Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1324 - Der Große Bruder

Titel: 1324 - Der Große Bruder
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ist er seinen Worten immer um zwei Schritte voraus ..."
    „Ich kann sehr wohl anschaulich erklären", brauste Notkus auf. „Man versteht mich recht gut. Frag nur ..."
    „Wen?" lachte Enza. „Leo Dürk zum Beispiel, der von dir wissen wollte, wie der Abstrahlmechanismus des Striktors funktioniert? Der arme Kerl war reif für die Psychotherapie. Tagelang murmelte er nur Formeln vor sich hin..."
    „Dürk ist ein schlechtes Beispiel", wehrte sich Notkus.
    „Du bist voll schlechter Beispiele, wenn es..."
    „Ah so! Du meinst also ..."
    „Ich meine, daß du ein schlechter Erklärer bist. Basta!"
    Sid Avarit grinste still vor sich hin. Auch in den vier Augen des Blues funkelte es vor Vergnügen. Die Welt war wieder in Ordnung. Die beiden Liebenden hatten einander bei den Haaren.
     
    *
     
    So harmonisch sollte der Tag für den Anti jedoch nicht enden. Stunden später, nachdem er wenigstens einigermaßen über den Paraflektor und seine eigene Funktion innerhalb des Projekts Bescheid wußte, suchte er Galbraith Deighton auf, um mit ihm einen Aspekt der Bordsicherheit zu diskutieren, über den er sich Gedanken gemacht hatte.
    Deighton befand sich in seiner Privatunterkunft in jenem Teil des Schiffes, der wie eine Schürze bugwärts aus dem Leib der BASIS hinausragte. Das Quartier bestand aus mehreren behaglich eingerichteten Räumen. Der Sicherheitschef empfing Sid in einem weitläufigen Zimmer, das im terranischen Stil des 29. Jahrhunderts möbliert war.
    Sid sah sich um und war beeindruckt. In einem Sessel, der ihm den Rücken zuwandte, saß ein Mann, von dem er nur ein Stück schlohweißen Schopfes erkennen konnte.
    „Ich habe noch einen Gast", sagte Galbraith Deighton freundlich. „Auf seinen Rat lege ich großen Wert. Ich wollte ihn dabei haben, wenn wir über Bordsicherheit sprechen."
    „Das soll mir recht sein ...", begann Sid.
    Der Sessel schwenkte herum. Sid Avarit blickte in das würdevolle Gesicht eines Greises mit langem, silbernem Vollbart, der ihm bis auf die Brust reichte.
    Im ersten Augenblick war er sprachlos. Dann stieß er hervor: „Peregrin! Wie kommst du ..."
    Die Stimme versagte ihm den Dienst.
    „Peregrin heiße ich in der Tat", nickte der Alte. „Woher weißt du meinen Namen?"
    „Ja, woher..." Sid lachte verlegen. „Einsatz auf Terra. Tschomolungma. Erinnerst du dich nicht? Julian Tifflor war dabei, und Nia Selegris. Du zeigtest uns den Weg. Und dann Feresh Tovaar siebennulldrei. Du rettetest uns vor dem Schrecklichen Jäger, Elsande Grel und mich ..."
    Der verständnislose Blick des Weißhaarigen brachte ihn zum Schweigen.
    „Es tut mir leid", sagte Peregrin.
    „Ich habe von alledem gehört. Aber ich war nicht dabei."
    „Unmöglich!" platzte Sid heraus. „Ich erkenne dich wieder. Der Name, das ... das Gewand. Du mußt es ein!"
    Der Alte schüttelte den Kopf und lächelte.
    „Ich fürchte, du täuschst dich, mein Sohn. Der Name Peregrin ist nicht selten, und Gewänder dieser Art bekommst du von Hunderten von Händlern in der Milchstraße. Sie sind im Augenblick große Mode. Ich habe meines bei einem seßhaften Springer namens Xuldorc auf Archetz gekauft. Aber das ist schon länger her."
    Sid Avarit stand mit offenem Mund. Er wußte nicht, was er sagen sollte.
    „Wenn ich mich da einmischen darf, bat Galbraith Deighton. „Wann sollen diese Begegnungen stattgefunden haben. Ich meine, im Tschomolungma-Gebiet und an Bord des Raumforts siebenhundertdrei?"
    Er wußte die Antwort natürlich. Beide Ereignisse hatten genug Staub aufgewirbelt. Aber er wollte von Sid Avarit hören, was dieser dazu zu sagen hatte.
    „Oh, das? Tschomolungma ... vor rund drei Monaten. Feresh Tovaar siebennulldrei liegt erst zwei Wochen zurück."
    Galbraith Deighton lächelte nachsichtig.
    „Dann täuschst du dich wirklich", sagte er. „Um diese beiden Zeiten war Peregrin hier an Bord der BASIS. Das weiß ich aus erster Hand. Ich arbeite fast täglich mit ihm zusammen."
    Sid Avarit murmelte Unverständliches. Er war überzeugt, daß der Peregrin, den er hier vor sich sitzen hatte, derselbe war, der damals, beim Vorstoß ins Sothom, dem Einsatzteam auf so geheimnisvolle Art und Weise beigestanden hatte.
    Aber was konnte er sagen? Dem Alten hätte er womöglich noch zugetraut, daß er ihn hinters Licht führen wollte. Aber Galbraith Deighton verbürgte sich für ihn. Deighton hatte ihn hier an Bord der BASIS gesehen, als das Einsatzteam gegen das Sothom vorging.
    Galbraith Deighton log nicht.
    „Hier, mein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher