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132 - Die Seelenfänger

132 - Die Seelenfänger

Titel: 132 - Die Seelenfänger
Autoren: Dämonenkiller
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wir bald eine vollzählige Mannschaft."
    Maria konnte das Geräusch der gegen den Bootsrumpf schlagenden Wellen deutlich hören. Kies knirschte, als sich der Kiel in den Ufersand bohrte.
    „Da ist der Neue."
    „Name?"
    „Fernando Vergara."
    Maria lief auf die Stimmen zu. Doch sie schienen jedesmal aus einer anderen Richtung zu kommen. Und je näher sie ihnen zu kommen glaubte, desto weiter entfernten sie sich.
    Sie rief wieder Fernandos Namen.
    „Eine Frau! Los, fort von hier."
    Erst jetzt fiel es Maria auf, daß die Unsichtbaren nicht das Gallego der Einheimischen sprachen.
    Es war deutlich zu hören, wie das Boot wieder ins Wasser gezogen wurde. Der Ruderschlag entfernte sich rasch, wurde schließlich völlig vom Nebel verschluckt.
    Nur noch einmal wurde die Stille der Nacht durchbrochen, als fernes Kettenrasseln zu hören war, dem ein langgezogener Schrei folgte.
    Dann war es endgültig still.
    Der Nebel verflüchtigte sich.
    Die Sterne strahlten wieder hell vom Himmel, spiegelten sich tausendfach in der glatten See. Nirgends war ein Boot zu sehen, und ein Schiff schon gar nicht. Auch von Fernando fehlte jede Spur. Maria stand allein am Strand.
    Sie wußte, daß sie Fernando nie mehr wiedersehen würde.

    Es war achtundvierzig Stunden her, daß der Kinddämon Baphomet mit ihrem Sohn durch das Dämonentor im Spessart verschwunden war. Und mit ihnen der Januskopf Olivaro und die ganze Dämonenschar.
    Welche Rolle Olivaro in dem undurchsichtigen Spiel innehatte, war Dorian und Coco nicht ganz klar. Aber sie waren dem vermeintlichen Hinweis eines von ihm als Medium benutzten Mädchens nach Galicien gefolgt.
    Und nun befanden sie sich in Vigo, weil das Mädchen mit geschlossenen Augen auf die Landkarte von Galicien getippt hatte und ihr Finger auf die Bucht von Vigo wies.
    Hier waren sie, ohne zu wissen, was sie hier erwartete.
    „Da!" raunte Dorian Coco zu und stieß sie an. „Was hältst du von dem dürren Gespenst dort?" „Wo?" Coco blickte sich auf der Promenade irritiert um.
    „Der Schwarzgekleidete im Eingang des Cafe", führte Dorian weiter aus. „Der mit dem flachen, breitkrempigen Hut. Was hältst du von ihm?"
    Coco sah die Gestalt, die halb verdeckt durch die Perlenschnüre am Eingang des Lokals war. Der schlanke, hohlwangige Mann hatte irgend etwas an sich, das der Dämonenkiller das „gewisse Etwas" bezeichnete.
    „Ja, er hat etwas Dämonisches an sich", bestätigte Coco. „Fühlen wir ihm mal auf den Zahn."
    Dorian steuerte das Lokal an, Coco folgte ihm. Der Vorhang aus Perlenschnüren bewegte sich, und der Schwarzgekleidete verschwand im Innern.
    Dorian beschleunigte den Schritt und erreichte den Eingang. Das Lokal war klein, die Tische verschmutzt. Überall standen benützte Gläser und halbvolle Flaschen herum, als hätten die Gäste das Lokal fluchtartig verlassen.
    Von dem düsteren Schreckgespenst war nirgends etwas zu sehen.
    Dorian holte den Kommandostab hervor, hielt ihn wie eine Wünschelrute vor sich und näherte sich so der Tür zum Hinterzimmer.
    Der Kommandostab schlug aus.
    Coco glitt plötzlich im schnelleren Zeitablauf an Dorian vorbei und drang in den Nebenraum ein. Dort stand der Schwarzgekleidete, hielt eine Zigarre in der Hand, und vor seinen gespitzten Lippen schwebte ein Rauchring: Coco konnte nirgends etwas Verdächtiges entdecken, darum kehrte sie in den normalen Zeitablauf zurück. Hinter ihr tauchte Dorian mit dem Kommandostab auf.
    „Ah", meinte der Schwarzgekleidete und nahm einen Zug aus der Zigarre. „Sie haben mich also entdeckt. Sehr aufmerksam, wirklich sehr clever. Aber stecken Sie doch dieses lächerliche Gerät weg. Ich bin ein Freund."
    Als Dorian zögerte und den Kommandostab weiterhin auf den Fremden richtete, sagte dieser:
    „Wenn Sie mir so kommen, werden Sie nie erfahren, wie es Martin geht!" Er lächelte triumphierend, als er Dorians und Cocos Reaktion merkte. Dorian schob den Kommandostab auf eine Länge von 15 Zentimetern zusammen, so daß er wie eine etwas exzentrische Pfeife aussah, und verstaute ihn in der Tasche. Der Schwarzgekleidete fuhr fort: „So ist es besser. Aber gehen wir doch in die Schankstube, wo wir uns besser unterhalten können. Ich heiße Izquierdo de Nigran."
    Er ging voran. Coco und Dorian folgten ihm und setzten sich zu ihm an einen Tisch.
    „Wer hat Sie geschickt?" erkundigte sich Coco, die Dorian durch ein Zeichen zu verstehen gegeben hatte, daß sie die Verhandlung führen wollte. „Etwa der Kinddämon Baphomet? Oder
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