand gestoßen als erwartet. Das ist auch kein Wunder, schließlich führt Nikki Frickel das Kommando. Warte - jetzt ist da etwas. Sie führen etwas im Schild. Ich brauche Ruhe!"
    Ihr Kopf sank weiter herab, und Gabrun blieb reglos neben ihr stehen.
    Plötzlich sprang Poerl auf. Sie streckte Gabrun die leeren Hände entgegen.
    „Paratau!" stieß sie hervor. „Ich brauche zwei neue Tropfen!"
    Er führte sie hinaus in einen Nebenraum, wo sich unter einem kleinen Paratronschirm einige Dutzend der Tropfen befanden. Poerl betrat das Lager durch eine Strukturlücke.
    Sie ließ sich auf dem Boden nieder, nahm einen der Tropfen in die Hand und konzentrierte sich darauf.
    Gabrun blieb abwartend stehen. Die Strukturlücke hatte sich geschlossen, er konnte jetzt nichts tun außer warten.
    Er sah, wie Poerl zusammenzuckte.
    „Es ist ein Plan", schrie sie auf; „Sie schicken eine Bombe. Sie wollen den Stützpunkt sprengen. Mein Gott, jetzt schicken sie einen Esper mit einer Bombe in die PIG-Zentrale!"
    Gabrun war bereits unter der Tür. Er stürzte in die Zentrale und öffnete den Mund.
    „Achtung Nikki! Sie bringen eine Bombe zu euch!" schrie er in der Hoffnung, daß sie ihn über die ständige Verbindung hörten.
    „Wenn etwas vor sich geht, dann ist es zu spät", sagte einer seiner Männer. „Sieh nur dort!"
    An einem der Kartanin-Schiffe entstand eine grelle Leuchterscheinung. Das Schiff riß ungefähr in der Mitte auseinander. Es zerplatzte in etliche hundert Einzelteile, und die Trümmer trieben rasch aus dem Kurs der Flotte und taumelten auf die Atmosphäre des Planeten zu.
    „Nikki!" sagte Gabrun tonlos und trat vor die Optik der Verbindung. „Ihr seid Teufelsbraten. Wie habt ihr das nur geschafft?"
    Er wartete die Antwort nicht ab und eilte in den Nebenraum. Poerl war bewußtlos zur Seite gesunken. Ihre rechte Hand hielt den Tropfen umklammert. Gabrun öffnete den Schirm und ging hinein. Vorsichtig zog er die Bewußtlose heraus und bettete sie in der Zentrale auf eine rasch herbeigeschaffte Pneumoliege. Er zog ein Taschentuch aus der Hose und wischte der Frau die dicken Schweißperlen von der Stirn.
    „Ganz ruhig", sagte er leise. „Wir brauchen dich noch!"
     
    *
     
    Nikki Frickel und ihre beiden Vertreter wurden das Gefühl nicht los, daß an der ganzen Kartanin-Geschichte etwas faul war. Dieses Volk aus Pinwheel trug viel zu viele Dinge mit sich herum, die nicht erklärbar waren. Die Nachgiebigkeit gegenüber den Maakar stand in keinem moralischen Konsens mit dem Verhalten gegenüber der PIG. Und doch diente alles einem einzigen Ziel.
    Lao-Sinh. Der Begriff geisterte in den Gedanken der PIG-Chefin herum. Nach Lao-Sinh wurde der ganze Paratau transportiert, und Lao-Sinh war mit der Mächtigkeitsballung ESTARTU identisch oder zumindest mit einem Teil davon. Die Kartanin wollten dort etwas, davon war Nikki überzeugt. Sie führten etwas im Schilde, und sie benötigten den Paratau nicht für ihre Koloniengründung, sondern für etwas anderes.
    Nikki war fest entschlossen, die Hintergründe zu erforschen, und dazu mußte sie an die Wissenden herankommen und vor allem an Dao-Lin-H'ay, deren Spur sie im Leerraum verloren hatte. Sie wußte, daß dort etwas war, und sie würde die Wissenden finden, diese alten Kartanin mit den eingefallenen Gesichtern. Sobald die Ereignisse um Kabarei abgeschlossen waren, würde sie dieses Abenteuer in Angriff nehmen. Es war ihre und ihrer Organisation Aufgabe, Informationen zu sammeln, und sie war nicht dazu geboren worden, untätig herumzusitzen. Nein, das war gar nicht ihre Art.
    Sie dachte an die Worte, die Wido ihr ausgerichtet hatte. Die Kartanin wollten der PIG einen Denkzettel verpassen, sie wollten aus der Station einen Trümmerhaufen machen und empfahlen den Insassen, das Feld zu räumen. Nikki wurde das dumpfe Gefühl nicht los, daß die Kartanin beim Wort zu nehmen seien. Zuzutrauen wäre es den Feliden gewesen, daß sie irgendeine Schweinerei ausheckten.
    Narktor riß sie aus ihren Überlegungen. Der Springer führte ein kurzes Gespräch mit Gabrun, dann widmete er sich wieder der Beobachtung des Ortungsbildes, das genaue Aufschlüsse über die Schiffsbewegungen im Orbit lieferte. Die Kartanin versuchten, eine direkte Begegnung mit den Schiffen der PIG zu vermeiden.
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