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1324 - Der Große Bruder

Titel: 1324 - Der Große Bruder
Autoren: Unbekannt
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Styx-IV" unverzüglich ihre Lehre gezogen. Ein Programm, robotgesteuerte, mit Striktoren ausgerüstete Sonden herzustellen, wurde forciert. Die Sonden wurden zusätzlich mit Autodestrukt-Mechanismen ausgestattet. Im Fall eines Fremdkontakts würden sie sich selbsttätig zerstören. Es ging darum, daß das Geheimnis des Striktors vor dem Sotho und seinen Anhängern gewahrt blieb.
    Die Sonden besaßen einen leistungsfähigen Metagrav-Antrieb. Sie begannen auszuschwärmen, noch bevor die IANUS und der aus 34 Einheiten bestehende Begleitverband von Styx-IV zurückkehrten. Sie waren darauf programmiert, vorzugsweise solche Orte anzufliegen, an denen zwei oder mehr Stygstränge einander kreuzten. Zum Auffinden der Stränge waren sie mit Psi-Tastern ausgerüstet. Die Sonden meldeten sich in regelmäßigen Abständen mit einem ultrakurzen Peilzeichen. Damit erfüllten sie einen sekundären Zweck: Die BASIS erhielt Aufschluß über die Topographie des Stygischen Netzes.
    Vor allen Dingen würde man erfahren, wo sich Knoten befanden - Orte also, die von mehr als einem Netzstrang berührt wurden.
    Da man wußte, daß die Fuata Jeshi ihre Weltraumforts vorzugsweise an Knotenpunkten errichtete, besaßen die Robotpiloten der Sonden eine Spezialprogrammierung, die es ihnen ermöglichte, Raumforts schon aus großer Distanz zu erkennen. Die Forts waren zu meiden, aber jedes Mal, wenn eine Sonde auf ein Feresh Tovaar traf, würde sie ein Peilsignal besonderer Modulation ausstrahlen. Auf diese Weise hoffte man, eine umfassendere Kenntnis bezüglich der Standorte der gegnerischen Weltraumforts in diesem Raumsektor zu erlangen.
    Es war, wie gesagt, ein Programm, das schon lange in Vorbereitung war. Als Waylon Javier die Nachrichten von Styx-IV erhielt, sah er sich veranlaßt, das Projekt mit aller Macht in Schwung zu bringen. Zusätzliche Arbeitskräfte und Fertigungsmittel wurden bereitgestellt, und es geschah ein kleines Wunder: Schon acht Stunden, nachdem Javier die entsprechenden Anweisungen erteilt hatte, war die erste Sonde startbereit.
    Seitdem hatten sich mehrere hundert Sonden auf den Weg gemacht. Keine einzige hatte bisher den Autodestrukt-Mechanismus zu aktivieren brauchen. Die Peilsignale trafen in schöner Regelmäßigkeit ein, und hin und wieder kam eines, das die besondere Modulation aufwies. Computer waren damit beschäftigt, die Signale der Sonden zu verarbeiten. Mehrere Raumforts, von deren Existenz man an Bord der BASIS bisher nichts geahnt hatte, wurden entdeckt. Wichtiger aber noch: Die Sonden hatten begonnen, die Stygstränge aufzuschneiden und Psifunknachrichten des Gegners abzuhören. Die aufgefangenen Meldungen wurden aufgezeichnet und an die BASIS weitergeleitet. Die Übertragung erfolgte auf Hyperfunkbasis nach der altbewährten Methode der Zerstückelung und Raffung, so daß die Gefahr des Abgehörtwerdens nicht bestand. Auch die abgefangenen Psifunksprüche wurden von Computern verarbeitet, von Informationsexperten gesichtet und begutachtet. Die Schiffsleitung erfuhr davon zunächst nichts. In der Kontrollzentrale des Großen Bruders konnte man sich ums Detail nicht kümmern. Außerdem hatte man im Augenblick ganz andere Sorgen.
    Die vier Pterus, die auf Styx-IV gefangengenommen worden waren, hatte man in einem energetisch gesicherten Quartier untergebracht. Vorläufig überließ man sie sich selbst.
    Ihre Unterkunft bot den Jägern an Lebensnotwendigem und Bequemlichkeit mehr, als ein Gefangener erwarten konnte. Es ging den Jägern gut.
    Gleiches konnte man von Sato Ambush nicht sagen. Der Pararealist war noch immer nicht aus der Bewußtlosigkeit erwacht. Herth ten Var, der Chefmediker an Bord der BASIS, kümmerte sich persönlich um den Bewußtlosen. Vorläufig gab es jedoch keinen Hinweis auf die Art der Störung, die Ambush daran hinderte, das Bewußtsein wiederzuerlangen. Herth ten Var begnügte sich damit, ihn durch Medoroboter unter ständiger Beobachtung halten zu lassen. Mehr, sagte er, könne er für den Pararealisten nicht tun. Alle Anzeichen sprächen dafür, daß er beizeiten wieder von selbst zu sich kommen werde.
    Diese Ansicht vertrat auch Peregrin, an den Waylon Javier sich wandte, weil er so eine Ahnung hatte, daß der merkwürdige Alte mehr über Sato Ambush wisse, als die Mediker selbst mit ihren feinfühligsten Instrumenten zu ermitteln vermochten.
    „Ganz richtig", sagte Peregrin, als Waylon Javier ihm in einem seiner Labors gegenüber saß. „Mein verehrter Lehrer und Meister leidet
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