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1326 - Gegenschlag der Kartanin

Titel: 1326 - Gegenschlag der Kartanin
Autoren: Unbekannt
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meiner Schiffe zielt?"
    „Nach Kabarei - inzwischen. Es ist logisch. Du willst die Siedlungen und Fabriken angreifen und die vielen zehntausend Maakar töten, die sich auf der Oberfläche befinden!"
    „Nein, und nochmals nein! Ich greife den geheimen Stützpunkt der Pinwheel Information Group am Nordpol des Planeten an!"
    „Unlogisch", sagte Melerk-1 rasch. „Dort gibt es keinen Stützpunkt."
    „Doch, es gibt ihn. Wozu habt ihr nur eure Orter?"
    Melerk-1 war für ein paar Augenblicke irritiert. Dann aber war die alte Logik der Entscheidung wieder mit ihm, und er entgegnete: „Wir werden euch jetzt folgen. Und sobald ihr Anstalten trefft, in die Atmosphäre einzutauchen, werden wir euch vernichten. Schiff um Schiff. Hast du mich verstanden?"
    Die Felnachin unterbrach die Verbindung. Sie hatte eingesehen, daß sie ihn nicht täuschen konnte. Melerk-1 richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Schiffe der PIG.
    Sie machten einen weiten Bogen um die Formation seines Volkes, und dies, erkannte der Kommandant, war im Unterschied zu den Felnachin ein deutliches Zeichen, daß es diese Schiffe nicht auf eine Konfrontation mit ihm ankommen lassen wollten.
    „Sie sind aufrichtig. Sie zeigen, daß sie in Frieden mit uns leben", stellte er überflüssigerweise fest. „Wir lassen sie gewähren, was immer sie auch tun."
    Er erkannte es kurze Zeit später, was sie taten. Sie verfolgten die Schiffe der Felnachin und griffen diese an. Sie nahmen den Maakar die Arbeit ab, und Melerk-1 ließ die Formation endgültig auflösen und schickte zwanzig seiner kleineren Kampfschiffe an die äußersten Schichten der Atmosphäre, um zu verhindern, daß tatsächlich ein Schiff der Felnachin durchbrechen konnte.
    „Gabrun an Melerk", klang eine Stimme auf. „Kogge BOLIVAR der Pinwheel Information Group. Wir sind über die Verhältnisse informiert!"
    Melerk-1 nahm das Gespräch hastig an. Er sah sich einem grobschlächtigen Terraner gegenüber, der sich plötzlich vorbeugte, bis nur noch sein Kopf auf dem Bildschirm zu sehen war.
    „Dann ist es gut. Können wir euch unterstützen?"
    „Nein, nicht nötig. Wir kommen mit den Kartanin allein zurecht. Sie greifen unseren Stützpunkt am Nordpol an!"
    „Die PIG hat einen Stützpunkt auf Kabarei." Melerk-1 wäre aus allen Wolken gefallen, wäre er ein Terraner gewesen. So aber zeigte er keinerlei Gemütsregung. Sein Verstand verarbeitete die Information und stellte sich umgehend auf die neue Situation ein.
    „Er war bisher geheim. Aber die Geheimhaltung läßt sich nun nicht mehr aufrechterhalten", teilte der Terraner mit. „Wir werden die Kartanin verjagen!"
    „Wir Maakar haben nichts dagegen!" erwiderte Melerk-1 diplomatisch. Er ließ die Verbindung unterbrechen und stützte sich schwer an einer Sessellehne ab.
    „Die Felnachin hat die Wahrheit gesagt. Sie wollte uns nicht angreifen. Wir haben uns falsch verhalten."
    Melerk-1 tat das einzig Richtige, was er in dieser Situation tun konnte. Er zog seine Flotte zurück. Sämtliche Schiffe verließen den Orbit und suchten einen Sammelpunkt auf halbem Weg zwischen Kabarei und Andorja auf. Die Maakar auf der Oberfläche wurden angewiesen, sich aus allem herauszuhalten.
    Mit terranischen Augen betrachtet, war es ein Zeichen dafür, daß die Maakar nach wie vor den Frieden wollten und sich heraushielten.
    Für die Kartanin war es ein Zeichen, daß die Giftatmer keine verläßlichen Vertragspartner waren und ihnen nicht zu Hilfe kamen.
    Und für Nikki Frickel bedeutete es, daß jetzt bald ihre große Stunde schlug. Spätestens dann, wenn die Kartanin verjagt waren.
     
    *
     
    Gabrun hatte das Kommando über die Schiffe der PIG übernommen. Er steuerte den Kartanin hinterher, die eindeutig bemüht waren, den Planeten zwischen sich und die Verfolger zu bringen. Es kam zu ersten Kampfhandlungen, die eindeutig zeigten, daß sich die Feliden nicht geschlagen geben wollten. Er hatte es auch nicht erwartet. Kartanin waren schlechte Verlierer, und gerade jetzt steckte viel mehr dahinter, als es den Anschein hatte.
    Der Kommandant der BOLIVAR wandte sich an Poerl Alcoun. Die Paratensorin saß in einem Sessel. Sie hielt den Kopf in die Hände gestützt. Ihre Augen waren geschlossen, ihr Mund zusammengepreßt.
    „Noch nichts?" fragte Gabrun leise.
    Poerl schüttelte kaum wahrnehmbar den Kopf.
    „Es ist etwas da", sagte sie monoton. „Es wird von den starken Ausstrahlungen der Esper überlagert. Ich kann es nicht erkennen. Ich muß warten, bis in den
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